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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Farbe hatte. Das war keineswegs nur die hiesige Bestrafung durch die Wärter gewesen, sondern systematische, vorher genommene Rache. Für das ‚Verbrechen‘ seiner Familienzugehörigkeit und wegen dieses ganzen grausigen Irrsinns!
    Der gemarterte Offizier heulte klagend los, als Belian ihn resolut anfasste und zu sich zog. Sein eigenes Verhalten mochte nicht die richtige Art sein, aber es war aus Sicht des Siebzehnjährigen nötig. Der Geste wegen.
    Der verletzte Commander aus Sirius atmete auf und schloss die Augen.
    „Captain Heathen, dieser Mann wollte mir das Leben retten! Was diesen Menschen angetan wird, ist falsch! Es ist ein Verbrechen!“
    „Was sie mit uns und insbesondere mit Jeffrey getan haben, war genauso schlimm. Hör auf, dich schmutzig zu machen, Etienne. Mir fiel es auch nicht leicht, die vorherige Abteilung in die Kapseln steigen zu sehen, aber es muss sein!“
    „Du hast es dir angesehen?“
    „Deshalb bin ich hier. Ich habe gehofft, es würde mir helfen.“ Der traumatisierte Captain starrte auf die Toten. „So hätten wir an dem Tag in ein oder zwei Stunden auch ausgesehen. Genauso!“
    „Aber Sirius hat dabei doch gar nicht mitgemacht! Es war Alpha Centauri!“
    „Deswegen sind die Verräter aus Sirius auch größtenteils schon tot. Nur diese hier sind noch übrig. Ihre mittlere Führungsliga. Deine Aussage des ersten Abends hat dafür gesorgt.“
    „Meine Aussage?“, quiekte Belian, der die ganze Zeit über den zusammengeschlagenen Leutnant festhalten musste. Der sich schwach wehrende Ginnes Pasco war jenseits des Gedankens an Rettung. Abseits allen klaren Denkens. Der Gefangene wollte wieder zu seinem Leidensgefährten. Zu mehr als diesem elementaren Wunsch war er anscheinend nicht mehr fähig.
    „Ja. Du hast gesehen, wer uns von der Schleuse weg ins Shuttle mit den Kapseln geschafft hat.“ Heathens Augen irrten umher und mieden die großen metallenen Rettungsgeräte, die das schlimmste Gefängnis des Diesseits darstellten.
    ‚Ich bin verantwortlich!’ Belian führte die Hand zum Mund und war versucht, darauf zu beißen. Unter ihm hatte sich soeben der Boden aufgetan, um ihn zu verschlingen.
    „Ja, Monsieur. Alles, was wir tun oder sagen, hat seine Auswirkungen. Und diejenigen für Ihre Person werden beträchtlich sein, wenn Sie der auf Sie gerichteten Kamera des Kommunikationssystems im Kommandantenbüro der Station so gegenübertreten. Ihrem Vater, der garantiert schon sehr ungehalten sein wird“, meinte Stephen Garther abfällig, und diesmal schickte Heathen ihn nicht neuerlich weg oder tadelte ihn auch nicht dafür.
    In den Augen des Captains stand nur noch der Schmerz. Die Leere, die der Tod seines besten Freundes in ihm hinterlassen hatte.
    „William… Captain Heathen… Captain Abraham hätte das hier nicht gewollt. Er ist doch Ihr Vorbild. Unternehmen Sie etwas!“, beschwor der langsam aber sicher verzweifelnde Einheimische den Terraner, von dem er so enttäuscht war. Belian würde hier nicht weggehen, aber sie würden ihn zwingen. Er konnte sie nicht aufhalten, und es gab keinen Weg, sie zu überzeugen. Stattdessen sah er nur den zitternden, schwer gestörten Leutnant aus Sirius und dessen Kameraden.
    Als Heathen den Kopf schüttelte und anschließend auf den Exit der Frachthalle wies, sprach Belian erneut seine Drohung aus, auch wenn sie ihn gleichfalls vernichten mochte: „Ich werde Leutnant Pasco nicht im Stich lassen. Ich werde Widerstand leisten, wenn mich jemand von hier wegbringen will, und versuchen, hierher zurückzukehren.“ Er warf der bewaffneten Wachmannschaft einen eiskalten Blick zu. „Sollte jemand gegenüber den Gefangenen von der Waffe Gebrauch machen oder sie weiter foltern, werde ich mich dauerhaft weigern, das Gespräch mit dem Duc d’Auvergne zu führen. Was dann aus mir wird, ist mir gleich. Ich habe jedoch keine Veranlassung, auf Geheiß der Föderation, die sich hier genauso schlimm verhält wie das Sternenreich, zu handeln.“
    „Niemand hier handelt so schlimm wie die verbrecherischen Handlanger von Xerxes dem Schlächter!“ Stephen Garthers Stimme peitschte durch die Halle und er sah aus, als wolle er mit dem Fuß aufstampfen. „Die Terranische Föderation repräsentiert das Recht! Sie steht für faire Gesetze, freie Wahl, Vielseitigkeit, Freiheit, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Ehre!“
    Damit hatte der Terraner ihm genau die Argumente geliefert, die Belian brauchte. „Dann benehmen Sie sich zur Abwechslung auch mal so! Sie

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