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Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons

Titel: Die Nanokriege - Zusammenbruch - Ringo, J: Nanokriege - Zusammenbruch - There Will Be Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Lagers an der Via Appalia gezogen wurde. Das war zumindest der Gedanke, der ihr dabei durch den Sinn ging.
    Es waren tatsächlich viele Leute unterwegs. Nicht gerade
Tausende, aber immerhin ein stetiger Strom, in dem Menschen jeder Art vertreten waren. Einige gingen auf der Straße weiter, entweder zu anderen Siedlungen, für die sie sich bereits entschlossen hatten, oder aus irgendwelchen Gründen, die nur sie kannten, einfach in die Wildnis. Die meisten freilich bogen in das Dorf ab, und Rachel hoffte, dass dies der Höhepunkt des Stroms war. Wenn nicht, würde Raven’s Mill sehr schnell unbewohnbar werden.
    »So viele Leute. Manche bleiben hier, manche nicht«, erklärte Bast schließlich.
    »Tom hat mir gestern gesagt, dass es ein Stück weiter oben an der Straße eine Wachstation gibt. Die warnen die Leute und erklären ihnen die Regeln, die in Raven’s Mill gelten.«
    »Was für Regeln? Niemand hat mir etwas von Regeln gesagt«, meinte Bast verdrießlich. »Ich hasse Regeln.«
    »Ist mir gar nicht aufgefallen«, sagte Rachel. »Die Regeln sind ziemlich einfach. Drei Tage lang bekommt man zu essen und ein Dach über dem Kopf. Anschließend muss man sich Arbeit suchen. Gerade wird ein Lehrlingsprogramm gestartet, und manche Leute schließen sich da an. Um dauernd hier zu bleiben, muss man der Satzung von Raven’s Mill gehorchen. Man muss sich bereit erklären, das Dorf zu verteidigen, Steuern zu bezahlen und derlei Dinge. Aber man hat auch ein Stimmrecht für wichtige Entscheidungen. Drei Tage kann man bleiben, ohne sich an die Satzung zu binden, aber anschließend muss man ihr gehorchen.«
    »Mhm … Steuern. Ich hasse Steuern.«
    »Ich glaube nicht, dass jemand versuchen wird, dich zu besteuern, Bast.«
    Bast machte sich ein großes Vergnügen daraus, auf besonders spaßig wirkende Individuen und Gruppen hinzuweisen und knappe, witzige Beschreibungen für sie zu liefern.
Dann hielt sie inne und starrte den neuesten Zugang an. Für einen Menschen war der Mann ziemlich alt, mit grau werdendem Haar, das an den Schläfen kurz geschnitten war. Er trug einen alten, abgewetzten Lederpanzer und ein kurzes Schwert, das ihm bei jedem Schritt gegen die Hüfte schlug. Auf dem Rücken schleppte er einen gewaltigen ledernen Rucksack, in dem zwei Stangen steckten, an denen weitere Taschen hingen. Am rechten Arm trug er einen großen, am Rand mit Eisen beschlagenen Holzschild, dessen Knauf die Figur eines Adlers mit ausgebreiteten Schwingen zierte.
    Er war die Straße heruntermarschiert gekommen, mit zügigen Schritten und kerzengerade, als hätte er einen Ladestock verschluckt. Als er die Abzweigung nach Raven’s Mill erreichte, vollführte er eine präzise Kehrtwendung nach links und marschierte auf das Empfangszelt zu.
    »Wer ist denn das? Der sieht ja aus wie eine Spielzeugfigur oder wie einer, dem man eine Eisenstange ins Rückgrat gesteckt hat. So was muss doch wehtun.«
    »Oh, das ist ein Wiederaufführer«, sagte Rachel und musste lachen. »Mich überrascht, dass du ihm noch nie begegnet bist; er ist seit einer Ewigkeit mit meinem Vater befreundet. Er heißt Miles Rutherford, aber alle nennen ihn ›Gunny‹.«
    »Er kommt mir aber nicht wie einer der normalen Pikten oder Wikinger vor oder wie ein Ritter in schimmernder Wehr.«
    »O nein, er ist ein Wiederaufführer aus der frühen Industriezeit. «
    »Frühe Industriezeit?«
    »Ja, damals, im Prä-Informationszeitalter, gab es in der Po’ele ein paar gewaltige Kriege. Die Figur, die er darstellt, ist ein Unteroffiziersdienstgrad der Infanterie, die damals in diesen Feldzügen gekämpft hat.«

    »Oh. Okay. Wenn er ›Miles‹ heißt, warum nennen ihn dann alle ›Gunny‹?«
     
    »Guten Morgen, mein Name ist June Lasker«, sagte June, ohne von der Akte aufzublicken, in die sie den letzten Zugang eingetragen hatte. Sie wusste, dass das unhöflich war, aber sie hatte einfach nicht die Zeit für irgendwelche Förmlichkeiten. Sie hörte wie die nächste Person auf sie zuging und stampfend zum Stillstand kam, hatte aber bis jetzt noch nicht gesehen, wer es war. »Ich werde dir ein paar Fragen stellen, dich kurz mit den Regeln der Raven’s-Mill-Siedlung vertraut machen und dann deine Fragen so gut ich kann beantworten. Wie heißt du?«, sagte sie und blickte auf.
    Der Mann vor ihr war mit Sicherheit mindestens zweihundertfünfzig. Er stand mit auf Schulterbreite gespreizten Beinen da, an seinem linken Bein lehnte ein Schild, an seinem rechten ein schwer beladener

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