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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aber ich bin dennoch der Meinung, dass du diese Blue Birds nicht unterschätzen solltest.«
    »Stephen wird Kapital daraus schlagen«, sagte Liz.
    »Stephen schläft mit Virginia«, entgegnete Phin. »Er muss etwas finden, was in seinem Leben für Aufregung sorgt.«
    »Sei nicht geschmacklos«, ermahnte Liz ihn. »Du solltest ihm keinen Angriffspunkt bieten. Also halte dich von diesen Filmleuten fern.«
    Das Telefon klingelte, und Phin ergriff die Gelegenheit zur Flucht und nahm den Anruf entgegen. Als er zurückkam, fragte Liz: »Wer war das?«
    »Die Filmleute«, antwortete Phin. »Sie brauchen elektrische Sicherungen. Ich werde ihnen heute Nachmittag welche vorbeibringen.«
    »Tu das nicht«, sagte Liz scharf.
    »Mach mir keine Vorschriften«, entgegnete Phin nicht minder gereizt.
    »Kann ich noch einen Muffin haben?«, fragte Dillie, und Phin bemerkte ihren ängstlichen Blick, als er sich ihr zuwandte.
    »Wenn du noch einen Muffin isst, wirst du dich dann nicht am dritten Punkt übergeben?«, fragte er.
    »Nein.« Dillie schaute von Phin zu Liz und wieder zurück. »Habt ihr Streit? Ihr streitet nie, aber das hört sich nach Streit an, und das mag ich nicht.«
    »Schon in Ordnung, Dillie«, sagte Liz. »Dein Vater ist ein Dummkopf, aber wir sind nicht böse aufeinander.«
    »Grandma mischt sich in die Angelegenheiten anderer ein«, erklärte Phin. »Aber wir sind nicht böse. Wir werden niemals böse. Wir sind Tuckers.«
    »Okay«, meinte Dillie. »Aber es hörte sich böse an.«
    »Nun zu den Blue Birds«, wechselte Phin das Thema und lenkte seine Tochter mit Ausführungen über Softball-Taktik ab. In keinster Weise abgelenkt, betrachtete seine Mutter ihn kühl quer über den Tisch.
    Als Sophie wieder die Treppe hinunterkam, war es beinahe Mittag. Sie schob die Erinnerung an die Nacht zuvor beiseite, versuchte, Brandon anzurufen, erreichte aber nur seinen Anrufbeantworter, vergrub das rosefarbene Kleid tief in ihrem Schrank und beschloss, nun bei Tageslicht ein besserer Mensch zu sein.
    »Ist letzte Nacht spät geworden, was?«, begrüßte Amy sie, als Sophie in die Küche kam. Sie saß an dem abgenutzten Holztisch, wo Clea einige Skriptseiten las, und aß einen von Butter triefenden Toast. Dusty sang »Mama‘s Little Girl« im Hintergrund, die Sonne schien durch die Küchenfenster, und der Hund blickte japsend auf und wedelte mit seinem Stummelschwanz, als er Sophie erblickte.
    Es war entsetzlich heiß, aber Sophie begann, sich besser zu fühlen. »Hallo, Süßer«, sagte sie zu dem Hund und bückte sich, um ihn zu streicheln. Dann ging sie zum Kühlschrank und schenkte sich ein Glas Orangensaft ein. »Ich war bis vier Uhr wach -« Sie hielt inne, da sie bemerkte, was Clea las. »Oh, das. Das ist -«
    »Das ist phänomenal«, begeisterte sich Clea. »Mein Gott, ich hatte ja keine Ahnung, dass du dir so etwas auch nur ausdenken kannst.«
    »Sie hat Recht.« Amy sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. »Du warst offensichtlich inspiriert.« »Hör auf damit«, sagte Sophie.
    »Natürlich können wir das nicht filmen -« fuhr Amy fort, doch Clea unterbrach sie: »Nun ja, vielleicht -«
    »- aber Clea und ich sprachen gerade darüber«, fügte Amy hinzu, »und wir denken, du solltest noch eine andere Szene schreiben, diesmal eine komplette Liebesszene.« Amy biss ein großes Stück von ihrem Toast ab und sagte dann mit vollem Mund: »So eine Art phallische Version, verstehst du?«
    »Wir haben keine Zeit, eine phallische Version zu filmen«, schnitt Sophie ihr das Wort ab. »Wir fahren morgen heim. Wir haben noch Arbeit -«
    »Eigentlich nicht«, sagte Amy, und Sophie hielt inne, das Saftglas auf halbem Weg zum Mund geführt. »Vor unserer Abfahrt habe ich alles andere abgesagt«, erklärte Amy. »Es gab keine Probleme, für alle sind andere Arrangements getroffen worden, ich wollte nur -«
    Sophie ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Andere Arrangements.« All die Arbeit. All das Geld. Futsch.
    »Ich wollte Zeit haben, um diese Sache hier vernünftig zu machen«, sagte Amy hastig. »Und nun können wir uns Zeit nehmen und eine wirklich großartige phallische Version drehen. Du kannst sie ja - hm, heute Nacht schreiben.«
    »Nein«, sagte Sophie.
    »Amy hat Recht«, mischte sich Clea ein. »Wir müssen ein großartiges Finale finden.« Sie hielt das Skript hoch. »Das ist gut, aber es reicht nicht für die ganzen acht Meter, verstehst du?«
    »Ich weiß«, sagte Sophie. »Glaub mir, ich weiß das.« Sie warf Amy

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