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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Papierrolle neben der Spüle ab, um die Pfütze aufzuwischen. »Seitdem ich mich vorgestellt habe, sind Sie verkrampft.«
    »Es war die Art und Weise, wie Sie sich vorgestellt haben«, erklärte Sophie. »Außerdem habe ich Ihnen alles gesagt. Es geht um einen kurzen, improvisierten Film über Clea, den Clea uns gebeten hat zu drehen, weil ihr Amys Arbeit gefällt.«
    »Und Ihre gefällt ihr nicht?« Phin nahm wieder Platz und nippte an seiner Limonade. »Sehr lecker. Vielen Dank.«
    »Seien Sie nicht so gönnerhaft, trinken Sie einfach«, sagte Sophie. »Clea will Amy, weil ich nicht improvisiere. Ich drehe die üblichen Parts der Hochzeiten und kümmere mich um die geschäftlichen Angelegenheiten, während Amy die besonderen Szenen am Rande erfasst und das Video schneidet. Sie ist die Künstlerin.«
    »›Besondere Szenen‹?«, hakte Phin nach.
    Sophie verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Küchenspüle. »Die Dinge, die ich filme, können die Leute von jedem Videofilmer bekommen, die Szenen, die Amy einfängt, allerdings nicht. Aber wenn sie nur das bekommen, was Amy filmt, wären sie wütend, weil die Leute in ihren Hochzeitsvideos eben solche Dinge sehen wollen wie ihr Treueversprechen. Also arbeiten wir zusammen.«
    »Und warum macht Clea diesen Film?«
    Sophie funkelte ihn an. »Was ist Ihnen an diesem Film so wichtig?«
    »Gar nichts, solange Sie vor Mittwoch hier verschwunden sind.«
    »Nun, wir fahren Sonntag ab.«
    »Bestens«, sagte Phin. »Außerdem war ich nicht gönnerhaft, die Limonade ist wirklich lecker.«
    »Danke«, sagte Sophie und fühlte sich über dieses Eingeständnis fast ein wenig enttäuscht.
    »Und was immer ich Ihnen in einem vorigen Leben getan haben mag, das Sie so verdammt wütend macht, ich entschuldige mich dafür.« Phin lächelte sie an, eindeutig daran gewöhnt, dass jeder, der ihm über den Weg lief, seinem Charme erlag. »Würden Sie jetzt damit aufhören, mich anzugiften?«
    »In Anbetracht dieses früheren Lebens ist eine Entschuldigung nicht annähernd genug. ›Mein Name ist Inigo Montoyas kann ich dazu nur sagen.«
    »Wer?«, fragte Phin.
    Sophie griff nach dem Krug und fragte: »Limonade?«, was sich drohender anhörte, als beabsichtigt.
    Phin schob sein Glas zurück. »Nein, ich habe genug, danke.«
    Er stand auf und ging auf die Veranda hinaus, und Sophie verspürte den Anflug eines schlechten Gewissens, weil sie ihren Frust an ihm ausgelassen hatte. Sie stellte sein Glas in die Spüle und trat auf die niedrige, aber breite Hinterveranda hinaus, um ihre Ruhe wiederzufinden. Wenn sie nur dieses ständig auf ihr lastende Gefühl loswerden könnte, dass ihr etwas Furchtbares bevorstand Etwas Pelziges strich um ihre Beine. Sie blickte an sich herab und schrie auf.
    Da war ein Tier - ein großes Tier, es reichte ihr fast bis zu den Knien - mit verfilztem rotbraunem Fell, einem Körper wie ein kleines Fass und kurzen weißen, schwarz gesprenkelten Beinen. In ihrem ganzen Leben hatte Sophie so etwas noch nie gesehen. Bei ihrem Aufschrei hatte es sich zusammengekauert - in Angriffsposition, da war sie sicher -, und als es sich bewegte, machte sie einen Satz zurück gegen die Hauswand und schrie erneut auf.
    Phin riss die Fliegentür auf und stürmte auf die Veranda. »Was ist los?«, fragte er, und Sophie deutete nach unten. Seine Spannung wich Amüsement. »Das ist doch nicht Ihr Ernst. Sie schreien wegen eines Hundes?«
    Das soll ein Hund sein ? »Sie beißen«, rechtfertigte Sophie sich. Das erschien nahe liegend.
    »Einige schon«, meinte Phin. »Aber der hier scheint harmlos zu sein.«
    Sophie folgte seinem Blick zu dem Hund, der sich auf den Rücken gerollt hatte und seine vier weißen Stummelbeine in die Luft reckte. »Er sieht komisch aus.«
    »Er hat den Körperbau eines Welsh Corgi.« Phin legte den Kopf schief, um das hingestreckte Tier näher zu betrachten. »Mit einigen anderen Anteilen, um die Mischung interessant zu machen.« Er musterte das Tier eingehend. »Gott weiß, woher diese schwarzen Flecken kommen. Wahrscheinlich ein Highway-Hund.«
    »Ein Highway-Hund.« Sophie schaute auf den Hund hinunter, der sie nun auf dem Rücken liegend ansah. Er war über und über mit Schlamm bespritzt, zitterte am ganzen Körper und war vermutlich das hässlichste Lebewesen, das Sophie je gesehen hatte. Seine großen, schwarz umrandeten braunen Augen starrten sie kläglich an, und sie schämte sich prompt dafür, dass sie ihn hässlich fand.
    Aber, beim Herrn

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