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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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bin der Sohn des Duc d’Auvergne! Deines Herrschers! Du wirst jetzt gehorchen!“
    Die Worte verletzten seinen Freund, wie Belian sehr genau wusste, aber wie gerade schon bewiesen, war der terranische Leutnant kein Feigling. „Ich werde es nicht tun. Nur über meine Leiche werde ich dich in deinem Zustand ausreiten lassen, weil du mir früher gesagt hast, dass du nie wieder ein Pferd besteigen willst. Glaub mir, ich weiß genau, was du vorhast!“
    Jemand, der nach eigenen Angaben schon zwei Selbstmordversuche hinter sich hatte und in jener Nacht vor einigen Wochen kurz vor dem dritten gestanden hatte, konnte das womöglich tatsächlich ahnen.
    „Steig ab, denn ich werde nicht zulassen, dass du dich umbringst!“
    „Ein kleiner Schenkeldruck genügt, und du wirst mich nicht weiter daran hindern können.“
    Jaskos Miene verhärtete sich, und seine Augen blitzten. „Dann reite mich doch verdammt noch mal über den Haufen!“
    Diese ernst gemeinte Forderung ließ Belian schließlich zögerlich absteigen. „Wieso weißt du es?“
    „Du weinst und merkst es nicht!“ Der Terraner beherrschte sich sichtlich und sagte weicher: „Glaub mir, ich war selbst auch schon genau da. Ich weiß, wie das ist, und ich will erfahren, warum. Lass mich für dich da sein, Etienne. Bitte!“
    „Auch wenn es sogar meinem Vormund recht wäre?“ Ein unnützer Versager weniger.
    „Es wäre mir aber nicht recht. Komm, überlass dieses arme Tier einem der Stallangestellten und lass uns in den Garten gehen. Wir haben hier Zuschauer.“
    „Nein…“ Belian wischte sich verstohlen über die Augen, wunderte sich nur kurz über seine nasse Hand… und kam dem besorgten Terraner zuvor, der einen unstandesgemäßen, energischen Einwand formulieren wollte. Worte, die garantiert wieder von irgendeinem Bediensteten gepetzt werden würden. „Nicht der Garten. Wir gehen im Wald spazieren.“ Dort war es schöner und eindeutig privater. Außerdem hatte dort alles angefangen.
    „Ich habe zwar auch in deiner Abwesenheit weiter geübt, aber dennoch kann ich noch keine so weite Strecke laufen“, brachte Jasko zaghaft vor.
    „Das musst du auch nicht. Pferde haben auch ihren Zweck.“
    „Bloß nicht! Das wäre nicht standesgemäß! Außerdem kann ich nicht reiten!“
    „Flore ist ein sanftmütiges Lamm für Idioten. Die Madame hat sie mit ausgewählt, damit ich mir auch ja kein zweites Mal wehtue.“
    „Herzlichen Dank, dass du mich so betitelst.“
    „Ist doch so. Es war außerdem nicht gegen dich gerichtet. Ich meinte mich selbst.“ Belian war nun wirklich nicht in Stimmung, sich noch etwas vorzumachen.
    Vielleicht begriff der Terraner das auch. Er biss sich auf die Lippe und ließ zu, dass der Pferdebesitzer die Steigbügel verlängerte und ihn schließlich irgendwie auf die tippelnde Stute bugsierte.
    „Sag mal, sollten die Ohren dieses Tieres nicht hochstehen?“
    „Das tun sie gleich schon wieder.“ Eher war Belian in Stimmung, das missmutige Pferd trotz seines Kaufpreises zu Mus zu prügeln, wenn es sich auch nur erdreistete, eine falsche Bewegung zu machen, während Jasko oben saß.
    Die eisernen Hufeisen klapperten laut auf dem Hof, als der kleine, sehr komisch wirkende Zug sich in Bewegung setzte. Natürlich sahen es alle: den unpassend gekleideten und noch obendrein zu Fuß gehenden ältesten Sohn des Ducs und den terranischen Niemand, der an seiner statt wie ein nasser Sack auf der schlanken Araberstute thronte.
    Sowohl die Bediensteten als auch Belians Geschwister, ja sogar die Duchesse und das Familienoberhaupt beobachteten den kleinen Zug. Alle mit sehr unterschiedlichen Emotionen. Die Bediensteten brannten darauf, sich untereinander das Maul darüber zu zerreißen, Belians kleinste Geschwister verstanden nichts, Paul frohlockte und Louise haderte mit dem Herrscher des Himmels. Die Duchesse regte sich über den Sittenverstoß auf, bis ihr Gatte sie über die Gründe ins Bild setzte. Dann schwieg sie und starrte den Hausherrn nur aus großen Augen an, während Pferd, Reiter und der Junge am Zügel irgendwann im Wald verschwanden.
    Es dauerte lange, bis Jasko den Mut aufbrachte, nochmals nach dem Grund für die Verzweiflung zu fragen.
    Noch einmal so lange musste der hier nur als unstandesgemäßer, sonderbarer Freund und Instruktor des ältesten Sohnes geduldete Terraner auf die Antwort warten.
    „Ich bin enterbt worden.“ Die Erde tat sich nicht auf, um Belian zu verschlingen. Leider nicht.
    „Warum?“
    „Schau mich

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