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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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dort gewesen, um sie kennen zu lernen«, rechtfertigte sich Dillie. »Aber Sophie hat das abgestritten. Alles bestens also.«
    »Du bist dort gewesen.« Der Ausdruck in Liz‘ Augen wurde ein wenig sanfter, als sie ihre Enkelin musterte, aber immer noch schien sie Vorbehalte zu haben. »Ganz allein?«
    »Ja, als Grandma Junie ihren Mittagsschlaf gemacht hat.« Dillie blickte von ihrem Vater zu ihrer Großmutter. »Das ist doch kein Problem. Das habe ich schon ziemlich oft gemacht.«
    »Was?«
    »Das stimmt nicht«, entgegnete Phin. »Du warst nur zweimal dort.« Da Dillie schwieg, fügte er hinzu: »Zumindest, soweit ich weiß.«
    »Das hat nun ein Ende«, meinte Liz scharf. »Dillie, du wirst dort nicht mehr hingehen. Nie mehr.«
    »Aber -«
    »Nie mehr«, unterbrach Liz sie. »Haben wir uns verstanden?«
    »Nein«, gab Dillie trotzig zurück, und erntete damit sowohl von Phin als auch von Liz einen strengen Blick.
    »Widersprich deiner Großmutter nicht.« Dillie sah eingeschüchtert, aber entschlossen aus. »Sophie ist meine Freundin. Sie mag mich. Sie erwartet mich. Ich besuche sie jeden Sonntag und jeden Mittwoch, wenn ich bei Grandma Junie bin, und Sophie findet das schön. Ich spiele mit ihrem Hund, und wir singen zusammen und unterhalten uns. Sie erwartet mich.«
    »Das Leben ist voll von Enttäuschungen«, meinte Liz. »Du wirst dort nicht mehr hingehen.«
    Dillie wandte sich mit verzweifeltem Augenaufschlag an Phin, der tröstend meinte: »Willst du dich von ihr verabschieden?«
    Mit Tränen in den Augen nickte Dillie.
    »Ich nehme dich morgen mit, wenn ich dich bei Junie abhole«, versprach er, doch Liz sagte herrisch: »Kommt gar nicht in Frage.«
    »Entschuldigung«, sagte er zu seiner Mutter, »ich spreche gerade mit meiner Tochter. Und sie wird ihrer Freundin auf Wiedersehen sagen, weil das ein Gebot der Höflichkeit ist. Die Tuckers sind immer höflich.«
    Liz presste die Lippen zusammen.
    »Danke, Daddy«, murmelte Dillie und zwinkerte ihre Tränen weg. Schließlich weinten Tuckers auch nicht.
    »Kein Problem.« Phin fing Liz‘ Blick über den Tisch hinweg auf. »Möchtest du noch irgendetwas zu diesem Thema sagen?«
    Da klingelte das Telefon, und Liz meinte: »Ich gehe dran.« Sobald sie aus dem Zimmer verschwunden war, beugte Dillie sich vor und flüsterte: »Daddy?«
    »Was denn?«
    »Weißt du noch, dass du mir versprochen hast, jeden Montag über dem Buchladen zu übernachten? Aber das hast du auch nicht gehalten.«
    Schuldbewusst zuckte Phin zusammen. »Ja, das stimmt. Es tut mir Leid.«
    »Ist schon okay«, meinte Dillie. »Darf ich dich um einen anderen Gefallen bitten? Nur für einen Morgen? Keine Übernachtung, und nur einmal.«
    »Vielleicht«, meinte Phin vorsichtig. »Worum geht‘s denn?«
    Dillie zögerte lange, aber als sie hörte, wie Liz in der Diele den Telefonhörer auflegte, beugte sie sich vor und sprudelte so schnell hervor, dass die Wörter sich vermischten: »Ich hätte gern, dass Sophie heute zu meinem Softball-Spiel kommt. Es ist doch mein letztes, und bei dir übernachten durfte ich auch nicht, und ich fände es so schön, wenn du dir heute zusammen mit Sophie mein Spiel ansehen würdest. Bitte.«
    Liz kam wieder ins Zimmer und setzte sich. »Das war Virginia Garvey.«
    »Was für eine Überraschung.« Phin bestrich Dillies Muffin mit Butter und reichte ihn Dillie über den Tisch. Dillie nahm ihn entgegen, ohne den Blick von Phin zu lösen.
    »Stephen macht sich Sorgen, dass du mit diesen Filmleuten unter einer Decke stecken könntest«, fügte Liz hinzu.
    »Das stimmt so nicht ganz«, erwiderte Phin. »Er hofft, dass dem so ist.«
    »Wie auch immer, ab jetzt solltest du dich von ihnen fern halten«, meinte Liz.
    »Mutter.« Phin wartete, bis Liz ihn ansah. »Wenn du mir noch einmal vorschreibst, was ich zu tun und zu lassen habe, werden Dillie und ich auf der Stelle in den Buchladen umziehen.«
    »Phineas -«
    »Hör auf damit, oder du wirst uns verlieren.« Phin bemerkte, wie sie sich auf die Unterlippe biss, bevor sie vom Tisch aufstand und nach oben ging.
    Ihren Muffin fest umklammert, verharrte Dillie verängstigt auf ihrem Stuhl neben ihm.
    »Alles klar bei dir?«, fragte er sie.
    Sie nickte. »Werden wir umziehen?«
    »Wahrscheinlich nicht. Grandma kennt ihre Grenzen.«
    Dillie holte tief Luft. »Kann Sophie denn heute zu meinem Spiel kommen?«
    »Klar«, sagte Phin. »Zumindest können wir sie anrufen und fragen.«
    Dillie nickte und biss in ihren Muffin, während

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