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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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die Hände in die Hüften und brachte das Argument, das immer angeführt wurde: „… Captain Abraham!“
    „Ich bin äußerst beeindruckt, Monsieur Belian. Wir alle sind es.“
    Die französische Intervention ließ Leutnant Auberg simultan mit dem Angesprochenen herumfahren, während Pasco dünn aufschrie und sogar Delaigne zusammenzuckte.
    Der Duc de Tourennes hatte das Gefangenenabteil gemeinsam mit dem Herzog von Montierre und dem Comte de Lille betreten.
    Der terranische Leutnant stand wie eingefroren da und dachte ganz offensichtlich das Gleiche wie Belian. Auberg wähnte sich hier plötzlich allein und in Unterzahl, genauso wie der Jugendliche. Und die auf der Pritsche zusammengedrängten Gefangenen fühlten sich noch schlimmer! Bei Delaigne manifestierten sich schreckensvolle Erwartung und Grauen, während Pasco nur mit namenloser panischer Angst auf den plötzlich stärkeren Griff seines Zellengefährten und die drei Feinde reagierte. Der geistesgestörte Leutnant verkroch sich regelrecht.
    Die Gäste des Commodores sahen hingegen unterschiedlich intensiv auf die Männer aus Sirius, die noch nicht einmal mehr als dem Feind zugehörige Militärs erkennbar waren. Sie waren schließlich nackt, was auch Belian jetzt nochmals umso nachdrücklicher bewusst wurde, obwohl genau darüber gerade diskutiert worden war. Auf Nouvelle Espérance galt als verpönt, zu viel zu zeigen. Dank Andreas Maitlands Grausamkeit, den Männern auch noch ihre besudelten eigenen Uniformen wegzunehmen, sah man hier alles. All das, was bei den Fremden genauso war wie bei jedem Mann auf Belians Heimatwelt.
    „Euer Ehren, Ihr könnt doch nicht…“
    „Monsieur…“ Der Duc de Tourennes winkte ab. „… sorgen Sie meinethalben dafür, dass dieser Offizier…“ Gemeint war eindeutig Auberg. „… ihnen irgendetwas zum Anziehen holt. Dieser Kreaturen wegen sind wir überhaupt nicht hier! Nur was auch immer Sie tun, schaffen Sie ihn weg!“
    „Ich würde vorschlagen, Sie lassen den Monsieur irgendetwas anderes holen. Der Konflikt gerade drehte sich wohl um die bereits seit Tagen andauernde Weigerung dieses… Schiffsführers…“ Chirac funkelte Delaigne an, der wiederum regelrecht zurückfuhr. „… die Kleidung derer zu tragen, die seine Besatzung und viele andere seiner Nation töteten. So sieht zumindest der Königsmörder die Sache, während der Terraner ihn halsstarrig darauf hinweist, es gäbe hier keine derartige Verräteruniform, wie er sie zu tragen pflegt und haben will. Außerdem hätte seine Seite wiederum einen Captain Abraham getötet.“ Der Duc gab einen undefinierbaren Laut von sich, der sowohl Spott und Geringschätzung als auch Abneigung ausdrücken konnte. „Welch beispiellose dekadente Auflösungserscheinung. Dabei gehörten doch alle von ihnen irgendwann einmal der gleichen Föd…“
    „Verehrter Duc, Sie vergessen sich gerade!“, unterbrach Adrian Gervais’ Vater, der selbst ein Herzog war, den dolmetschenden Gleichrangigen.
    Obwohl der kleinere, rundliche Mann darüber verärgert war, presste er nur die Lippen zusammen und fuhr anders auf Französisch fort. Direkter. „Gibt es hier nichts anderes als Uniformen? So ließe sich das Problem vielleicht umgehen und wir hätten den Monsieur auch gleich beschäftigt.“
    Für einen kurzen Augenblick überlegte Belian, gab sich dabei der Erleichterung hin und wandte sich an Chirac: „Euer Ehren, man händigte mir nach meiner Bergung originalverpackte Zivilkleidung aus. Graue Sportanzüge. Ich bin mir sicher, sie sind aus dem Schiffsbestand. Verweisen Sie den Leutnant bitte auf etwas namens Genfer Konvention. Ich bin mir sicher, jenes Abkommen sichert Männern wie diesen wenigstens Kleidung zu.“ Belian behielt tunlichst für sich, dass es wohl ein so genanntes Kriegsgefangenenabkommen war. Wenn keiner der Würdenträger seiner Heimatwelt außer in Phrasen auf den anderweitigen Status der Gefangenen verwies, dann würde er das auch nicht tun.
    Auberg jedoch hatte keine solchen Skrupel. Seine Augen hatten bereits zu funkeln begonnen, als er den eingestreuten englischen Begriff ‚Genfer’ hörte, und jetzt blitzten sie regelrecht. Nur die Wichtigkeit der drei älteren Männer für die Terranische Föderation ließ ihn Belian gegenüber nicht patzig werden.
    Der Duc de Montierre bemerkte das ebenfalls und kanzelte den Terraner auf die Art und Weise ab, mit der auch ein Duc d’Auvergne immer mit lästigen Bürgern geredet hatte. Von oben herab und keinen

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