Die neue GLYX-Diaet
kleinen Tellern essen. Das Gehirn wird von großen nicht satt.
• Bunt essen: Jede Mahlzeit sollte sauer, scharf, bitter, salzig und süß sein. Süß heißt Obst oder ein kleines Stück Bitterschokolade. Das empfiehlt auch die Traditionelle Chinesische Medizin.
• Langsam essen. Das Gehirn braucht ein bisschen, bis es merkt, dass man satt ist.
• Eiweiß essen. Daraus bestehen die Hormone, die dem Hirn »satt« signalisieren.
• Nichts essen, was den Hormonen fremd ist: künstliche Aromastoffe, Geschmacksverstärker, Weichmacher, Süßstoffe …
Eiweiß + Kohlenhydrate = Appetitzügler
Was tut ein Appetitzügler? Er sorgt dafür, dass viel Serotonin in unserem Kopf wirkt. Das Glückshormon Serotonin signalisiert dem Körper nämlich auch, dass man satt ist. Ein Mangel macht depressiv und dick. Der Körper bastelt sich Serotonin aus Eiweiß. Dafür braucht er Kohlenhydrate. Die guten! Deshalb lässt Sie Milch mit Honig gut schlafen, macht Joghurt mit Früchten zufrieden, ruft der Fisch nach einem kleinen Früchte-Sorbet. Ein Grund, warum man Eiweiß und Kohlenhydrate nicht (immer) trennen sollte.
Vorsicht mit Alkohol!
Er regt den Appetit an – und er bremst den Fettabbau. Ein Glas trockener Wein, ab und zu ein zweites, ist aber kein Problem. Bier schon: Es lockt Insulin und Hungerhormone.
Warum macht Speck nicht jeden dick?
An unseren Körperzellen sitzen PPARs, Rezeptoren, die den Energieverbrauch der Zellen regulieren. Sie gucken, was da an Brot und Speck, also an Kohlenhydraten und Fett, ankommt, und werfen den Energieverbrennungsmotor des Körpers an. Je aktiver die PPARs, umso mehr Fett verbrennt man, umso schlanker ist man. Je weniger aktiv sie sind, desto mehr Fett speichert die Fettzelle, desto dicker der Mensch. Den faulen PPARs kann man auf die Sprünge helfen: mit Bewegung und den richtigen Nährstoffen – viel Eiweiß, viel pflanzliches Fett, weniger tierische Fette und kaum schlechte Kohlenhydraten.
Leptin macht schlank
Die Fettzelle produziert Leptin, und das signalisiert dem Gehirn den Füllungszustand der Fettzellen. Kam genug an, drosselt das massiv den Hunger. Nur: Viel Leptin heißt leider nicht auch wenig Hunger, mussten die Forscher erkennen. Denn die meisten Übergewichtigen schütten jede Menge Leptin aus. Nur wirkt es im Gehirn einfach nicht. Außer: Man nimmt ab. Dann wirkt es auch wieder im Gehirn. Allerdings zeigen neue Studien: Leptinspritzen helfen gegen den Jo-Jo-Effekt. Man nimmt »nach der Diät« nicht mehr so schnell zu. Aber das geht auch mit Bewegung, mit dem Trampolinprogramm ( > ).
Und Schlaf macht schlank
Wir haben ein Hormon, das Muskeln wachsen und Fett wegschmelzen lässt, vor allem dann, wenn wir schlafen: das Wachstumshormon (HGH). Übergewichtige haben weniger von diesem Schlankmacher als Normalgewichtige. Stress, Angst, zu viel Junkfood oder eine Schilddrüsenunterfunktion drosseln die HGH-Produktion. Bewegung, Krafttraining, viel Eiweiß und wenig Kohlenhydrate auf dem Teller – all das animiert die Hypophyse im Gehirn, mehr Wachstumshormon zu produzieren. Wer viel abnehmen muss, lässt abends dreimal die Woche die Kohlenhydrate weg – und schon wird das Hormon nachts aktiv, man wird schlank im Schlaf.
BITTER: SÜSSES MACHT SO RICHTIG DICK
Nicht Fett macht dick, sondern der übermäßige Konsum von Zucker und Stärke. Wer die süßen Verführer reduziert, nimmt automatisch ab – und beugt Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt und Diabetes vor.
Ein Gespräch mit Stoffwechselexperte Professor Dr. Fritz Hoppichler, Vorstand der Abteilung für innere Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg.
Würden Sie die GLYX-Diät Ihrer Familie verschreiben?
Ja. Sie entspricht den allgemeinen Ernährungsempfehlungen, beachtet Zucker- und Fettverzehr. Sie dient auch der Prävention von Lebensstil-Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb verwende ich das Wort »Diät« eigentlich gar nicht gerne, denn es geht ja im Prinzip um ein gesundes, ausgewogenes Ernährungsverhalten, das nicht nur Kranken verordnet werden soll.
Sind auch Diabetiker damit gut bedient?
Diabetiker profitieren besonders davon, weil die Art und Menge der Kohlenhydrate berücksichtigt wird, die für Menschen mit einem gestörten oder nicht mehr funktionierenden Insulinmechanismus sehr entscheidend sind.
Nicht nur die falschen Fette sind schuld an den eben genannten Erkrankungen, sondern auch Zucker
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