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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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ihnen als »Standard-Kleidung« leichte Seidenroben zur Verfügung gestellt. Einige der Mädchen machten sich ihre Kleidung selbst; Mirta Krupansky beispielsweise war eine geschickte Schneiderin. Nach der von Christel aufgestellten und streng überwachten Regel musste die Kleidung »hübsch aussehen«, worunter Christel verstand, dass sie sehr offenherzig sein sollte.
    Megan hatte eine Krise, in der Paul sich vor lauter Überarbeitung fast umgebracht hätte, dazu genutzt, ein paar Veränderungen einzuführen. Unter anderem hatte sie Mirta dazu bewegt, Unterricht im Nähen zu erteilen. Die Frau war sichtlich älter als sie aussah oder man aus ihrem Verhalten schließen konnte und hatte sich stets große Mühe gegeben, im Harem nicht aufzufallen. Megan hatte sie mehr oder weniger in eine aktivere Rolle gezwungen, und so hatten im Laufe der Zeit alle Mädchen gelernt, selbst Megan, sich »angemessene« Kleidung selbst zu schneidern.
    Und auch was die Roben betraf, hatte Megan eine Änderung herbeigeführt. Sie waren ihr von Anfang an albern vorgekommen, und dass die Mädchen weder Slips noch BHs hatten, war einfach idiotisch. Und deshalb hatte sie Christel kurz nach der »Krise« dazu überredet, Standard-kleidung von draußen zu besorgen, die immer noch attraktiv, aber etwas praktischer war. Unter anderem war es schlichtweg Unfug, in Roben Gymnastik zu treiben, und ein noch größerer Unfug war, dies splitternackt zu tun; Pauls Geschmack, wenn es um Frauen ging, war recht vielfältig, mit Ausnahme des Themas Busen.
    Die »Standard«-Kleidung im Harem war jetzt ein kurzes, bauchfreies Top, ein vorne zu öffnender BH und entweder ein kurzer Rock oder sehr kurze Shorts und Höschen. Sie
wurden in verschiedenen Größen geliefert und anschließend von den Mädchen »angepasst«. Wenn freilich Paul zu Besuch kam, wurden sie gegen eine Vielzahl von »Spezial«-Outfits ausgetauscht.
    Megans »Spezial«-Outfit unterschied sich kaum von dem, das sie sonst trug, nur dass es aus wertvolleren Stoffen geschneidert und ein wenig farbenprächtiger war. Im Augenblick trug sie einen kurzen, an den Hüften eng anliegenden geschlitzten Rock und einen sehr knappen BH, beides in kräftigem Rot.
    Sie griff nach ihrem zerfetzten Höschen und schüttelte den Kopf.
    »Du warst wieder zu lange weg, Paul«, sagte sie.
    »Ja, das stimmt wahrscheinlich«, nickte das Ratsmitglied. Er sah jetzt viel besser aus als während der Krise. Die Mädchen hatten ihn überzeugen können, dass es weder für ihn noch für sie gut war, wenn er so wenig aß, dass er sich der Gefahr des Hungertodes aussetzte. Und anschließend hatte er in der Regel ziemlich viel Zeit im Harem verbracht; schließlich erledigte er den Großteil seiner Arbeit mittels vernunftbegabter Avatare, die fast täglich »eingeholt« und wieder ausgeschickt werden mussten. Praktisch betrachtet waren sie »er«, aber mit der Zeit »entfernten« sich ihre Persönlichkeiten immer weiter von der Basis. Sie »hereinzuholen« war immer ein wenig traumatisch, da er sich mit den verschiedenen auftretenden Problemen ja nur jeweils ganz kurz befassen konnte.
    Aber das bedeutete, dass er praktisch überall arbeiten konnte, und so hatte er nach der Krise einige Monate lang die »Re-Integration« im Harem vorgenommen, gewöhnlich von Megan oder Christel behütet.
    Von den Mädchen mit Leckerbissen verwöhnt zu werden und bei jedem Erwachen aus der Re-Integrationstrance eine andere weibliche Schönheit neben sich vorzufinden, hatte
an seiner Psyche Wunder gewirkt. Und deshalb kam es Megan eigenartig vor, dass er beinahe einen Monat weg gewesen war. Und seinem Verhalten nach hatte er offenbar den ganzen Monat im Zölibat verbracht.
    »Ich war gern hier«, sagte Paul, während er sich Hemd und Hosen überstreifte. »Aber ich habe festgestellt, dass meine Konzentration anfing darunter zu leiden. Ich musste wieder unter die Leute gehen und ihr Alltagsleben mit empfinden. Jetzt … wird es besser. Aber das Leben, das sie leben, ist immer noch brutal und schrecklich.«
    »Deine Avatare können dir das nicht vermitteln?«, fragte Megan.
    »Nicht im gleichen Maße«, gab Paul zu. »Sie erleben es nicht in gleicher Weise wie ich. Und unter den augenblicklichen Umständen muss ich das einfach aus eigener Wahrnehmung mitbekommen, um gute Arbeit für die Menschen zu leisten.«
    »Du bist ein sehr guter Mensch, Paul«, sagte Megan und kuschelte sich an ihn. »Und das ist einer der Gründe, weshalb wir dich gern hier

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