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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Tod ärgerte. Der Ermordete war wie eine Leitfigur, mit deren Namen man alles rechtfertigen konnte.

     
    Bewahren Sie Ruhe! Niemand weiß, was die terranische Regierung im vorliegenden Fall entscheidet. Wir sind unmittelbar nachdem die ersten beiden Meldungen von Angriffen in gemischten Flotten auf Terra ankamen, entsandt worden. Auf dem Weg nach Orion begegneten wir einer von dort geschickten Streitmacht, die nach Commodore Leals Schiffen suchen sollte, und wurden abkommandiert. Es gibt keine Möglichkeit, in Sol nachzufragen, was mit feindlichem Militärpersonal geschehen soll. Schon gar nicht in Fällen wie diesem. Klar ist nur, dass die Genfer Konvention nicht gilt! Es sind Mörder!

     
    Nachdem Wahiri ihm diese Antwort unter die Nase gehalten hatte, ergriff neuerlich Verzweiflung von Belian Besitz. Wollten die Terraner nicht oder konnten sie nicht? Nicht Nouvelle Espérance war rückständig und dumm, sondern sie waren es!
    Der Siebzehnjährige erwiderte schriftlich:

     
    Diese Männer sind Geiseln, Commander Wahiri. Geiseln, damit ich Terra nütze. Ich will nicht, dass sie sterben müssen. Selbst der Duc de Montierre sagt, sie wären für das Diesseits bereits genug gestraft. Wenn jemand von meiner Welt das kann, weshalb sind Sie alle nicht dazu in der Lage?
    Captain Abraham hat wohl gemeint, dass dieser Krieg viele Jahre dauern wird und alle einander irgendwann ohne jede Gnade umbringen. Mit seinem Tod hat es bereits begonnen.
    Sie kommandieren dieses Schiff und haben die Macht, dem Wort Ihres Leutnants mehr Gewicht zu verleihen als dem eines Commander Maitland und dem eines Leutnant Garther. Warum fangen Sie nicht einfach an, es besser zu machen als andere? Leutnant Auberg hat heute barmherzig gehandelt, obwohl er die Männer aus Sirius wegen ihrer Herkunft hasst. Das macht ihn zu einem besseren Menschen als Mister Maitland einer ist. Wieso können Sie das nicht auch?

     
    Belian wusste, es war zu viel. Wahiri ließ fast den Computer fallen. Der alarmierte Leutnant sprang auf und wollte selbst lesen, aber scheinbar löschte der Commander den Text vorher.

     
    Wie können Sie es wagen, Monsieur? Mir waren die Hände gebunden! Ich kann mich nicht gegen die Flotte stellen! Captain Heathen, Cmdr. Maitland und Lt. Garther haben genau wie Lt. Jasko und Lt. Niven viel durchgemacht. Das war auch die Schuld jener Männer, die Sie schützen!

     
    Achmed Wahiri war ein guter Mann. Selbst einen Julien Niven verachtete er offensichtlich nicht. Den einmal so an der Ehre gepackten Commander galt es bloß noch weiter zu bearbeiten. Aber wohldosiert und vorsichtig, wie Belian sich selbst ermahnte.

     
    Ich war bei allem auch dabei! Ich habe genauso gesehen, wie man Captain Abraham umbrachte! Ich bin gleichfalls gefoltert und fast getötet worden! Und dennoch empfinde ich keinen Hass. Ich konnte leider nichts für die drei restlichen Schiffskommandanten und Stabsoffiziere aus Sirius tun und weiß daher genau, wie es ist, wenn man sich darüber im Klaren ist, dass etwas Unrecht darstellt, und es doch nicht ändern kann. Das ist auch Commander Maitlands Problem. Er hasst sich selbst für das, was er in Grenne unterlassen hat, und kann es sich doch nicht eingestehen. Insbesondere nicht, da andere jene Ereignisse wiederum zum Anlass nahmen, Captain Abraham zu ermorden.

     
    Die Männer von der Berlin wussten womöglich, was er meinte. Vielleicht auch nicht. Belian gestikulierte ihnen, ihn weiterschreiben zu lassen und schob noch hinterher:

     
    Gerade deshalb muss man versuchen, im Kleinen Gutes zu tun. Für die eigene Ehre, soweit es möglich ist. Tun Sie mir bitte einfach den Gefallen und lassen Sie die Gefangenen aus Sirius menschlich behandeln. Auch wenn ich dieses Schiff verlassen muss. Fangen Sie einfach an.
    Das Gefängnis hier sieht aus, als könnte es viel mehr Leute fassen. Man lässt die beiden vielleicht deswegen hier. Um mehr als die Erleichterung ihres Loses bitte ich Sie nicht. Sie sind kein schlechter Mensch, und Sie haben sich heute bereits einmal gegen andere gestellt, weil ein Leutnant Auberg Recht hatte und ein Commander Maitland nicht.

     
    Dieses Mal musste der Commander seinen Leutnant mitlesen lassen. Steinhoff bestand förmlich darauf und wollte zu Belian stürmen, um ihm wohl ein paar Ohrfeigen oder Ähnliches zu verpassen, aber eine Geste und ein paar nicht einmal laute Worte brachten den aufbrausenden Offizier davon ab.
    Achmed Wahiri dachte nach und begann sogar damit, im Raum auf und ab zu

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