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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zufrieden feststellte. »Glauben Sie mir, würde Phin an einer Straßenecke mit einem Bettelhut und einer Hand voll Münzen darin sitzen, lägen ihm die Frauen immer noch zu Füßen.« Von dieser Vorstellung gebannt, brach Sophie ab. »Gut, das war deutlicher, als ich beabsichtigt habe, aber Sie verstehen sicher, was ich meine. Er braucht kein Geld, um attraktiv zu sein. Für mich ist er ohne in der Tat noch attraktiver. Reiche Leute sind meistens erbärmliche Menschen.«
    Liz hob eine Augenbraue.
    »Nun, bislang haben Sie mich noch nicht sonderlich beeindruckt«, fuhr Sophie fort. »Ich weiß immer noch nicht, warum Sie eigentlich hier sind. Was würden Sie denn tun, wenn ich hinter seinem Geld her wäre? Mich kaufen? Ich warne Sie, ich bin teuer.«
    Liz lächelte Sophie an, die sich wünschte, dass sie sich das gespart hätte. »Ich kann Ihnen anbieten, dass -«
    »Vergessen Sie es«, fiel Sophie ihr nachdrücklich ins Wort. »Behalten Sie Ihr Geld, und ich behalte ihn. Als Investition sozusagen.«
    Liz‘ Augen wurden noch kälter, sofern das möglich war.
    »Unterschätzen Sie mich nicht.«
    »Und Sie sollten mich nicht unterschätzen«, entgegnete Sophie ebenso scharf. »Ich bin sicher, dass Sie nur hergekommen sind, um Ihren Sohn zu schützen, und das kann ich durchaus verstehen. Meine Familie ist mir ebenfalls sehr wichtig. Aber ich bin es leid, mir Beleidigungen anhören zu müssen. Also lassen Sie uns die Sache auf den Punkt bringen: Ich weiß, dass er kein Geld hat, was für mich in Ordnung ist, weil ich es nicht auf sein Geld abgesehen habe. Wir Frauen der Unterschicht sind so. Wir wollen nur billiges Vergnügen. Das Einzige, worauf ich aus bin, ist also Ihr Sohn. Tut mir Leid.«
    »Es war offensichtlich ein Fehler von mir herzukommen.« Liz erhob sich. »Ich hatte gehofft, Sie zur Vernunft bringen zu können.«
    »Nein, das ist nicht wahr«, widersprach Sophie. »Sie hofften, mich einschüchtern zu können, um mich daran zu hindern, in Ihre Welt einzubrechen. Nun, da können Sie beruhigt sein. Ich möchte Ihre Welt nicht einmal geschenkt haben.«
    »Sie bekommen meine Welt auch nicht geschenkt«, erwiderte Liz und gebot Sophies herausfordernder Rede nachdrücklich Einhalt. »Sie müssen sich das Privileg der Zugehörigkeit verdienen , also versuchen Sie es gar nicht erst.«
    »Stimmt genau«, pflichtete Sophie ihr bei. »Ich habe genug von Ihnen gehört. ›Versuchen Sie, Ihre Paranoia anderweitig auszuleben. Wir sind bedient.‹«
    »Guten Tag, Miss Dempsey.« Liz machte sich noch steifer, sofern das möglich war. »Ich wünsche Ihnen eine angenehme Heimreise nach Cincinnati. Und ziehen Sie es nicht einmal in Erwägung, meinen Sohn zu umgarnen. Eher werde ich Sie in der Hölle schmoren sehen.«
    Als sie gegangen war, trat Amy auf die Veranda und meinte: »Wow.«
    Sophie nickte und versuchte, ihr Zittern zu unterdrücken. »Ja. ›Sie werden sehen und verstehen, und dann werden sie sagen, Nun gut, sie würde keiner Fliege etwas zu Leide tun‹.«
    Amy nickte verständnisvoll. »Wir drehen alle ab und zu durch.«
    »Nur, dass Phin nicht Norman ist.«
    »Wenn so etwas ihn geboren hat, kann er auch nicht normal sein«, meinte Amy. »Halt dich von den beiden fern.«
    »Nein, eigentlich denke ich, ich könnte sie mögen«, sagte Sophie. »Wenn ich ein bisschen Zeit hätte, sie kennen zu lernen, zu katzbuckeln und dieses Mutter-Tochter-Ding zu spielen.«
    »Also in etwa tausend Jahren«, mutmaßte Amy.
    »Vielleicht nicht ganz so schnell.« Sophie versuchte, sich zu entspannen. »Nun, wenigstens hat sie meine Klamotten und meine billigen Schuhe ignoriert.«
    »Solange sie dich nicht ins Haus zu ›einem leckeren Chianti und Feuerbohnen‹ eingeladen hat, geht‘s ja noch.«
    »Sie würde mich niemals dieses Haus betreten lassen.« Sophie erschauerte. »Eher würde sie mich auf der Vordertreppe filetieren.«
    »Gott sei Dank reisen wir am Sonntag ab.«
    Sophie dachte an Liz Tucker und nickte, doch dann musste sie auch an Phin denken, wie er sie mit glutvollen Augen anlächelte und alles richtete, was bei ihr im Argen lag und sie dann zum Lachen brachte, während er im Bett Mandelöl von ihr leckte.
    »Ja, Gott sei Dank«, sagte sie.
    Nach dem Essen machte sich Zane wütend auf den Weg zurück nach Cincinnati und zu seiner Nachrichtensendung, und Amy fuhr mit Rachel und Clea los, um die Ankunftsszene in Temptation zu drehen. Sophie begab sich derweil mit dem Hund in die Küche, um zu arbeiten.
    Aber als sie

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