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Die neue Lustschule

Die neue Lustschule

Titel: Die neue Lustschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Maaz
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nach innerer emotionaler und direkter körperlicher Berührung. Silikon soll wettmachen, was dem Selbstwert abgeht.
    Lust entsteht nicht durch Äußerlichkeiten. Lust eignet sich nicht zur Bewunderung. Lust ist Selbstzweck, sie dient der Entspannung, der Befriedigung und ist eines der wichtigsten Mittel zur Gesunderhaltung. Lust kann man dem Partner «schenken». So, wie alle echten Gefühle ansteckende Wirkung haben, so kann man sich auch von der Lustwelle des Partners mitnehmen lassen und selbst einen Höhepunkt und Entspannung erreichen. Bei narzisstisch aufgeblähter Als-ob-Lust fehlt dieser Mitnahmeeffekt. Huren agieren vorwiegend auf narzisstisch-hysterischem Niveau und werden nur dann zu Edelprostituierten, wenn ihr Agieren auf dem schmalen Grat zwischen persönlichem Desinteresse am Freier und der narzisstischen Gratifikation des Kunden diesem einen Freiraum der Phantasie belässt. Die mögliche Lust des Freiers ist nicht so sehr das Ergebnis des sexuellen Aktes, sondern resultiert eher daraus, dass er sich gut behandelt und bestätigt, mit anderen Worten narzisstisch aufgewertet fühlt. Prostitution ist ein riesiges Geschäft mit narzisstischer Not!
     
    Zärtliche und narzisstische Bedürfnisse sind häufig so eng mit sexuellen Aktivitäten verbunden, dass der Irrtum des Verlangens erst im Geschehen oder im Nachhinein erkennbar wird. Dabei können folgende Hinweise hilfreich sein:
    • Es gibt Erektionsprobleme bzw. Vagina und Vulva bleiben trocken.
    • Die Ejakulation ist erschwert und verzögert oder gelingt gar nicht.
    • Ein Orgasmus ist nicht erreichbar oder bleibt schwach.
    • Man ist abgelenkt und nicht beim sexuellen Akt.
    • Es kommt keine wirkliche Entspannung zustande.
    • Der sexuelle Akt wird irgendwie unbefriedigt beendet mit der Gefahr, sich oder dem Partner Vorwürfe zu machen,Streit zu beginnen oder sich enttäuscht und verärgert abzuwenden.
    • Es entstehen beim sexuellen Akt oder danach körperliche Beschwerden (nicht selten auch Spannungen und Druckschmerz in der Herzgegend – die nach körperlicher Abklärung keine Durchblutungsstörungen am Herzen sind, sondern somatisiertes «Herzeleid», das heißt unerfüllte Liebessehnsucht).
    • Jede Form körperlicher Beschwerden – genital oder anderswo – kann ein Hinweis auf einen Motivationsirrtum und eine unbewusste Konfliktlage bei sexuellen Aktivitäten sein.
3. Beziehungssex
    Beziehungssex ist die reifste Form der Sexualität. Körperlust und Beziehungslust finden zusammen. Beide Partner verstehen Sexualität als eine konstituierende Kraft ihres Lebens. Sie sind an einer regelmäßigen, vielfältigen, abwechslungsreichen und natürlich lustvollen Sexualität interessiert. Sie erleben sich eigenständig in partnerschaftlicher Bezogenheit und fühlen sich verantwortlich für die eigene Lustfähigkeit. Sie suchen nach Übereinstimmung und sind sich grundsätzlich ihrer Verschiedenartigkeit bewusst. Nichts ist selbstverständlich und darf einfach erwartet werden; hingegen ist alles möglich, muss aber vereinbart werden. Die Abhängigkeit sexueller Appetenz von den unterschiedlichsten Einflüssen wird akzeptiert und der situative Sexualstatus frei und offen kommuniziert. Sich selbst mit seinen sexuellen Wünschen und Bedürfnissen wahrzunehmen, diese mitzuteilen und darüber zu verhandeln sind die Grundlagen der sexuellen Beziehung. Indem man sich dabei vom Partner respektiert erfährt, fällt es leicht, auch dessen Besonderheiten zu achten und mit den eigenen Möglichkeiten entsprechend darauf einzugehen. So ist Sexualität eingebettet in eine zugewandte undhilfreiche Beziehung und diese wird durch lustvolle Sexualität geadelt. Das egoistische Lustinteresse bezieht den Partner ein, und die Berücksichtigung des Lustbedürfnisses des Partners fördert die Zuneigung füreinander. Die gute Beziehung hilft dem Sex, der lustvolle Sex stabilisiert die Beziehung.
    Um diesem Ideal nahe zu kommen, ist jeder von beiden bereit, mögliche Behinderungen seiner Lustfähigkeit zu verstehen und zu vermindern und die möglichen Übertragungen und Projektionen auf den Partner zu erkennen und zurückzunehmen. Damit wird sexuelle Partnerschaft eine nie endende Aufgabe und erfüllt einen wesentlichen Sinn des Zusammenlebens: über Empathie, Respekt und Lust eine Beziehung zu pflegen, in der Zufriedenheit und Entspannung immer wieder erreicht werden können. Nach meiner Erfahrung ist das die wichtigste Grundlage für ein friedfertiges Leben und die

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