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Die Nanowichte

Die Nanowichte

Titel: Die Nanowichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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geführt habe. Aber immerhin: Axolotl war mein Zuhause! Gut, ich war nicht reich, in meiner Arbeit hab ich auch nicht unbedingt das gefunden, was man Befriedigung nennt, aber … Man muß die Sache auch positiv sehen: Dort war keiner hinter mir her, weil ihn gewisse Teile meiner Anatomie interessiert hätten! Aber jetzt: Ich bin ruiniert! Ich hoffe, ihr seid mit euch zufrieden, ihr … ihr … ihr Scheiß … Was zum Teufel seid ihr eigentlich?«
    »Krank«, klopfte es an Quintzis Trommelfell.
    »Was? Krank? Wie?«
    »Entkräftet. Zuviel gearbeitet … die Scheune: eine irre Strapaze … müssen essen.«
    »Oh, das tut mir aber entsetzlich leid«, fauchte Quintzi bissig. »Darf ich den Herren vielleicht eine nahrhafte Auswahl aus unserem Spezialitätenangebot empfehlen?« säuselte er. »Unsere Festtafel bietet Ihnen heute solch köstliche Häppchen wie etwa« – er sah sich deprimiert um – »an der Sonne getrocknetes Gestrüpp, als Beilage eine kleine Portion Kieselsteine an deliziös knusprigen Dörrgräsern. Als Alternative dazu könnte ich Ihnen unser liebevoll zusammengestelltes Lunchpaket …« Er klopfte seine Taschen ab. »Tut mir leid, Lunchpakete sind aus. Und Nachschlag holen, wird, fürchte ich, wohl zu gefährlich sein.«
    Quintzi klang jetzt ein wenig panisch, beinahe verzweifelt. Tiemecx kreischte mitfühlend, als er die Taschen nach außen kehrte.
    »Brauchen keine Lunchpakete«, klopften die Nanowichte.
    »Schön. Dann ist das ja erledigt …«
    »Brauchen Magie«, fielen sie ihm klopfend ins Wort.
    »Was? Magie auf Toast? Oder vielleicht Magie tartare? Oder einen schönen Thaumon grille auf einem Bett von Drudenfüßchen …«
    »Magie …«, bettelten die Nanowichte.
    »Dickschädel! Wo zum Teufel soll ich jetzt Magie herkriegen, hä?« murrte Quintzi. »Das Zeug wächst schließlich nicht auf den Bäumen. Ist ja nicht so, daß man sich nur bücken müßte, um es aufzusam … He, Moment mal! Magie habt ihr gesagt? Ich hab’s! Klar, wie dumm von mir!« ranzte er sarkastisch.
    »Was hast du?«
    »Pilze!« spitzte er die Nanos an. »Wie wär’s mit Pilzen? Gibt’s da nicht so eine Pilzsorte, die …«
    »In deinen Träumen vielleicht, Kumpel«, blaffte die Stimme in seinem Kopf. »Im Märchen vielleicht. Die Sache ist ernst! Eine Krise! Acht Stunden in einem Zehn-Gigathaum-Strömungsfeld, und wir sind wieder taufrisch. Ansonsten aber …«
    »Oh.« Quintzi war schockiert über diesen Ausbruch. Außerdem zerbrach er sich den Kopf, was um alles in der Welt ein Strömungsfeld war. Was man auf so einem Feld wohl anbaute, ob man es pflügen mußte, künstlich bewässern …
    In seinem Ohr drängten sich die Nanowichte eng zu einer Kugel zusammen und konferierten aufgeregt.
    »Was jetzt?« wollte Udio wissen. »Von diesem Blindgänger können wir nichts erwarten!«
    »So spricht man nicht von seinem Arbeitgeber, Kollege«, tadelte ihn Skarg’l.
    »Aber ich brauch einfach ein paar Thaums! Sonst geh ich hops!«
    »Dann werden wir eben zu Märtyrern, Kollegen«, verkündete Skarg’l. »Zu Märtyrern für die Sache der Arbeitsmoral im Falle regelwidrigen exterritorialen Beschäftigungseinsatzes. Für die Sache der Gewerkschaft Amalgam ein unschätzbarer Vorteil! In den bevorstehenden Arbeitskämpfen wird man unsere Namen loben und preisen, Kollegen! Wir werden unsterblich sein, Helden, unvergessen und …«
    »Hat nur einen Haken«, schnitt ihm Nimlet das Wort ab. »Wie soll eigentlich jemand von unserem heroischen Untergang erfahren, hä? Vielleicht ist es ja deiner Aufmerksamkeit entgangen, daß wir im Augenblick meilenweit von zu Hause im Ohr eines hoffnungslosen Propheten festsitzen!«
    »Richtig, Kollege. Ein wichtiger Punkt, ein durchaus erwägenswertes Problem.«
    »Was sollen wir also tun?« wollte Udio wissen. »Ich bin noch zu jung, um den Löffel abzugeben. Es gibt noch so vieles, was ich noch machen will. Neutronen-Surfing zum Beispiel oder einmal zum Anionen-Derby, oder mit Porphyrinen zum Schwimmen gehen …«
    »He, eine Millisekunde mal!« schrie Nimlet jetzt und hopste aufgeregt hin und her. »Es müssen ja vielleicht nicht unbedingt synthetische Strömungsfelder sein … Mir ist da was eingefallen. Klingt vielleicht etwas weit hergeholt, könnte aber funktionieren. Hört zu …«
    Quintzi rätselte immer noch, was auf Strömungsfeldern angepflanzt wurde und wie das Zeug wohl schmeckte, als ihn die Stimme im Kopf aus seinen Überlegungen riß.
    »Kannst du zaubern?« schnauzte sie

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