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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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danach trachten, mich als Verräter abzustempeln, aber ich habe vor zwei Wochen interveniert, weil diese beiden Männer anders sind. Ich stehe nach wie vor loyal zur Krone und habe nicht um Terras Pass gebeten. Auch meine Aufnahme in die Terranische Navy wird gegen meinen Willen erfolgen. Diese Streitmacht ist genauso schlimm wie das Sternenreich, das versichere ich Euch. Falls ich Euch also irgendwelche Informationen oder sonstige Hilfe anbieten kann…“
    Die Männer sahen sich an, und nur über das Gesicht des Duc de Tourennes glitt kurz Abscheu gegenüber einem ehemaligen Angehörigen der Familie Belian d‘Auvergne, der sich geradezu frech benahm.
    Chirac lächelte kurz und das enthielt kein solches nachteiliges Urteil. „Seit König Alexanders Tod ist nichts mehr so wie es war. Alte Normen zerbrechen. Wir werden wohl die Aufnahme in diese Vereinigung beschließen müssen, weil sie uns im Gegensatz zur anderen Seite wenigstens eine Wahl lässt. Auch sie fordert für ihre Konzessionen jedoch einen hohen Preis. Unsere Unabhängigkeit wird enden, und ein gravierender Wandel wird eintreten. Einer, den zunächst wir und später vor allem unser neuer Monarch mitgestalten und auch bestmöglich steuern müssen…“
    Belians Erschrecken manifestierte sich in einem Stöhnen, und dann schlug er eine Hand vor den Mund. Nouvelle Espérance wollte der Terranischen Föderation beitreten!
    „… genauso wie Sie auf diesen Wandel Einfluss nehmen sollten. Genauer gesagt am 19. Mai“, führte der Duc de Tourennes den Satz anstelle des anderen Ratsmitgliedes zu Ende. „Das ist der Termin, bis zu dem wir die Verhandlungen noch hinauszögern werden. Vielleicht können Sie sich schon vorstellen, weshalb ausgerechnet dieser Tag maßgeblich sein könnte. Es gibt nämlich Dinge, an denen manche von uns kein Interesse haben. Genauso wenig wie Sie. Wir tun Ihnen einen kleinen Gefallen und Sie uns.“
    Der 19. Mai, der wegen einer auf Terra bezogenen unterschiedlichen Länge eines Umlaufs von Planet Nouvelle Espérance diesmal auf den späten Winter fiel, war in der Tat ein wichtiges Datum für Belian. Sogar ein sehr zentrales. Er war daher ganz Ohr, als die beiden Ducs zu ihm sprachen.
    Nur der allein wegen Belians Person mitgekommene und in diesen wichtigen Dingen kein Mitspracherecht besitzende Comte de Lille schwieg die meiste Zeit über und bewachte die Tür. Der Graf war es auch, der den Warnruf ausstieß. Der nichts ahnende, unsägliche Schiffsleutnant kehrte irgendwann zurück und hatte zwei verpackte Trainingsanzüge aus dem Magazin bei sich.
     
     
     

    Dieses Mal war Belian ausgerüstet. Um in die Schlacht zu ziehen oder zu verhandeln. Vermutlich war das Zweite besser als das Erste. Er war von vornherein der Unterlegene und wusste es.
    Der terranische Offizier namens Auberg klopfte. Er hatte Belian in dessen Krankenzimmer abgeholt und war keineswegs glücklich darüber gewesen.
    Selbst dann noch nicht, als Belian sich schriftlich für die tatkräftige Hilfe in der Zelle bedankt und auf demselben Wege zu entschuldigen versucht hatte. Er brauchte Verbündete, aber dieser Mann war jedenfalls keiner. Trotz aller Bemühungen der letzten Minuten war ihm nicht gelungen, Auberg zu gewinnen.
    „Mister Belian… Commander.“ Eine Meldung vor dem Eintreten.
    „Danke, Leutnant Auberg…“, gab der Kommandant der Berlin zurück und erteilte noch eine zusätzliche Anweisung.
    Der Untergebene blieb stehen und ließ Belian eintreten, bevor er die Tür wieder verschloss und abzog.
    Die Kabine war groß und ließ den Jugendlichen überrumpelt blinzeln. Es war ein heimeliger, gemütlicher Raum, den er kaum an Bord eines Raumschiffes vermutet hätte. Das passte einfach nicht zusammen! Eine Couch, ein Sessel, ein Tisch, ein Bücherregal mit mehreren Dutzend Bänden, die keinesfalls Attrappen, sondern tatsächlich echt waren und der obligatorische Schreibtisch, der aber auch kein Standard war. Noch dazu ein Vorhang, der wohl den privaten Schlafbereich der Kabine vom Rest trennte.
    Durften Kommandanten sich etwa selbst einrichten? Und vielleicht ihre Offiziere auch? So etwas hatte Kristian Jasko ihm damals auf Nouvelle Espérance nie erzählt. Allerdings hatte der Leutnant ohnehin fast nie von der Navy berichtet. Nur einmal von der Schlacht in Grenne, als die Erinnerung ihn überwältigt hatte. Womöglich war es der Jahrestag gewesen, obwohl Belian das Datum nicht wusste. Dieser Raum war jedenfalls ein sehr vergängliches Heim. Natürlich

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