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Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Titel: Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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musste mich noch einmal damit auseinandersetzen. Sobald das Buch erschienen war, konnte ich nicht mehr zurückkehren.»
    «Ich dachte, du wärst tot.»
    «Das solltest du auch denken. Wenn sonst nichts, so bewies es mir, dass Quinn kein Problem mehr war. Aber dieses neue Problem war viel schlimmer. Damals schrieb ich dir den Brief.»
    «Das war boshaft.»
    «Ich war wütend auf dich. Ich wollte, dass du leidest, dass du mit den gleichen Dingen lebst, mit denen ich leben musste. Einen Augenblick nachdem ich ihn in den Briefkasten geworfen hatte, bereute ich es.»
    «Zu spät.»
    «Ja. Zu spät.»
    «Wie lange bliebst du in New York?»
    «Ich weiß nicht. Sechs oder acht Monate, denke ich.»
    «Wie hast du gelebt? Wie hast du Geld verdient, um zu leben?»
    «Ich habe gestohlen.»
    «Warum sagst du nicht die Wahrheit?»
    «Ich tue mein Bestes. Ich erzähle dir alles, was ich erzählen kann.»
    «Was hast du sonst noch in New York gemacht?»
    «Ich habe euch beobachtet. Ich habe dich und Sophie und das Baby beobachtet. Es gab sogar eine Zeit, in der ich vor eurem Haus kampierte. Zwei oder drei Wochen lang, vielleicht einen Monat. Ich folgte euch überallhin. Ein- oder zweimal stieß ich sogar auf der Straße mit dir zusammen, ich sah dir gerade in die Augen. Aber du hast nichts bemerkt. Es war phantastisch, wie du mich nicht sahst.»
    «Das alles denkst du dir nur aus.»
    «Ich sehe wohl nicht mehr so aus wie früher.»
    «Niemand kann sich so sehr verändern.»
    «Ich glaube, ich bin nicht mehr wiederzuerkennen. Aber das war dein Glück. Wenn irgendetwas geschehen wäre, würde ich dich wahrscheinlich getötet haben. Während der ganzen Zeit in New York war ich von mörderischen Gedanken erfüllt. Ich kam dort einer Art von Horrorgefühl nahe.»
    «Was hat dich aufgehalten?»
    «Ich fand den Mut fortzugehen.»
    «Das war edel von dir.»
    «Ich versuche nicht, mich zu verteidigen, ich erzähle dir nur die Geschichte.»
    «Und dann?»
    «Ich ging wieder zur See. Ich hatte noch meine Papiere von der Handelsmarine, und ich ließ mich auf einem griechischen Frachter anheuern. Es war ekelhaft, widerwärtig vom Anfang bis zum Ende. Aber ich verdiente es; es war genau das, was ich wollte. Das Schiff fuhr überallhin – nach Indien, Japan, um die ganze Welt. Ich ging nicht ein einziges Mal von Bord. Jedes Mal, wenn wir in einen Hafen kamen, ging ich in meine Kabine hinunter und schloss mich ein. So verbrachte ich zwei Jahre, ich sah nichts, ich tat nichts, ich lebte wie ein Toter.»
    «Während ich versuchte, die Geschichte deines Lebens zu schreiben.»
    «Das hast du getan?»
    «Es sah so aus.»
    «Ein großer Fehler.»
    «Das brauchst du mir nicht zu sagen. Ich habe es selbst gemerkt.»
    «Das Schiff legte eines Tages in Boston an, und ich beschloss, es zu verlassen. Ich hatte eine Unmenge Geld gespart, mehr als genug, um dieses Haus zu kaufen. Seither bin ich hier.»
    «Was für einen Namen hast du verwendet?»
    «Henry Dark. Aber niemand weiß, wer ich bin. Ich gehe nie aus. Eine Frau kommt zweimal die Woche und bringt mir, was ich brauche, aber ich sehe sie nie. Ich hinterlasse ihr einen Zettel am Fuß der Treppe, zusammen mit dem Geld, das ich ihr schulde. Es ist eine einfache und wirksame Regelung. Du bist der erste Mensch, mit dem ich seit zwei Jahren spreche.»
    «Denkst du jemals daran, dass du verrückt bist?»
    «Ich weiß, dass es auf dich so wirkt – aber ich bin es nicht, glaube mir. Ich möchte nicht einmal meinen Atem verschwenden, um darüber zu sprechen. Was ich für mich brauche, unterscheidet sich sehr von dem, was andere Menschen brauchen.»
    «Ist dieses Haus nicht ein bisschen groß für eine Person?»
    «Viel zu groß. Ich bin seit dem Tag, an dem ich einzog, nicht über das Parterre hinausgekommen.»
    «Warum hast du es dann gekauft?»
    «Es kostete fast nichts. Und mir gefiel der Name der Straße. Er sprach mich an.»
    «Columbus Square?»
    «Ja.»
    «Ich kann dir nicht folgen.»
    «Es schien mir ein gutes Omen zu sein. Ich komme nach Amerika zurück und finde ein Haus in einer Straße, die nach Kolumbus benannt ist. Es liegt eine gewisse Logik darin.»
    «Und hier willst du also sterben?»
    «Richtig.»
    «In deinem ersten Brief hieß es sieben Jahre. Du hast noch ein Jahr zu leben.»
    «Ich habe mir bewiesen, was zu beweisen war. Es ist nicht nötig weiterzumachen. Ich bin müde. Ich habe genug.»
    «Hast du mich gebeten herzukommen, weil du dachtest, ich würde dich aufhalten?»
    «Nein,

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