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Die neue Lustschule

Die neue Lustschule

Titel: Die neue Lustschule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Maaz
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vielleicht auch zur Entspannung führt und sie dann doch noch Lust auf Sex bekommt.
     
    Das könnte auch anders laufen:
    Er:
  Wenn ich dich so anschaue, wird es wohl wieder nichts mit Sex.
    Sie:
Du bist unmöglich.
    Er:
  Nein, ich will nur mal wieder richtig bumsen.
    Sie:
Das ist ja eklig! Du siehst doch, wie es mir geht.
    Er:
  Eben, zum Davonlaufen.
    Sie:
Genau, was Besseres ist nicht zu erwarten von dir.
    Er:
  Du vertreibst mich ja regelrecht.
    Sie:
Ich habe mehr Verständnis verdient.
     
    Es bleibt unklar, ob es überhaupt um Sex geht, aber mit Sicherheit wollen sich beide verletzen. Beide sind Täter und Opfer. Er greift ihre Verstimmung auf und greift sie an. Sie erklärt ihn zum Ekel. Beide ärgern sich übereinander, sorgen damit für Distanz und opfern den Sex. Warum, bleibt unklar – hat aber mit Sicherheit nichts mit der angesprochenen Situation zu tun, die nur als Auslöser dient, um für irgendeinen alten Frust einmal mehr ein kleines Ventil zu öffnen.
     
    3. Verhandlungsgespräch
    Sie:
Arbeitest du heute noch lange?
    Er:
  Ich weiß noch nicht, eine Weile schon noch.
    Sie:
Wie kann ich dich vom Computer weglocken?
    Er:
  Lass dir was einfallen.
    Sie:
Ach, komm schon.
    Er:
  In zwanzig Minuten bin ich fertig.
    Sie:
Schön, ich werde dich überraschen.
    Er:
  Vielleicht bin ich doch schon eher fertig.
     
    Solche Differenzen wie die oben angesprochenen sind selbstverständlich. Beide machen einander jedoch keine Vorwürfe, sondern sind bereit, sich auf den Partner einzustellen und dabei die eigenen Interessen zu wahren. Verlockende Angebote helfen, einen sexuellen Kompromiss zu finden.
     
    Das könnte auch anders laufen:
    Sie:
Wie lange willst du denn noch am PC hocken bleiben?
    Er:
  Stör mich nicht!
    Sie:
Du hast gar keine Zeit mehr für mich.
    Er:
  Aber ich mache doch wichtige Arbeit, das bringt Geld für uns beide.
    Sie:
Siehst du mich überhaupt noch?
    Er:
  Jetzt hör schon auf mit dem Quatsch.
    Sie:
Heirate doch deinen PC.
    Er:
  Du bist unmöglich!
    Sie:
Nein, du!
     
    Was nutzen Vorwürfe? Sie vertiefen nur unvermeidbare Differenzen und verschärfen die Krise. Er ist gekränkt, weil sie seine Arbeit nicht würdigt. Wozu dient ihm die Kränkung? Sie ist gekränkt, weil er sie nicht beachtet. Wozu dient ihr die Kränkung? Die gegenseitige Kränkung ist das probate Mittel, aufgestaute frühe Kränkungserfahrungen zu vertuschen, die alten Verletzungen in den gegenwärtigen Konflikten zu reinszenieren und in vielen kleinen Portionen energetisch abzureagieren.
     
    4. Verhandlungsgespräch
    Sie:
Ich weiß nicht, was mit mir los ist, ich habe überhaupt kein sexuelles Interesse zurzeit.
    Er:
  Es muss doch Gründe geben.
    Sie:
Schon, aber ich kann es mir nicht erklären.
    Er:
  Lass uns darüber reden. Mir ist das nicht gleichgültig.
    Sie:
Ich verstehe dich, aber ich habe keinen Zugang.
    Er:
  Den werden wir schon finden. Seit wann geht es dir so?
    Sie:
Vielleicht eine Woche, ich finde keinen Anlass.
    Er:
  Was war vor einer Woche?
    Sie:
Ich weiß nicht, Frau X ist in unser Team gekommen.
    Er:
  Und?
    Sie:
Was und? Nun ja, sie ist so forsch und ehrgeizig, beim Chef hat sie, glaube ich, Eindruck gemacht.
    Er:
  Und du?
    Sie:
Das hat mich schon geärgert – ich glaube, der fährt auf sie ab. Dabei hat sie noch gar nichts wirklich geleistet.
    Er:
  Eifersüchtig?
    Sie:
Mein Gott, ja! Aber das ist doch blöd, wenn ich bedenke, was ich schon alles für die Firma geleistet habe.
    Er:
  Da kommt eine Konkurrentin!?
    Sie:
Ich finde das ungerecht. Das kenne ich schon. Man rackert sich ab und andere ernten die Früchte.
    Er:
  Wie?
    Sie:
Nun ja, meine kleine Schwester hatte immer Vaters Wohlwollen, praktisch für nichts, und ich hab mir immer so viel Mühe geben müssen (sie weint).
    Er:
  … ja.
    Sie:
Ich fange an zu verstehen …!
     
    Er akzeptiert ihre Situation und das sie belastende Problem. Beide wissen, dass es nichts bringt, einander Vorwürfe zu machen oder etwas zu fordern. Sie wissen, dass es irgendeinen Hintergrund geben muss, und begeben sich in eine gemeinsame Suchhaltung. Offensichtlich ist eine alte, tief sitzende Eifersucht und Kränkung durch die neue Situation am Arbeitsplatz bei ihr aktiviert worden und hat das sexuelle Interesse lahmgelegt. Ihr Weinen über die alte Verletzungführt zur Klärung und Entspannung. Sex wird bald wieder gut möglich sein.
     
    Das könnte auch anders verlaufen:
    Sie:
Komm mir bloß nicht mit

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