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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sicherheitsgurte an, uns stehen Turbulenzen bevor‹«, sagte sie, wirkte jedoch völlig gelassen.
    »Was hast du vor?«, fragte er sie, doch sie strahlte ihn nur an und meinte: »Oh, ich werde das genießen.«
    Stirnrunzelnd betrachtete Phin sie, doch in diesem Moment nahm seine Mutter Platz und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Sie hatte diesen Blick in den Augen, den sie immer zeigte, wenn sie kurz davorstand, jemanden buchstäblich zu vernichten: Unerbittlichkeit gemischt mit der Gewissheit des Triumphs.
    »Mom?«, fragte er, doch sie schüttelte nur den Kopf und sagte: »Alles bestens, Phin.« Aufs Höchste alarmiert, lehnte Phin sich zurück.
    »Nun gut«, begann er. »Jetzt fehlt nur noch Rachel, und wir können anfangen. Wo -«
    »Sie ist weg«, stieß Virginia zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, woraufhin Stephen sie verwundert musterte. »Diese Frau -« Sie brach ab, als Hildy sich vorbeugte und ihr direkt in die Augen blickte. »Sie ist nicht mehr hier.«
    »Also gut.« Phin nickte Hildy zu. »Würdest du dann bitte die Aufgabe der Protokollführerin übernehmen?«
    »Selbstverständlich«, erklärte Hildy bereitwillig. »Obwohl ich nur die intelligenten Bemerkungen festhalten werde; sollte also irgendjemand eine dumme Rede halten wollen, kann er es sich gleich sparen, weil ich diese nicht niederschreiben werde.«
    »Hildy!«, ermahnte Phin sie, doch Stephen antwortete: »Ich brauche kein Protokoll. Die ganze Stadt - oder zumindest der Großteil der Bürger - ist hier versammelt und kann alles bezeugen, was ich sage. Und diejenigen, die nicht anwesend sind, werden später davon hören.«
    »Darauf würde ich an deiner Stelle nicht bauen«, meinte Hildy, sodass Phin sich fragte, was hier eigentlich ohne sein Wissen ablief - mal abgesehen von seinem politischen Ruin.
    »Der erste Punkt auf der Tagesordnung«, begann Phin, nachdem alle Platz genommen und die Zuhörerschaft sich beruhigt hatte, »ist die Abstimmung über die Straßenlaternen auf erneuten Antrag von Stephen Garvey.« Ein leises Gemurmel der Enttäuschung raunte durch die Menge, und Phin konnte plötzlich nachvollziehen, wie sich die Löwen im Kolosseum gefühlt haben mussten. »Der aktuelle Antrag wurde von Hildy Mallow gestellt; sie fordert antike Reproduktionen als Straßenlaternen für Temptation. Hildy, möchtest du das bestätigen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Hildy. »Für die Bevölkerung ist ein ansehnliches Stadtbild wichtig. Das sind wir den Bürgern von Temptation schuldig.«
    »Sonst noch je -«
    »Aber wir sind Temptation auch unter steuerlichem Aspekt verpflichtet«, mischte Stephen sich ein und ließ sich fünf Minuten lang beredt über die Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler aus.
    Phin machte die Ohren zu und fühlte sich unbehaglich. Die Menge war unruhig, aber seine Mutter und Hildy saßen entspannt zurückgelehnt auf ihren Stühlen. Da stimmte doch etwas nicht. »Hat noch jemand etwas hinzuzufügen?«, fragte Phin, nachdem Stephen endlich zum Ende gekommen war. »Nein? Dann können wir die namentliche Abstimmung vornehmen, Hildy.«
    »Garvey.«
    »Ganz bestimmt nein«, sagte Stephen.
    »Garvey«, flötete Hildy, und Virginia hielt ihrem Blick stand.
    Phin gegenüber, am anderen Ende des Tisches, schüttelte seine Mutter den Kopf, woraufhin Hildy nickte.
    Virginia unterdrückte ein Lächeln. »Nein.«
    Hilfe suchend wandte sich Hildy zu Liz, die ihrerseits verwirrt wirkte. »Wir müssen uns irgendwie einigen«, zischte Hildy Liz zu, die zurückflüsterte: »Nun, Stephen scheint die Leute davon überzeugt zu haben, dass die Anschaffung zu teuer ist.«
    Die Abstimmung ging drei zu drei aus - Frank stimmte mit Hildy und Ed, da ansehnliche Laternen seinen Grund und Boden besser aussehen ließen und Phin gab die entscheidende Stimme ab und ließ verlauten: »Ja. Lasst uns der Nachwelt etwas hinterlassen.«
    »Oh, sicher«, rief jemand aus der Menge. »Dir liegen unsere Kinder am Herzen.«
    »Das sind Nachkommen«, gab Phin zurück. »Die Nachwelt sind die Kinder eurer Kinder.«
    »Phin«, ermahnte ihn seine Mutter, doch er zuckte nur mit den Schultern.
    »Nächstes Thema«, sagte er.
    »Der Wasserturm«, ließ sich Stephen zu Phins Überraschung vernehmen. »Wir müssen ihn noch einmal anstreichen. Er sieht aus wie... nun ja, wir müssen ihm einen neuen Anstrich geben.«
    »Mir gefällt er«, sagte Hildy. »Ursprünglich sah er natürlich besser aus, aber wenn man ihn mit vernünftiger Farbe gestrichen

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