Die Naschkatzen
vor.«
»Nur, damit du‘s weißt«, sagte er, während er ihr folgte, »sobald ich verführt worden bin, werde ich hier sofort wieder das Kommando übernehmen.«
»Meinst du?« Sophie drehte sich zu ihm um und küsste ihn, dass er unter ihrer Berührung erschauerte.
»Mindestens für fünfzehn Minuten«, sagte er gegen ihren Mund gepresst. »Dann werde ich schon wieder das Bedürfnis haben, dich zu nehmen.«
Sie zitterte, und er lachte auf und fügte hinzu: »Du bist so leicht durchschaubar.«
»Du auch«, entgegnete sie, und er erwiderte: »Und genau das ist unser Problem. Wir machen uns gegenseitig wahnsinnig, bis der Lack ab ist.«
Sophie stutzte. »›Der Lack ab ist‹?«
»Das hält nie an.« Phin schob sie zur Treppe. »Eines Tages werden wir unseren Verstand wieder finden, also lass uns die Zeit genießen, solange es noch geht.«
»Du hast so was schon einmal erlebt, vermute ich?«, fragte Sophie ein wenig verstimmt, weil sie diese Erfahrung noch nicht gemacht hatte.
»Eigentlich nicht«, meinte Phin. »Nicht auf diese Art. Geht‘s ein bisschen schneller?«
»Das musstest du natürlich sagen«, meinte Sophie und erklomm die ersten Stufen. »›Nein, Sophie, keine war jemals wie du‹, hätte mir besser gefallen.« Sie beschleunigte ihre Schritte, weil sie eingeschnappt war und ihn trotzdem noch immer begehrte, und er hakte seine Finger hinten in ihre Shorts und zog sie eine Stufe zu sich herunter.
»Keine war wie du«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Und deshalb machst du mir Angst. Aber ich werde dir trotzdem folgen.«
Sie lehnte sich an ihn und sagte: »Ich fände es schön, wenn ich dir in Erinnerung bliebe, sofern das möglich ist.«
»Wie wäre es mit ›unvergesslich‹«, schlug Phin vor. »Und nein, das hätte ich nun nicht sagen müssen. Darf ich dich jetzt bitte haben?«
»Ja«, sagte Sophie. »Du kannst haben, was immer du willst.«
Zwei Stunden später verabschiedete Phin sich von Sophie mit einem Kuss vor Amys Augen, die stirnrunzelnd die nun mit Äpfeln tapezierten Küchenwände betrachtete.
»Ich muss gehen«, sagte er zu Sophie. »Die andere Frau wartet bestimmt schon auf mich.«
»Das ist ja wohl ein Scherz, oder?«, fragte sie, doch er widersprach: »Nein.«
»›Ihr Männer seid doch alle gleich‹«, sagte sie zu ihm und beschloss, es trotz allem als Scherz aufzufassen. ›Sieben oder acht Quickies, und ihr macht euch aus dem Staub.‹«
»Wovon sprichst du?«, wollte er wissen, und Amy erklärte: »Ein Filmzitat. Das musst du doch kennen.«
»Ich schaue mir keine Filme an«, sagte Phin. »Ich bin ein Intellektueller.« Er küsste Sophie noch einmal und fügte hinzu: »Beruhige dich und hör auf mit diesen Zitaten.« Er war schon fort, bevor sie auch nur an eine schnippische Erwiderung in der Art von Du erinnerst mich an deine Mutter denken konnte.
»Jetzt erzähl mir mal, was ihr genau dort oben im Badezimmer getrieben habt«, forderte Amy sie auf.
»Genau das, was du glaubst, das wir getan haben«, sagte Sophie und versuchte, sich immer noch einzureden, dass die Bemerkung über die andere Frau ein Witz gewesen war. »Erinnere mich daran, mich bei Wes für diesen Brausekopf zu bedanken. Oh, und Phin schwört, dass der Schimmelpilz auf dem Duschvorhang uns beobachtet hat; wir sollten einen neuen kaufen.«
»Hast du ihm erzählt, dass seine Mutter versucht hat, dich aus der Stadt zu ekeln?«
»Nein.« Sophie setzte sich an den Tisch und klappte ihr PowerBook auf. »Obwohl sie morgen wahrscheinlich noch härtere Geschosse auffahren wird. Stephen Garvey hat uns in der Küche überrascht.«
»Wie schlimm?«, fragte Amy.
»Ziemlich schlimm«, antwortete Sophie und musste trotz allem lächeln. »Und wirklich, wirklich gut.«
»Sophie, du wirst dich doch nicht etwa ernsthaft in den Bürgermeister verlieben, oder?«, wollte Amy wissen. »Das wäre nämlich gar nicht gut. Er wird dich nicht so lieben, wie du es verdienst -«
»Quatsch«, stritt Sophie ab und verspürte zugleich einen gewissen Stich. »Absolut nichts Ernstes. Ich habe aus verlässlicher Quelle gehört, dass so was nachlässt.«
»Okay«, meinte Amy. »Ach ja, da fällt mir noch eine Neuigkeit ein...«
Sophie horchte auf. »Was denn?«
»Wir bekommen morgen Gesellschaft«, erklärte Amy. »Zane scheint in Bezug auf Clea einige Gerüchte in die Welt gesetzt zu haben. Daraufhin hat sie in L. A. angerufen, und dieser Leo Dingsda will herkommen, um zu sehen, was wir hier tun.«
»Leo Kingsley«, stöhnte
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