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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Blondine in der Coppertone-Sonnencremewerbung, nachzueifern. Das jedenfalls hatte sie jeden Sommer zu Rachel gesagt, seitdem Rachel mit Rob ausging: »Komm und leg dich zu mir, meine Liebe, damit wir wie die Coppertone-Blondinen aussehen. Die Leute werden uns für Schwestern halten .« Wunderbar.
    »Georgia und ich haben zusammen unseren Schulabschluss gemacht, Sophie! Ist das nicht toll?«, rief Clea, und Sophie erwiderte: »Und keine von euch sieht einen Tag älter aus.« Der strenge Blick, den sie Clea zuwarf, um sie zum Schweigen zu bringen, machte sie Rachel umso sympathischer.
    Clea lachte nur und rief zu Rob zurück: »Warum kommst du nicht hoch auf die Veranda?« In diesem Moment musste Sophie ihn zum ersten Mal wahrgenommen haben, denn sie sagte: »Ach du lieber Himmel.«
    »Was?«, fragte Amy.
    »Sieh dir an, wie er Clea anstarrt«, raunte Sophie.
    »Als wäre sie Schlagsahne, und er hätte einen Löffel.« Amy nickte.
    Nun, das war typisch Rob. Immer auf der Suche nach Sex. Rachel wusste nicht, ob Sex generell oder nur mit Rob schlecht war, aber ihretwegen konnte Clea ihn haben.
    Sophie ging zum oberen Ende der Treppe. »Kommt doch hoch auf die Veranda, dann trinken wir gemeinsam eine Limonade.« Und sobald sie Clea, Frank und Georgia auf der rechten Seite der Veranda in Pose gesetzt hatte, nicht ohne die Warnung, von der rosa gestrichenen Wand Abstand zu halten, begann Amy zu filmen.
    Rachel drückte Rob einen Spachtel in die Hand und sagte: »Wir müssen noch die andere Seite der Veranda abkratzen.« Rob erwiderte nur: »Cool.« Während er arbeitete, wandte er den Blick nicht von Clea, die oben auf dem Verandageländer saß und anbetungswürdig aussah. Clea beobachtete Rob aus dem Augenwinkel, während Frank ihr lachend und flirtend gegenübersaß und Georgia, die zwischen ihnen auf der Schaukel Platz genommen hatte, wie eine verschrumpelte Coppertone-Kröte aussah.
    Sophie war auf dem Weg in den Garten, um mit Amy zu sprechen. Sie machte einen besorgten Eindruck. Auch nach nur wenigen kurzen Stunden hatte Rachel begriffen, dass Sophie die Dinge gerne ruhig und organisiert anging. Als daher Phin Tucker unbemerkt hinter ihr auftauchte und etwas zu ihr sagte, sodass sie einen Riesensatz machte, hätte Rachel ihm sagen können, dass dies ein schlechter Zug gewesen war. Er und Wes hatten hinter dem Kombi der Lutz‘ geparkt, und während Wes kurz mit Amy gesprochen hatte und dann im Haus verschwunden war, ging Phin zu Sophie und blieb bei ihr stehen. Also wollte er etwas - nicht schwer zu erraten, was aber er fing es völlig verkehrt an. Nun, das würde er schon noch merken. Früher oder später bekam Phin alles, was er wollte.
    »Hey«, sagte Rob hinter ihr. »Die Arbeit wartet.«
    »Klar«, erwiderte Rachel und kreuzte die Finger in der Hoffnung, dass Phin sich so geschickt wie immer anstellte.
    Ihre Zukunft hing davon ab.
    »Ich mache mir ein wenig Sorgen wegen Clea«, hatte der Bürgermeister zu Sophie dort draußen im Garten gesagt. »Ich hatte ihr neun Stiche zu verdanken. Frank könnte sie ins Krankenhaus bringen.«
    Sophie beobachtete, wie Frank sich auf der Veranda vor den Augen seiner Frau, die Mordgelüste zu hegen schien, zum Narren machte. »Clea ist nicht die Einzige, die ihm wehtun könnte.« Sie drehte sich wieder zum Bürgermeister. »Wieso hat sie Ihnen neun Stiche verpasst?«
    »Ich habe in ihren Ausschnitt geguckt und bin vom Fahrrad gefallen.«
    Sophie musterte ihn voller Geringschätzung, sodass er hinzufügte: »Hey, ich war zwölf. Sie hat sich vorgebeugt. Ich konnte nichts dafür.«
    Im Sonnenlicht kam seine makellose Attraktivität perfekt zur Geltung, was Sophie nun noch mehr ärgerte, da sie wusste, was für ein Perversling er mit zwölf gewesen war. Am liebsten hätte sie ihm das ins Gesicht gesagt, entschied sich jedoch dagegen, persönlich zu werden. Sie wollte ihn nur loswerden. »Sagten Sie nicht, Sie wollten nach dem Strom sehen?«
    »Nein«, erwiderte er. »Ich sagte, Amy bat mich, nach dem Strom zu sehen.«
    »Auch gut«, meinte Sophie und überließ es Amy, mit der peinlichen Situation auf der Veranda fertig zu werden. Fünf Minuten später stand sie im dunklen Keller des Farmhauses und wünschte sich auf die Veranda zurück. Im Tageslicht konnte sie wenigstens sehen, was der Bürgermeister vorhatte. »Ähem, was machen wir denn jetzt, Mr. Tucker?«
    »Phin«, sagte er. »Das hier ist der Sicherungskasten. Lassen Sie uns einen Blick hineinwerfen, um zu sehen, ob Ihr Haus

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