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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie, bis das Bett unter ihnen wackelte. Sie versuchte, bei seiner Rückwärtsbewegung ihre Hüften wegzubewegen, aber er war zu schnell, sodass die Matratze sich nur noch härter in dieselbe Stelle bohrte. »Autsch!«, stieß sie hervor - diesmal wirklich laut - und versuchte, ihn wegzuschieben, bevor sie sich das Rückgrat brach, und als Phin ruckartig aufsah, weil er sie endlich gehört hatte, vernahm sie im gleichen Moment einen lauten Knall, gefolgt von einem Pfeifen.
    Er rollte sich mit ihr zusammen vom Bett hinunter auf den Boden, sodass sie auf ihm landete.
    »Autsch!«, sagte sie noch einmal und versuchte, sich aufzusetzen, doch er zog ihren Kopf wieder zu sich herunter und rollte sich auf sie.
    »Bleib unten«, sagte er atemlos, aber nicht mehr kopflos.
    »Was soll das?«, fragte Sophie. »Geh von mir runter -« In diesem Moment riss Davy die Tür auf und fragte: »Sophie?«
    »Alles in Ordnung«, sagte Phin vom Boden aus. »An deiner Stelle würde ich mich vom Fenster fern halten.«
    Davy trat in den Flur zurück. »Sophie?«
    »Ich bin okay«, antwortete Sophie unter Phin, während er die Hand ausstreckte und nach seinen Boxershorts griff. »Habe ich irgendwas verpasst?«
    »Ich meinte, ich hätte einen Schuss gehört«, sagte Davy vom Flur aus. »Ich dachte schon, der Bürgermeister wäre deiner vielleicht überdrüssig geworden.« Er wollte erheitert klingen, doch das gelang ihm nicht.
    Phin schlüpfte in seine Shorts und stand außer Reichweite des Fensters auf. Sophie zog das Laken vom Bett und wickelte es sich um den Körper.
    »Was machst du?«, fragte sie und stützte sich, den Blick zum Fenster gerichtet, auf einen Ellbogen auf. »Wenn jemand auf uns geschossen hat -«
    »Auf dich - also bleib unten«, sagte Phin und zog seine Khaki-Hosen an. »Hast du die Sache mit dem Fluss vergessen? Jemand versucht, dich umzubringen. Die einzige Person, die mich tot sehen will, ist Davy.«
    »Ich habe beschlossen, dich leben zu lassen«, meinte Davy trocken hinten aus dem Flur. »Wo kam der Schuss her?«
    »Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob es wirklich ein Schuss war«, meinte Phin. »Ich war gerade anderweitig beschäftigt.« Er blickte sich im Zimmer um. »Aber es hörte sich verdammt noch mal so an, und es war in diesem Zimmer.« Er sah zu Sophie zurück. »Bleib, wo du bist.«
    »Durch das Fenster?«, fragte Davy, kam herein und besah sich die Wand gegenüber dem Fenster. »Ich kann kein Einschussloch finden.«
    »Vielleicht hat die Kugel ja die Matratze getroffen.« In das Laken gewickelt kroch Sophie weg vom Fenster zu ihren Kleidern und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, die von dem Coitus interruptus und der Erkenntnis, dass gerade jemand versucht hatte, sie umzubringen, ganz durcheinander waren. »Vielleicht war es nur der Auspuff eines Autos, der geknallt hat«, mutmaßte sie auf der Suche nach einer normalen Ursache für das Geräusch.
    »Nein«, sagten Davy und Phin gleichzeitig.
    Mittlerweile war sie auf allen vieren beinahe an der Tür angelangt, als sie das kleine Loch etwa einen halben Meter über dem Boden sah. »Da«, sagte sie, immer noch auf ihren Knien, und deutete darauf. Phin und Davy bückten sich, um es sich anzusehen.
    »Bleib unten«, sagte Phin, ging zum Nachttisch und wühlte in der Schublade. »Hier«, sagte er, trat zu Davy zurück und reichte ihm einen Bleistift.
    Davy steckte den Stift, so weit es ging, in das Loch, bis er gerade aus der Wand ragte.
    »Ich kann das immer noch nicht fassen«, sagte Sophie, die neben der Tür auf dem Boden saß, aber die beiden Männer ignorierten sie, um mit den Augen der durch den Bleistift angedeuteten Linie zu folgen.
    »Ihr wollt mich verarschen«, sagte Davy, und die beiden traten zum Bett.
    Phin lupfte die Bettdecke und erwiderte: »Nö.«
    Sophie blinzelte zum Bett hinüber. In der Seite der Matratze war ein Loch.
    »Geh raus in die Diele«, sagte Phin zu ihr, während die beiden auf die andere Seite des Bettes traten. Sophie krabbelte eilig zur Tür hinaus.
    »Auf der Seite ist kein Loch«, sagte Davy, der sich gebückt hatte.
    Gleichzeitig griffen sie nach der Matratze und zogen sie vom Bett.
    »Kein Wunder, dass mir mein Rücken wehtut«, meinte Phin. Sophie verrenkte sich den Hals, sah um den Türrahmen und erblickte eine Matratze, die so alt war, dass sich der Stoffbezug auf der Oberseite schon in Fäden aufgelöst hatte.
    Davy sah zur Wand, dann zurück zu der Matratze und meinte: »Irgendwo hier.« Er begann, an einer Stelle,

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