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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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herrisch klingenden, hervorgestoßenen Wortschwall ein und wurde von der andeutungsweisen Intention begleitet, den instinktiv abwehrenden und sich wegduckenden gefesselten Commander aus Sirius mit der einen Hand am halb zerfetzten, beschmuddelten Jackenkragen zu fassen und zu schütteln.
    Pasco wurde wieder laut. Der Lordssohn versuchte, sich dazwischenzuwerfen und schluchzte.
    Die Wachen des gestörten Leutnants siegten, und Heathen stoppte in der Bewegung, bevor er richtig angefangen hatte.
    „… Navy… Sirius…“ Der sicherlich beinahe am Ende befindliche Geprügelte hatte Angst, aber er zog es wieder durch. Genau wie anfangs, als er Belian überhaupt herbeigerufen hatte.
    Jetzt fuhr Heathen den feindlichen Offizier erneut an. Noch lauter und befehlend. Er war wütend und verbot irgendetwas entschieden. Nur was?
    „Mister Belian…“ Ein englischer Satz. Etwas, das der nur Französisch plus weniger als fünfzig englische Worte beherrschende Jugendliche nicht erfassen konnte.
    Der Terraner ballte eine Faust und stieß die von der anderen Hand festgehaltene Krücke so energisch auf den Boden, dass es krachte. Auch von den anderen Navyangehörigen in ihren braunen Uniformen kam klare Abwehr. Kopfschütteln, gemurmelte Flüche, heillose Entrüstung.
    „William?“, bat Belian um Aufklärung.
    „Nein, Etienne! Das werde ich nicht übersetzen. Er hat kein Recht dazu, das von dir zu fordern!“
    „Aber er möchte doch nur einen Händedruck!“
    „Nein! Er will mehr. Er will dir…“
    Der Gefangene streckte die Hände aus so weit er konnte. Der umgehend reagierende Leutnant der Wachmannschaft kam zu spät.
    Der Schwerverletzte hatte die eine schon auf halbem Weg befindliche Hand Belians gepackt und versuchte, sie festzuhalten.
    Instinktiv schloss Belian die Finger darum. Sollte der Gefangene seinen Dank doch einmal vorbringen, damit es danach für immer gut war. Es dauerte eine oder zwei Sekunden, dann war der so grausame terranische Leutnant dazwischen.
    „Danke.“ Im Mund des zurückgezerrten Offiziers aus Sirius fehlten unten drei Zähne, was sich erst jetzt beim breiten Lächeln zeigte. War der Kerl etwa auch verrückt, dass er dazu fähig war? Sicherlich, denn das, was er durchlitten hatte, ging an niemandem spurlos vorbei.
    Als Belian Feuchtigkeit an seine Hand bemerkte und darauf blickte, sah er Blut. Frisches Blut.
    „Scheiße!“ Heathen fluchte offen und derbe auf Englisch, als er es sah. „… Commander Delaigne!“
    Der Gefangene blickte ihn nur an. Relativ lange sogar. „Danke… Captain Heathen.“ Das kam so würdevoll heraus, wie es nur möglich war. Die Ironie, die in diesem Austausch war, der vor Kriegsausbruch noch völlig normal gewesen sein mochte, war frappierend. Einst hatten beide Männer in gemischten Flotten der Terranischen Föderation gedient und mit Leuten wie dem jeweils anderen selbstverständlich verkehrt. Jetzt waren sie Todfeinde, und die jeweilige Nation des anderen hatte beiden von ihnen jüngst sehr viel angetan. Und doch waren die Rangbezeichnungen nicht sarkastisch gemeint gewesen. In Heathens Fall ärgerlich, in dem des Mannes aus Sirius steif. Allerdings nicht dankbar, sondern eher so, als würde zur Kenntnis genommen, dass vom Terraner endlich etwas Schuldiges an den Tag gelegt worden war.
    „Was soll das? Was geht hier vor?“ Derartig ausgeschlossen zu sein war so frustrierend, dass Belian beinahe so ungemütlich wurde wie Commodore Yon am gestrigen Abend im Krankenzimmer des leichten Trägers Vietnam.
    „Nichts, Etienne. Leutnant Konzik wird dich jetzt in ein Zimmer bringen, wo du dich frisch machen kannst. Ich komme gleich zu dir, sobald ich diese Leute in das Shuttle der Berlin begleitet und mit Commodore Yon gesprochen habe. Konzentrier dich jetzt ganz auf die Versöhnung mit deinem Vater. Sie ist wichtig für dich und nicht nur für dich!“
    Diese direkte Anspielung auf das, was auf Nouvelle Espérance mit Pasco und seinem nun auch noch von Belian abhängig gewordenen Landsmann geschehen würde, wenn der Aussöhnungsversuch scheiterte, erfüllte den Jugendlichen mit Furcht. Womöglich hatte er den Gefangenen keinen Gefallen getan und konnte es ihnen mangels Englischkenntnissen noch nicht einmal selbst sagen.
    Genau genommen konnte er es dem einen nicht sagen, der noch leben wollte. Pasco erweckte dagegen leider nicht den Eindruck eines Mannes, den noch sonderlich viel interessierte, ob er starb oder nicht. Delaigne oder wie er hieß, hatte noch Interesse

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