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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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mit Commander Maitland und Leutnant Garther verscherzt hat, so war er sehr aufrichtig und mutig. Zumindest Leutnant Garthers Bruder besitzt bei Monsieur Yon einigen Einfluss. Deshalb bin ich jedoch an sich nicht hierhergekommen. Ich wusste nichts von den Schwierigkeiten, die Sie und Leutnant Auberg meinetwegen bekommen haben.

     
    Die Verlesung der englischen Form dieser Worte brachte zuerst Steinhoff rau zum Lachen und dann auch Wahiri.

     
    Vitamin B = Einfluss, gute Beziehungen.
    Glück für Sie, dass mein Sechster manchmal die Tendenz hat, sich völlig unvermittelt gegen die ganze Welt den Kopf einzurennen, wenn er meint, es zu müssen. In den Dienst gepresste Leute handeln manchmal so.

     
    Das musste die Stelle gewesen sein, an der Wahiri mitten beim Tippen des englischen Texts dem im Sessel sitzenden Leutnant das Übersetzungsgerät hingehalten hatte. Vielleicht war es ein Witz, den Belian nicht verstanden hatte. Der füllige Terraner im Sessel hatte ihn jedenfalls auch nicht sehr komisch gefunden, das stand mal fest.
    Wahiri kam nach dieser Erklärung zu allgemeineren Dingen.

     
    Die ganze Sache war glücklicherweise noch kontrollierbar. Nur ein Sturm im Wasserglas, wie üblich, wenn ein kleiner Admiral sich manchmal aufregt. Also was wollten Sie doch gleich? Mir einen Vortrag über die Genfer Konvention halten wie Lt. Auberg? Er fand das heute nicht sonderlich lustig. Mein Sechster kennt die Vereinbarung wie die meisten von uns zumindest dem Sinn gemäß fast auswendig. Deshalb schätzte er überhaupt nicht, unter Berufung auf ein nicht geltendes Abkommen so zu etwas verdonnert zu werden, was er ohnehin bald von selbst veranlasst hätte.
    Auch ein Mörder hat ein Recht auf Kleidung, und früher waren diese beiden Verbrecher Soldaten. Mir war nicht bekannt, dass Cmdr. Maitlands der reinen Informationsgewinnung dienende und deshalb von Commodore Yon genehmigte Verhöre beinhalteten, unsere Terra repräsentierende Uniform jemandem hinzulegen, der sie natürlich nicht anziehen würde und durfte. Ich hätte es an deren Stelle auch nicht getan. Genauso wenig wie Walther oder Lt. Auberg.

     
    Nach dem verheißungsvollen Anfang wuchs Belians Erschrecken. Auch Wahiri hasste die Männer aus Sirius und verwehrte ihnen den Status von Kriegsgefangenen. Das musste der Siebzehnjährige irgendwie ändern! Vorher musste er jedoch noch wissen, wie die terranische Regierung zu der ganzen Sache stehen würde. Wahiri mochte Commodore Yon nicht gut leiden und hatte heute nur gute Miene zum bösen Spiel gemacht, während er sich gegenüber seinem Oberbefehlshaber so viele kleine Boshaftigkeiten geleistet hatte wie nur eben möglich. Deshalb war der Schiffsführer ein wichtiger Verbündeter, den Belian dringend brauchte. Ganz dringend! Daher war die nächste Ausführung des Jugendlichen:

     
    Commander Wahiri, was wird auf Terra mit Commander Delaigne und Leutnant Pasco geschehen? Die beiden sind keine Mörder! Sie haben an Captain Abrahams Exekution keineswegs mitgewirkt. Der Leutnant aus Sirius hat am vorherigen Abend sogar noch versucht, mich aus der Todeszelle zu retten. Ich verdanke ihm viel und weiß selbst, wie wichtig menschliche Gesellschaft angesichts solcher Erlebnisse wie Folter ist. Leutnant Pasco ist auf Commander Delaigne angewiesen. Wenn Sie die beiden sehen könnten, versichere ich Ihnen, dass es ansatzweise genau dem entspricht, was Sie vor Wochen auf der Raumstation in der von Julien Niven und mir geteilten Zelle vorgefunden hätten. Sie sind Militärangehörige!

     
    Hoffentlich war das nicht zu stark formuliert gewesen.
    Wahiri wirkte jedenfalls so, als hätte er auf eine Zitrone gebissen, und sein Leutnant verfügte über ein hitziges Temperament.
    „Captain Abraham… Sirius…!“
    Dieses Standardargument ließ Belian wie gestochen aufspringen und energisch die Hände in die Hüften stemmen. „Captain Abraham hat vor dem sinnlosen Blutvergießen gewarnt! Er hat gesagt, es würde nie aufhören, solange der Krieg andauert, Leutnant!“, rief er in seiner Muttersprache.
    Wahiri stand ihm um nicht viel nach und war wohl hochgeschossen, damit er notfalls dazwischen gehen konnte.
    ‚Er hat gedacht, ich würde seinen Freund angreifen und verletzen!’
    Dieses schlagartige Begreifen der Primitivität, die man ihm hier unterstellte, ließ Belian zurück zur Couch gehen und darauf sinken. „Entschuldigung.“ Wie gern hätte er doch auf Englisch gesagt, wie sehr ihn dieses Herumreiten auf Jeffrey Abrahams

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