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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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kleinen festen, tonnenförmigen Körper.
    »Nein, das bist du nicht«, gähnte er. »Was ist passiert?«
    »Ich hatte Sex«, sagte Sophie. »Er behauptet zwar, es sei kein Sex gewesen, aber das stimmt nicht, und jetzt rufe ich dich mitten in der Nacht an und bereite dir Kummer, um mein Gewissen zu erleichtern, und das ist noch schlimmer.«
    »Was meinst du damit, ›er behauptet, es sei kein Sex gewesen ‹«, fragte Brandon und gähnte nicht mehr. »Wer hat das gesagt?«
    »Ein Typ, den ich hier kennen gelernt habe. Der Bürgermeister. Wir haben uns unterhalten, dann hat er mich geküsst, und plötzlich... ist mir die Sache aus der Hand geglitten.«
    »Wenn er dich nur geküsst hat, hat er Recht. Dann hattest du keinen Sex.« Brandon klang ein wenig mürrisch, was eigentlich nicht der Reaktion entsprach, mit der sie gerechnet hatte. »Sieh mal, ich weiß, dass du der Meinung bist, ich hätte dir nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt und dass ich dich früher hätte anrufen sollen, aber -«
    »Du hast mir jede Menge Aufmerksamkeit geschenkt«, unterbrach Sophie ihn. »Und es war mehr als ein Kuss. Es war -«
    »Du bist es nur leid, immer den geraden und engen Weg der Tugend zu gehen.« Er hörte sich gereizt an. »Also hast du ein wenig harmlos Abwechslung gesucht und mit einer Amtsperson geflirtet.«
    »Wie bitte?«, fragte Sophie.
    »Du hast diesen Mann nicht einmal beim Namen genannt. Du sagtest, er sei der Bürgermeister. Das ist offensichtlich wichtiger für dich als seine Person.«
    »Sein Name ist Phineas Tucker«, sagte Sophie. »Und ich glaube, dir entgeht hier ein wesentlicher Punkt.«
    »Mir entgeht gar nichts«, sagte Brandon. »Du rebellierst gegen die oppressive Sozialstruktur, die deine Familie zu Verstoßenen gemacht hat, indem du ihren einflussreichsten und offensichtlichsten Vertreter korrumpierst. Und nun sendest du mir einen Weckanruf - im wahrsten Sinne des Wortes dass ich dir nicht genügend Aufmerksamkeit schenke.«
    »Ich glaube nicht, dass es hier um dich geht«, sagte Sophie. »Brandon, ich hatte dort auf dem Steg einen einzigartigen Orgasmus. Trotz allem.«
    »Schuldgefühle können durchaus aphrodisierend wirken«, meinte Brandon automatisch.
    »Brandon, würdest du mir jetzt mal zuhören? Er hat es mir besorgt, und mir hat es gefallen. Am liebsten hätte ich -« Sophie suchte nach Worten, die seine Aufmerksamkeit erregen würden, und bediente sich Phins direkter Art. »Am liebsten hätte ich mich von ihm durchvögeln lassen.« Ihre Stimme schwoll an, als sie darüber nachdachte, und der Ärger machte sie ehrlich. »Tatsache ist, dass ich mich immer noch von ihm durchvögeln lassen will. Wirklich. Du kannst mich verrückt nennen, aber ich denke, das ist ein schlechtes Zeichen für unsere Beziehung.«
    »Du brauchst mich nicht mit sprachlichen Mitteln zu schockieren, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen«, sagte Brandon, und Sophie hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. »Sobald du nach Hause kommst, werden wir uns ausgiebig unterhalten und dein Gefühlsleben in gerade Bahnen lenken.«
    Sophie knirschte mit den Zähnen. Vielleicht wollte sie ihr Gefühlsleben nicht in gerade Bahnen lenken. Vielleicht gefielen ihr die Abwege und Windungen. Vielleicht würde sie Phin einen Besuch abstatten und ihn dazu einladen, sie sich noch ein wenig mehr winden zu lassen. »Und wir hatten Sex. Ich bin gekommen, und das ist Sex.«
    »Mit einem Vibrator kommst du auch«, entgegnete Brandon trocken. »Hör auf, dich selbst zu dramatisieren.«
    Sophie umklammerte den Hörer so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Und ich sage dir, ich hatte Sex!«
    »Schön für dich«, meinte Amy von der Türschwelle aus. »Vor wem prahlst du denn da?«
    »Brandon«, antwortete Sophie.
    »Oha!« Amy ließ sich auf das Fußende des Bettes plumpsen und hüpfte vor Begeisterung, sodass der Hund unverzüglich beleidigt näher zu Sophie kroch. »Entschuldigung, Hund. Phineas T. war der Glückliche, nehme ich an?«
    Sophie nickte.
    »Und nun erklärt Brandon dir, warum du das getan hast, wobei er Lust und Befriedigung mit keinem Wort erwähnt.«
    Sophie nickte wieder.
    »Mit wem sprichst du da?«, wollte Brandon wissen.
    »Mit Amy«, erwiderte Sophie. »Sie hat nur deine Worte kurz und knapp zusammengefasst.«
    »Natürlich, deine Schwester, das psychologische Genie.« Zum ersten Mal klang Brandon verärgert. »Auf sie scheinst du jedenfalls zu hören.«
    »Mal sehen, ob ich dich richtig verstanden habe. Es macht

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