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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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bin.«
    »Dann musst du eben länger bleiben«, erwiderte Megan logisch. »Als du öfter hier warst, gab es mehr Schwangerschaften. « Karie, Velva und Golda waren während seiner Anwesenheit alle schwanger geworden.
    »Du bist nicht schwanger geworden«, meinte Paul mit finsterer Miene. »Ich habe dich gescannt. Ich weiß, dass du fruchtbar bist …«
    »Paul?«, sagte Megan mit einem verkniffenen Lächeln. »Falls du vorhast, die Dinge etwas zu beschleunigen, muss ich dich etwas fragen. Willst du wirklich , dass ich neun Monate lang eingesperrt bin und anschließend zwei Jahre mit meinem Baby verbringe?«
    Pauls Gesicht verdüsterte sich und er setzte zu einer Antwort an, klappte dann aber den Mund wieder zu.
    »Okay, das habe ich mir doch auch gedacht. Also sollten wir vielleicht der Natur ihren Lauf lassen, oder nicht?«, fragte sie und lächelte.
    »Das … hat etwas für sich«, meinte Paul immer noch mit düsterer Miene. »Aber du würdest eine großartige Mutter abgeben, da bin ich mir sicher.«
    »Und ich bin mir sicher, dass ich das mit der Zeit auch werde«, sagte sie und rollte sich auf ihn. »Darf ich dich noch etwas fragen?«
    »Nur zu«, sagte er und lehnte sich zurück.
    »Warum hast du immer noch deine Kleider an?«
     
    Megan musterte das Fläschchen einen Augenblick lang nachdenklich und schluckte dann die bittere Flüssigkeit, schloss dabei die Augen und zuckte bei dem widerlichen Geschmack zusammen. Als sie in den Harem gekommen war, hatte sie von Gänsefingerkraut nur gewusst, dass es gefährlich war, eines der wenigen Abtreibungsmittel, die es in Kräuterform
gab. Ursprünglich hatte sie es sogar als Gift kennen gelernt, aber irgendwo in den Tiefen ihres Gedächtnisses war gespeichert gewesen, dass es auch diese Wirkung hatte.
    Als sie ihre »Parfümerie« eingerichtet hatte, hatte sie eine Unzahl von Kräutern bestellt, darunter eben auch Gänsefingerkraut. Paul hatte sich die Liste mehrmals angesehen, sich aber nie näher um die Eigenschaften der einzelnen Kräuter gekümmert, was auch in Anbetracht der großen Zahl von Kräutern eine gewaltige Aufgabe gewesen wäre. Sie konnte nur hoffen, dass er es nie bemerkte.
    Im Laufe der Zeit hatte sie damit vorsichtig experimentiert und die Dosis allmählich gesteigert, bis sie angefangen hatte, unangenehme Auswirkungen zu verspüren. Jedes Mal wenn sie »mit Paul zusammen war«, hatte sie darauf geachtet, das Gebräu mindestens eine Woche lang einzunehmen. Bis jetzt hatte sich keine Schwangerschaft eingestellt, und das war ihr nur recht so.
    Sie spülte das bittere Öl mit einem Glas Zitronenlimonade hinunter und nahm sich ein paar Fläschchen Parfüm für die Mädchen.
    Im Gemeinschaftssaal waren die Folgen ihres Wirkens nicht zu übersehen. Wo früher bloß nackte Steinwände und ein paar über den Steinboden verteilte Kissen gewesen waren, gab es jetzt Teppiche, bunte Wandbehänge und niedrige Tische. Sogar fünf Katzen waren da, angefangen bei solchen in üblicher Größe bis hin zu einem »Hauslöwen« von der Größe eines Pumas. Die Tische und Kissen hatte man für die nachmittägliche Gymnastikstunde beiseite geschoben, und die Mädchen waren gerade intensiv mit Aerobic beschäftigt. Die Katzen waren so klug gewesen, sich zu verdrücken.
    Megan war von den »Pflichtübungen« weitgehend befreit, weil sie selbst darauf achtete, in Form zu bleiben. Aber sie nahm häufig teil, und nach ein paar Streckübungen reihte sie sich hinten in die Gruppe ein und joggte mit ihnen.

    Dabei musterte sie die Mädchen und fragte sich, was sie wohl denken würden, wenn sie es je schaffte, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Das Leben hier war ungemein langweilig, dafür war der Harem aber ein sicherer, wohl versorgter Ort, so gut das überhaupt nach dem Zusammenbruch möglich war. Wenn sie Paul tötete, würde es mit einem Schlag um diese Sicherheit geschehen sein. Die meisten von ihnen hatten genug vom Leben nach dem Zusammenbruch kennen gelernt, um panische Angst davor zu haben, den Harem zu verlassen. Das rief sie sich immer wieder ins Gedächtnis, ebenso wie die Tatsache, dass alle, die etwa hier blieben, praktisch zum Tode verurteilt waren. Und dann machte sie sich auch Sorgen um die Frauen, die schwanger geworden waren und die man weggebracht hatte. Sie hatte keine Ahnung, wo sie »unter Verschluss« gehalten wurden. Und jedes Szenario, das sie sich sozusagen »post Paul« vorstellte, bewegte sich am Rande der Katastrophe. Alles würde vom richtigen

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