Die neue Anti-Krebs-Ernaehrung
Erkrankungen (etwa Alzheimer), Diabetes und Krebs nur in modernen Industriestaaten auftreten, sind sich die Wissenschaftler einig, dass es einen Zusammenhang mit der veränderten Lebens- und Ernährungsweise in diesen Nationen geben muss. Doch was genau macht uns eigentlich krank? Sind es die künstlichen Zusatzstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker im »modernen« Essen oder ist es gar die Zusammensetzung der Lebensmittel selbst, die uns schadet?
Die Antwort auf diese Frage verspricht ein Blick auf den Wechsel vom ursprünglichen Sammler, zum Jäger und Sammler bis letztlich zum ortsgebundenen Ackerbauern. Denn erst durch die in Folge der Eiszeit knapper werdenden Ressourcen waren die Urmenschen gezwungen, sich in den nunmehr kargen Gegenden nach neuen Nahrungsquellen für die zunehmend wachsenden Sippschaften umzusehen. Der Urmensch ergänzte dabei seinen vegetarischen Speiseplan mit Maden, Insekten und später auch kleinen Tieren. Fast zweieinhalb Millionen Jahre benötigte er, seine kognitiven Fähigkeiten so weit zu entwickeln, dass er seinen Hauptbedarf an Lebensmitteln über erbeutete Tiere decken konnte. 99 Prozent seiner entwicklungsgeschichtlichen Existenz ernährte sich der Mensch auf diese ursprüngliche Weise: Seine Nahrung bestand aus eiweiß-, fett- und ballaststoffreichen Mahlzeiten in hoher Qualität. Wildfleisch und Fisch waren ebenso wie Nüsse und grüne Pflanzen reich an natürlichen Omega-3-Fettsäuren.
Erst seit etwa 10.000 Jahren, also lediglich einem kurzen Wimpernschlag der Geschichte, baut ein Teil der Menschen Getreide an. Seit dieser Zeit begann mit der Verbreitung des Ackerbaus die Umstellung auf eine kohlenhydratreiche Ernährungsweise und die Entfernung von unserer ursprünglichen Ernährungsweise.
Der Stoffwechsel unserer Urväter war perfekt an den natürlichen Rhythmus von Bewegung, Hunger und Sättigung angepasst; sein Organismus war optimal auf die verfügbaren Nahrungsmittel und deren spezifische, eiweiß-, fett- und ballaststoffreiche Zusammensetzung eingestellt. Der Körper verwertete in den guten Zeiten die im Überfluss vorhandene Energie, indem er sie mithilfe des Hormons Insulin in Form von Fett speicherte ( siehe [→] ). Im Winter oder während Hungerzeiten wurden die Fettreserven dann wieder verbraucht.
Auch heute noch sind wir von unserem Stoffwechsel sehr viel mehr Jäger und Sammler, als wir denken. Und genau daraus ergibt sich ein organisch-biochemisches Problem: Unsere Körperzellen sind einfach nicht auf den übermäßigen Zucker- und Stärkegehalt unserer täglichen Ernährung programmiert und werden dadurch geschädigt. Sie haben sich nicht an den Überfluss angepasst.
Vom Jäger zum Ackerbauern
Zeiten der Nahrungsmittelknappheit zu überwinden, war für unsere Vorfahren ein wichtiges Kriterium, um zu überleben. Eine Möglichkeit, die lebensbedrohenden Hungerperioden zu vermeiden, bestand darin, Nahrungsmittelvorräte anzulegen. Doch gerade Fleisch, Hauptnahrungsmittel der Jäger, ließ sich nur schwer konservieren. Salz zum Pökeln war rar, Trocknen aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit oder kalter Temperaturen in vielen Regionen überhaupt nicht oder nur eingeschränkt möglich.
Demgegenüber boten Ackerbau und das Anpflanzen von Obst und Gemüse den Vorteil, dass die Nahrungsmittel relativ planbar zur Verfügung standen. Zudem waren die Ackerbauern unabhängig von den Wanderbewegungen der zu jagenden Tiere; sie konnten sich an einem Platz niederlassen. Durch die bewusste Suche nach größeren Grassamen und schmackhafteren Obstsorten geschah zudem schon früh eine Auslese, ertragreiche Sorten wurden »gezüchtet«. Im Zuge dessen wandelten sich immer mehr Gesellschaften von Jägern und Sammlern zu Ackerbauern, die Getreide anbauten und deren stärkereiche Samen als Nahrungsmittelvorrat und Saatgut lagerten.
Schnell erkannten die Siedler, dass es viel einfacher war, eine Herde zu beaufsichtigen, als sie in der Wildnis zu jagen – zumal auf diese Weise jederzeit Fleisch zur Verfügung stand, sogar im Winter. Im Lauf der Zeit entwickelte sich so sogar noch eine zusätzliche Nahrungsquelle: Die Milch der Tiere ließ sich trinken und zu haltbaren Produkten wie Käse, Butter oder Joghurt verarbeiten.
Veränderungen im Speiseplan
Die meisten zu Nahrungszwecken angebauten Pflanzen weisen eine wesentliche Gemeinsamkeit auf: Alle Teile, die zur Nahrungsmittelherstellung verwendet werden – bei Kartoffeln die Knolle, bei Getreide die Samenkörner –, enthalten
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