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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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denn?«
    »Das müssen wir noch herausfinden«, erklärte Wes. »Derzeitig versuchen wir lediglich, Informationen einzuholen. Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    »In der Taverne.« Clea schniefte. »Er hat sich so schrecklich aufgeführt, dass ich Rob gebeten habe, mich nach Hause zu fahren.«
    »Und danach haben Sie ihn nicht mehr gesehen?«, vergewisserte Wes sich geduldig, jedoch keinesfalls begriffsstutzig.
    »Ich habe ihn noch gesehen«, meldete Davy sich zu Wort. »So gegen neun. Nach dem Durcheinander in der Taverne bin ich ihm hierher gefolgt, aber er benahm sich so kolossal dämlich, dass ich mich verzog. Er schnappte sich dieses Sweatshirt und ging durch die Hintertür in Richtung des Ufers.«
    »Zur Alten Brücke?«, hakte Wes nach.
    Davy zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Er ging nicht unbedingt geradewegs, aber er schien ein Ziel zu haben... obwohl er... ziemlich schwankte.«
    »Er schwankte.« Wes nickte. »So, als ginge es ihm nicht gut?«
    »Oder als sei er betrunken.« Davy schüttelte den Kopf. »So nahe bin ich ihm nicht gekommen. Er ging nur ganz kurz ins Haus und war sofort wieder verschwunden.«
    Wes wandte sich an Sophie, und sie dachte: In meinen Adern fließt das Blut tausender Straftäter. Ich kann die Polizei anlügen.
    »Hast du ihn noch gesehen, Sophie?«, fragte Wes. Sophie schüttelte den Kopf und drückte Lassie fest an sich. Sie hatte ihn nicht gesehen. Das Ding mit dem starren Blick war niemand gewesen, den sie kannte.
    »Ich bin mit Phin zurückgefahren.« Sie schluckte und fügte hinzu: »Ich kann nicht glauben, dass er tot ist. Das ist entsetzlich.«
    »Ich weiß«, sagte Wes, und Phin erklärte ihm: »Wir kamen so gegen halb zehn hier auf der Farm an, und ich blieb bis fast elf Uhr hier. Wir haben ihn nicht gesehen.«
    »Du bist also vor elf Uhr gefahren?«, hakte Wes nach, und Phin sah zu Davy und antwortete: »Ja.«
    »Ich kam Sophie holen«, erklärte Davy. »Der dumme Hund war schon wieder in den Fluss gesprungen und von oben bis unten voller Schlamm. Also haben wir ihn in die Badewanne gesteckt und gewaschen.«
    Phin wurde sehr still, und Sophie fiel ein, wie sie ihn angelogen und behauptet hatte, eine Verabredung mit Davy komplett vergessen zu haben.
    Sollte sie noch einmal eine Leiche beiseite schaffen, würde sie sicherstellen, dass alle Geschichten wasserdicht waren.
    »Also war Zanes Abgang durch die Hintertür das Letzte, was man von ihm gesehen hat«, resümierte Wes. »So etwa gegen ...«
    »Halb zehn vielleicht«, meinte Davy. »Phin und Sophie kamen erst danach, also muss er früher gegangen sein.«
    Sophie riskierte einen Blick auf Phin und traf seinen Blick. Er glaubte ihnen kein Wort.
    »Noch etwas anderes.« Wes sah zu Sophie. »Besitzt jemand hier Tränengas?«
    »Tränengas?« Sophie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an und umklammerte Lassie noch fester.»Tränengas? Nein.«
    »Okay.« Wes nickte. Er begann sich bei Clea nach Zanes Lebensumständen in Cincinnati zu erkundigen, während Davy die Treppe hinauf verschwand und Phin Sophie mit dem Finger bedeutete, zu ihm zu kommen. »Könnte ich dich bitte einen Augenblick sprechen?«, fragte er, und sie trat mit ihm auf die Veranda hinaus.
    Ein Blitz zuckte über den Himmel, dem ein lauter Donner folgte, während es noch immer in Strömen goss. »Was ist passiert?« Er musste gegen den Sturm anschreien, und sie dachte, Ich wünschte, ich könnte ihm alles erzählen. Aber dann müsste er es Wes berichten, um seine Position und seine Politikerfamilie zu schützen, und außerdem würde sie niemals ihre Betrügerfamilie verraten. Zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte sie sich eine andere Familie.
    »Nichts. Davy und ich haben den Hund gebadet, das ist alles.«
    »Du lügst«, stellte er fest, ohne böse zu klingen. Sie zuckte mit den Schultern. »Wo ist dein Tränengas?«
    »Ich habe kein Tränengas.«
    »Du sagtest doch damals am ersten Abend in der Taverne-«
    »Das war nur ein Scherz«, log Sophie. »Ich habe kein Tränengas.«
    Phin beugte sich zu ihr. »Ob du mir glaubst oder nicht, ich bin auf deiner Seite.«
    Sie spürte die Tränen in sich aufsteigen. »Ich weiß«, flüsterte sie mit erstickter Stimme, und er küsste sie, bis sie aufhörte zu weinen.
    »Gib mir Bescheid, wenn du mich brauchst«, sagte er, als Wes heraustrat. Gemeinsam fuhren sie ab.
    Als Sophie wieder ins Haus kam, war Clea nach oben gegangen.
    »Ihre Trauer war schlagartig vorbei, sobald Wes aus der Tür

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