Die neue A....- Klasse

meisten von uns zur Flasche greifen lässt. Damit wollen wir keinesfalls suggerieren, dass wir alle auf eine zu 100 Prozent grauenhafte Kindheit und Jugend zurückblicken, aber wer in dieser Lebensphase ein gestörtes Verhältnis zum Essen hatte, ist heute mit 99-prozentiger Sicherheit ein emotionales Wrack. Das schwach ausgeprägte Selbstbewusstsein eines jungen BFABs ist tief im familiären Umfeld verwurzelt und definitiv nichts, womit man sich tagtäglich herumschlagen will. Erschwerend kommt bei jungen Mädchen heutzutage der Druck der Anorexie/Bulimie hinzu - ein Phänomen, das durch die Modeindustrie, die mit aller Macht den sogenannten Heroin-Chic als Schönheitsideal propagiert, nicht gerade gemildert wird. »Hell is for Children«, heißt es in einem Song von Pat Benatar so passend. Kurven am Körper eines heranwachsenden Mädchens können fatale Folgen haben und in einem geradezu leidenschaftlichen Hass auf den eigenen Körper gipfeln. Natürlich blicken manche auf eine durchaus sorglose Kindheit zurück. (Janette und Laura gehören allerdings eindeutig nicht dazu.) Wenn Sie zu den Glücklichen zählen, die eine herrliche Kindheit hatten und zu einem wahren Freigeist erzogen wurden, können Sie sich über eine Menge wunderbarer Erinnerungen freuen. Das ist schön. Wir mögen Sie trotzdem.

    Verstehen zu können, was als Kind mit einem passiert ist, erfordert einen beachtlichen Arbeitsaufwand. Dem wollen wir uns hier allerdings nicht widmen. Wahrscheinlich zu Ihrer grenzenlosen Erleichterung, stimmt’s? Wir empfinden es jedenfalls so. Wir sind heilfroh, dass Sie dieses Buch gekauft haben und - lassen Sie uns den Tatsachen ins Auge sehen: Lustige Bücher sind erheblich preiswerter als eine Therapie. Unser Ziel ist ganz einfach. Wir hoffen, dass Ihnen diese Worte neue Kraft und weiterhin viel Erfolg bei Ihren Bemühungen verleihen, Ihre Eltern für jedes Ihrer gegenwärtigen Probleme verantwortlich zu machen, allen voran für die Extrapfunde, die Sie auf den Rippen haben. Wenn Sie Unterstützung dabei brauchen, ununterbrochen uralte unerfreuliche Erinnerungen heraufzubeschwören, treten Sie unserem B-FAB-Klub bei. Wir stehen Ihnen gern dabei zur Seite.

Alte Familienmuster
    Seien wir realistisch - Sie sind das Kind Ihrer Eltern. Ihre Gene, ihre Gesichtszüge sind ein Teil von Ihnen. Und oft auch ihre Essgewohnheiten. Was für die meisten von uns eine reichlich beängstigende Vorstellung ist. Wie lief das am Abendbrottisch bei Ihnen ab? Haben Ihre Geschwister oder Freunde Witze über Ihren Fettwanst gerissen? Waren Sie die Dickste in der Familie? Worauf wir hinauswollen: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen, und sie kann einen aus dem Stand in den Wahnsinn treiben. Die Vergangenheit klebt einem nun mal am Schuh, verfolgt einen von Ort zu Ort und über die Grenzen hinweg.
    Manche von uns schaffen es wegen dieser grässlichen erblichen Vorbelastung nie, wesentlich abzunehmen. Zumindest behaupten das die Wissenschaftler. Ehrlich, kein Witz. Unsere
Gene können unter anderem dafür verantwortlich sein, dass wir fett werden. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass Sie Ihre Versuche, in diesem Leben wie Vanessa Williams auszusehen, getrost einstellen können. Klar, natürlich könnten Sie wieder mit der Ananassaft-Diät anfangen, einen Personal Trainer engagieren und Ihre Nahrungszufuhr auf 600 Kalorien am Tag beschränken, aber sobald Sie anfangen würden, richtige Ananas zu essen, wären Sie sofort wieder dort, wo Sie angefangen haben. Also rütteln Sie lieber mal kräftig an Ihrem Stammbaum. Wenn Sie fett sind, stehen die Chancen gut, dass Ihnen noch ein paar andere dicke Nüsse vor die Füße fallen. Übergewichtige Mütter, Großmütter, Tanten, Onkel und Cousinen haben allesamt dazu beigetragen, dass Sie auseinandergegangen sind, und das hat rein gar nichts damit zu tun, ob sie nette Leute sind oder nicht. Vielleicht haben sie für die amerikanische Unabhängigkeit gekämpft, waren während des Zweiten Weltkriegs in der Widerstandsbewegung oder haben die Toilettensaugglocke erfunden. Aber welche Heldentaten sie auch immer vollbracht haben mögen - sie haben Sie fett gemacht. Seien Sie sauer auf sie. Ändern Sie Ihren Familiennamen. Und dann hören Sie auf, all diese Arbeit in Ihren Stammbaum zu stecken - seine Wurzeln sind schon dick und gelb von glänzendem Fett.

Die Küche der besten Freundin
    Viele von uns haben unzählige Male bei Freundinnen übernachtet, besonders dann, wenn deren