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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Händen heraus. »Das habe ich dir vergessen zu geben.« Er reichte ihr den Pullover, als ein Auto vorüberfuhr.
    Der Wagen bremste ab, und Phin winkte.
    »Irgendjemand, den wir kennen?«, fragte Sophie, während sie das Sweatshirt entfaltete. Mitten auf der Vorderseite war ein großes rotes T mit einem rot-weißen Basketball aufgedruckt.
    »Ich kenne sie, du nicht«, sagte Phin, und Sophie dachte, So geht mir das immer; du Bürgersöhnchen.
    »Wir werden sehr sorgfältig mit dem Pulli umgehen«, sagte sie zu ihm, und er erwiderte: »Mach dir keine Sorgen, ich habe noch mehr davon.«
    »Natürlich hast du das«, meinte Sophie und ging die Stufen hinunter.
    »Zickig«, meinte Phin und ging in den Laden zurück.
    »Befriedigt«, sprach Sophie zu niemandem und machte sich auf den Weg zurück zur Farm.
    »Ich vermute, das musste sein«, sagte Wes, als Phin an den Billardtisch zu ihm trat.
    »Nun ja, sie hat mich verführt.«
    »Ach so, klar«, meinte Wes. »Sie hat bestimmt gesagt, ›Könntest du den Küchenabfluss reparieren‹, und du hast das so interpretiert, dass -«
    »Sie hat gesagt, ›Fick mich‹.« Phin positionierte zwei Kugeln auf dem Tisch und griff nach seinem Queue. »Daraus habe ich geschlossen, dass sie Sex wollte.«
    »Oh.« Auch Wes nahm seinen Queue zur Hand. »Das wäre auch mein Tipp gewesen.« Mit zusammengekniffenen Augen sah er zu dem Tisch. »Warum hat sie das wohl gesagt?«
    »Soll ich mal raten? Weil sie Sex wollte.« Phin bückte sich für seinen ersten Stoß, und Wes tat es ihm gleich. Sie stießen die Kugeln gegen die gegenüberliegende Bande und beobachteten, wie sie zurückrollten. Beide Kugeln trafen die zweite Bande, aber die von Wes blieb zwei Zentimeter hinter der von Phin liegen.
    Phin ordnete die Kugeln für ihn in dem Rahmen und trat vom Tisch zurück. »Sie ist nicht so verklemmt, wie sie aussieht. Sie gibt sich zwar gern unnahbar, aber so ist sie gar nicht.«
    Wes rammte die Spielkugel in das Dreieck, und die Kugeln verteilten sich auf dem Tisch; zwei verschwanden in einer Tasche. »Und du bist ihr also dabei behilflich, die wahre Sophie zu finden.«
    »Ich tue nur das, wozu sie mich auffordert«, sagte Phin. »Das kommt mir sehr gelegen. Gestern Abend hat sie den Therapeuten angerufen und mit ihm Schluss gemacht, also kannst du vergessen, mir deswegen ein schlechtes Gewissen einzureden.«
    Wes spielte die nächste Kugel und ging zur anderen Seite des Tisches. »Dank dir ist also ihre Beziehung in die Brüche gegangen.«
    »Muss ich mich auf einen langen Vortrag einstellen?«, fragte Phin.
    »Ich möchte nur wissen, warum sie eine solide Beziehung für sieben weitere Tage Sex mit dir aufgibt.« Wes brach ab, um seinen Queue mit Kreide zu behandeln.
    »Ich habe keine Ahnung«, meinte Phin. »Ich bin nur dankbar deswegen.«
    »Als wir sie kennen gelernt haben, meintest du, sie führe etwas im Schilde.« Wes versenkte die nächste Kugel. »Ich denke, du hattest Recht. Und Stephen ist ganz erpicht darauf zu erfahren, was es ist, um dich damit in Verbindung zu bringen. Und Zane Black glaubt, er weiß, was abgeht.«
    Wieder griff Wes nach der Kreide, und Phin fragte: »Zane Black?«
    Wes nickte. »Er kam heute bei mir vorbei. Belästigt mich am Sonntag, um mir zu sagen, ich solle ein paar Erkundigungen über Amys Vergangenheit einziehen. Er meinte, ich solle dem Film ein Ende setzen, weil er ziemlich sicher sei, dass er von einer Art ist, die uns bestimmt nicht zusagt, und wenn ich erst mal einen Blick in Amys Akten geworfen hätte, würde ich es auch wissen.«
    Phin bemerkte, wie sich erneut sein altes Unbehagen wegen des Films in ihm breit machte. »Hast du sie überprüft?«
    Wieder nickte Wes. »Sie ist sauber. Aber ich mache mir immer noch Sorgen wegen Stephen.« Er bückte sich für den nächsten Stoß und fügte hinzu: »Vor allem, weil du deinen Verstand zu verlieren scheinst, sobald Sophie in der Nähe ist.«
    »Und wie kommst du bei Amy voran?«, wollte Phin wissen, und Wes machte einen Fehlstoß.
    »Willst du Pool spielen oder reden?«, fragte er.
    »Ich will Pool spielen«, sagte Phin und begann, den Tisch abzuräumen, wobei er versuchte, nicht über den Ärger nachzudenken, den Sophie mit diesem Film dort draußen auf der Farm verursachen konnte. Er musste sie genauer im Auge behalten, beschloss er.
    Das war seine Bürgerpflicht.
    Am nächsten Morgen überreichte Sophie Amy die Mandelölszene.
    »Das ist großartig«, urteilte Amy, nachdem sie zu Ende gelesen hatte.

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