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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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vorerst mit Ihnen auf die Berlin.“ Die formale Anrede war deutlich. In Heathens Augen stand die Frage nach dem Grund für Belians Handeln, aber der Captain hatte die vordergründige Erklärung schon einmal bekommen und nicht akzeptieren können. Genauso wenig wie Belians allgemeine Ansicht. Der Terraner von der Madagascar verstand weder, dass es überall gute und schlechte Menschen gab, noch, dass Blut niemals mit Blut gerächt werden sollte. Es ging dem trauernden, selbst durch die Hölle gegangenen Captain nicht einmal in den Kopf, dass sein Vorbild und Freund Abraham genau dies prophezeit und nicht gewollt hatte.
    „Habe ich Ihr Wort?“, forderte Belian von Heathen, was den Zuschauer Garther puterrot werden und nach Luft schnappen ließ.
    „Ja. Leutnant Pasco wird nicht exekutiert und darf dahin gehen, wo Sie auch sind. Und jetzt kommen Sie endlich!“
    Geschlagen versuchte Belian es. Dabei redete er sich ein, dass Captain Frede, sein gleichrangiger Kollege und der zweite Commander aus Sirius sowieso nichts mehr mitbekommen und es vielleicht sogar wollen würden. Und Pascos Freund opferte sich, um diesen zu retten.
    Die Machtlosigkeit war schrecklich, aber der Siebzehnjährige hatte seine Möglichkeiten ausgereizt. Es gab nichts mehr, was er hier noch tun konnte.
    Die aneinander geketteten Hände des Leutnants ergreifend versuchte er, Pasco mit sich hochzuziehen und gleichzeitig zu stützen. Sicherlich würde der Gefangene nicht leicht gehen können. Das Folteropfer hatte den Versuch, Belian zu entkommen, längst aufgegeben. Es hatte nur noch alles hingenommen. Weinend, mit fest auf den Commander gerichteten Blicken.
    Jetzt trat jedoch eine neuerliche Komplikation ein, denn Pasco wollte nicht mitgehen. Er schrie und ging mit aller wiedererlangten oder noch verbliebenen Kraft gegen seine Trennung vom ranghöheren Landsmann an.
    Belian hatte regelrecht Mühe, aber er wehrte die ihm zur Unterstützung eilenden Wachleute brüllend ab. Sie sollten den schwer traumatisierten Offizier aus Sirius bloß nicht noch einmal anfassen.
    Dessen Vorgesetzter rief ihm etwas zu und redete dann begütigend auf ihn ein, aber selbst er drang nicht zu Pasco durch.
    Der Retter des gefangenen Leutnants müsste selbst grob werden, und das wollte Belian nicht. Als er begann, Pasco sanft mit sich zu ziehen und dieser mit Panik darauf reagierte, blieb Belian stehen und ließ fast los.
    ‚So kann und will ich es auch nicht!’
    Lieber würde er dem geschundenen Mann seinen Willen lassen als solch eine Grausamkeit zu begehen.
    „Was soll das denn jetzt bitte?“, konnte Stephen Garther nicht mehr an sich halten.
    Obwohl der Commander aus Sirius den jüngeren Landsmann wegstieß und Belian hektisch in seiner Muttersprache geradezu anbettelte, gewährte der Siebzehnjährige seinem jetzt selbst hilfsbedürftigen Wohltäter seinen gegenteiligen Willen. Pascos Verhalten kam ihm wie dessen letzter Wunsch vor, und das war es womöglich auch. Ohne tiefgreifende psychologische Betreuung würde der Offizier womöglich nie wieder zu sich finden. Vielleicht noch nicht einmal mehr, wenn er in diesem Zustand die Behandlung bekäme. Ginnes Pasco Rosil hatte den Punkt ohne Wiederkehr höchstwahrscheinlich schon überschritten.
    ‚Was wartet außerdem schon auf ihn? Der Duc d’Auvergne verabscheut mich. Selbst wenn er seine schützende Hand über meinen etwaigen Begleiter halten würde, wäre dessen Überleben noch lange nicht gewährleistet. Er war Offizier der Flotte, die König Alexander auf dem Gewissen hat.’ Admiral Moores hatte grandios dafür gesorgt, dass Pasco letztendlich doch noch den Tod fand. Vielleicht wäre die Luftschleuse gnädiger. In jedem Fall würde der Commander da bei ihm sein. Auf Nouvelle Espérance, wo ebenfalls nur Tod oder bestenfalls eine lebenslange Gefangenschaft warteten, nicht.
    Belian umfasste zunächst Pascos Hände, die ihm natürlich abrupt entzogen wurden, und dann die kraftlosen vom älteren Beschützer des Leutnants. Der Commander zuckte bei der Berührung zusammen. Vielleicht hatte Stephen Garther ihm beim Drauftreten mehrere Finger gebrochen.
    „Entschuldigung.“ Ein so wenig ausreichendes englisches Wort und eine kurze erwiderte Geste. Ein Abschied für immer.
    ‚Ich hasse die Föderation! Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich unseren Beitritt nicht befürworten werde!’
    „Warum hast du verzichtet, Etienne? Du hast doch so dafür gekämpft.“ Heathen hielt seinen verärgerten Kurs

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