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Die Neunte Gewalt

Titel: Die Neunte Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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loslassen will.«
    »Dann werden diese Verbrecher und Verrückten das TD-13 überleben, während der Rest der Bevölkerung daran stirbt. Aber wie?«
    Ein gequältes Seufzen entrang sich Chalmers' Lautsprecher. »Es wird … bald passieren … Er hat sie … von der Insel geholt … Sie müssen schon … ihre Positionen eingenommen haben … und warten. Alle bis auf … einen.« Chalmers blickte Kimberlain in die Augen. »Tiny Tim.«
    »Mein Gott«, murmelte der Fährmann. »Dann ist auch er Teil von Renaissance?«
    »Ein Teil, mit … dem etwas schrecklich … schiefgelaufen ist. Leeds muß ihn … von der Insel gelassen haben … Ich begriff es erst … nach der zweiten Stadt. Dann … erkannte ich … die Wahrheit … über Briarwood.«
    »Leeds«, berichtigte Kimberlain. »Und Sie behaupten, er habe Tiny Tim aufgetragen, die engsten noch lebenden Verwandten der ursprünglichen Caretakers ausfindig zu machen. Warum?«
    »Um der … Gerechtigkeit Genüge zu tun … glaubte er.«
    »Inwiefern?«
    »Die Vergangenheit … San Luis Garcia.«
    »Travis Seckle …«
    Chalmers nickte. »Sie haben … seine Familie ausgemerzt einschließlich … eines Sohnes.«
    Kimberlain nickte. »Garth Seckle. Ein riesiger Schläger der in Vietnam ein kleines Dorf ausgemerzt hat …« Er hielt inne als ihm der Zusammenhang klar wurde, eine so deutliche Verbindung, daß er sie bislang nicht erkannt hatte. »Er hat überlebt …«
    »Ja.«
    »Dann hat Leeds ihn aus dem Militärgefängnis geholt, damit er seine Rache vollziehen kann.«
    Chalmers' Blick wechselte schnell zwischen Hedda und Kimberlain. »Und ich weiß … wo Tiny Tim … als nächstes zuschlagen wird …«
    »Welcher der anderen Caretakers ist das Ziel? Wo wird er zuschlagen?«
    Chalmers wandte sich von Kimberlain ab und konzentrierte seinen Blick auf Hedda. »Der letzte Abend … der Storm Riders … der Abend, an dem Sie … den Jungen getötet haben … Das Bruchstück … von dem Sie wußten … daß es vorhanden ist … aber das Sie … nicht identifizieren konnten.«
    »Ja«, murmelte Hedda, und sie fühlte die Wahrheit so nahe, daß sie sie fast berühren konnte.
    »Sie waren schwanger«, verriet Chalmers ihr. »Sandmans Baby … Geboren … sechs Monate später … kurz vor dem Prozeß. Ein Junge … er ist jetzt zwölf …«
    »Ich habe einen Sohn?«
    »Nein«, berichtigte Chalmers die Frau. »Sie hatten einen Sohn. Sie … haben ihn … geboren. Mehr nicht.«
    »Wo ist er?«
    »Er wurde … adoptiert.«
    »Die Eltern … wissen Sie …« Hedda schloß ihre Frage nicht ab; das war auch überflüssig.
    »Sie haben nichts … von Ihnen gewußt …«, sagte Chalmers. »Niemand wußte … etwas von Ihnen. Aber Sie … müssen es jetzt erfahren. Die ganze Familie ist … in einem Ferienort … in den Poconos … Das ist Tiny Tims … nächstes Ziel.«
    »Augenblick mal«, warf Kimberlain ein. »Er hat Angehörige der ursprünglichen Caretakers getötet.«
    »Und das tut er … noch immer«, sagte Chalmers zum Fährmann. »Ich bin Ihnen das schuldig … für das, was ich Ihnen … angetan habe … Das ist meine Chance … meine Rückzahlung.« Schwere Atemgeräusche machten die aus dem Lautsprecher dringende Stimme für ein paar Sekunden völlig unverständlich, und Chalmers' Blick fiel wieder auf Hedda. »Vor Helena Cain … vor Lucretia McEvil … vor Hedda …«
    »Raus damit! Wer bin ich?«
    »Ellen … Kimberlain«, sagte Chalmers, und sein leerer Blick richtete sich wieder auf den Fährmann. »Seine Schwester.«

 
DIE ACHTE GEWALT
DER FERIENPARK TOWANDA
    Freitag, 21. August, 3 Uhr
32
    »Schwester?« fragte Kimberlain ungläubig.
    Er und Hedda blickten sich ungläubig an, wollten die Enthüllung abstreiten, konnten es aber nicht.
    »Wir erfuhren die Wahrheit«, fuhr Chalmers fort, »nachdem wir Sie … aus dem Gefängnis geholt hatten, Hedda … Es war ein … großer Schock für uns alle … Briarwood hat Sie … genau beobachtet. Doch dann hat er darauf bestanden … daß ich im Libanon … unbedingt Sie einsetze …«
    »Weil du eine Bedrohung für ihn warst«, sagte Kimberlain.
    »Nicht mehr als die anderen auch.«
    »Abgesehen davon, daß du mit mir verwandt warst.«
    Kimberlain erinnerte sich, daß seine ältere Schwester von zu Hause fortlief, als er sechs Jahre alt gewesen war. Ihr Name durfte nicht mehr erwähnt werden, und nur ihre Mutter erinnerte sich an sie, wenn sie in Augenblicken,

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