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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Gutsherrn, die unbewegt aufgenommen wurde.
    Von den fünf knienden Gefangenen machte keiner auch nur die geringste Bewegung, als sich der Hufschlag näherte.
    Zwei der Beamten steuerten zu Belian und seinem Begleiter, während der ranghöchste Polizist erneut den Duc ansprach: „Es werden regelmäßig Kontrollen durchgeführt. Alle Gefangenen haben wie gesagt ständig und ausschließlich diese Kleidung zu tragen, die sie als inhaftierte Terraner ausweist. Sie müssen nachts nach einer Zählung eingesperrt werden und sollte auch nur einer fehlen, sind Sie und Ihre Familie dem König dafür verantwortlich und werden dementsprechend haftbar gemacht, Monsieur!“ Wie respektlos sie doch mit einem Oberhaupt einer der großen Familien sprachen, aber natürlich hatte der Staatsschutz umfassende Vollmachten des Königs. Sogar gegenüber einem Duc d’Auvergne.
    Währenddessen holte einer der Herankommenden bereits etwas aus seiner Tasche und entfaltete es. Jaskos Mund öffnete sich, aber kein Ton kam hervor. Auch Belians Abwehr blieb in seiner Kehle stecken, als der Duc ihn mit einem Blick zum Schweigen brachte.
    „Absteigen!“
    „Es ist einfacher, wenn er oben bleibt.“ Nach einem abschätzigen Blick auf Belian, dessen Hand sich um den zusätzlich angelegten Führzügel krampfte, zerrte einer der Beamten den bleichen Terraner beinahe von der Stute. Flore tänzelte und brach fast aus, aber sie zogen Jasko nicht herab. Sie taten nur das mit ihm, was sie auch mit den anderen gemacht hatten.
    In der Stille des Hofes zerrten sie dem nun vermummten sechsten Terraner einen der Gummireitstiefel, welche Jasko erst seit vorgestern besaß, vom Fuß. Auch die Socke wurde in den Matsch geworfen.
    „Schau weg, Junge!“
    Mit klopfendem Herzen tat Belian wie angewiesen. Er konzentrierte sich ganz auf Flore und hatte schreckliche Angst um seinen Freund.
    Sie machten irgendetwas an dem Bein, aber es tat wenigstens nicht weh. Oder verbiss der Gefangene, zu dem er gerade erneut geworden war, sich nur den Schmerz?
    Würden sie ihn jetzt etwa mitnehmen?
    „Fertig“, grunzte einer der beiden. Genauso wie ein: „Unverantwortlich! Kleidung, kein Sender und dann auch noch ein Pferd!“
    „Das hier ist eine Insel“, gab der andere Polizist zurück.
    „Das ist wohl der Grund gewesen, aber sicher ist sicher. D’Auvergne muss sich auch sehr sicher sein, wenn er mit seiner Familie dafür haftet.“
    Die beiden Staatsschutzbediensteten entfernten sich wieder, und Belian sah geradezu hektisch zu Jasko. An dessen linkem Knöchel prangte nun ein merkwürdiges Gerät, auf dem in regelmäßigen Abständen eine LED rot blinkte.
    „Ich bin bei dir, Kristian.“
    „Wenn du weggehst, geht mir das Pferd durch, Etienne!“ Und nicht nur Flore, sondern auch Jaskos Angst drohte mit dem terranischen Reiter durchzugehen.
    Wegen der Fremden und nicht zuletzt auch wegen seines Vormunds wagte Belian nicht, die zittrige Hand zu ergreifen, wie er es sonst nach Terranerart getan hätte. So hätte er Jasko wenigstens etwas helfen und ihm eine Illusion von Sicherheit vermitteln können, aber nicht vor Publikum. Das hier war nicht Terra, sondern Nouvelle Espérance! Vor allem aber hatte die Polizei sogar hier auf dem Stammsitz einer der mächtigsten Familien des Planeten beinahe uneingeschränkte Vollmachten. Vor dem Staatsschutz waren alle Menschen gleich.
    „Übernehmen Sie die Terraner ab jetzt, Monsieur?“
    „Warten Sie einen Moment“, gab der Hausherr in normaler Tonlage zurück. Belian bewunderte seinen Vormund für diese Ruhe. Der Herr der Auvergne wandte sich zu den knienden Männern. „Wer von Ihnen hat das Sprachrecht?“
    Daraufhin begann einer der fünf mit hoher Stimme zu reden, aber er klang jung. Zu jung. Außerdem sprach er Englisch. Unweigerlich dachte Belian an die Newsaufzeichnung und den blonden jungen Mann, obwohl er es natürlich nicht nachprüfen konnte. Unter dem schwarzen Stoff sahen beinahe alle gleich aus. Nur der Einarmige stach durch das körperliche Merkmal heraus.
    „Ich.“ Ein einziges Wort des ganz links knienden Mannes. Er war reifer, weil man ihm das höhere Lebensalter anhörte. „Commander Jeffrey Abraham. Terranische Navy.“ So viel kam auf Französisch, dann folgte etwas auf Englisch.
    „Mit wem habe ich die Ehre, Monsieur?“ Es war eine wortwörtliche Übersetzung aus dem Mund des Jüngeren, so viel war klar.
    Verstanden die Terraner etwa immer noch nicht alle die französische Sprache? Es waren doch schon

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