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Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Titel: Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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eine Buchhandlung, und Blue folgt ihm. Black schmökert etwa eine halbe Stunde und sammelt dabei einen kleinen Stapel von Büchern, und Blue, der nichts Besseres zu tun hat, blättert ebenfalls in Büchern und versucht während der ganzen Zeit, sein Gesicht vor Black zu verbergen. Die kurzen Blicke, die er riskiert, wenn Black wegzusehen scheint, vermitteln ihm den Eindruck, ihn schon früher einmal gesehen zu haben, aber er kann sich nicht erinnern, wo. Es ist etwas um die Augen, sagt er sich, aber weiter kommt er nicht. Er will nicht auf sich aufmerksam machen, und er ist nicht wirklich sicher, ob etwas daran ist.
    Eine Minute später stößt Blue auf ein Exemplar Walden von Henry David Thoreau. Als er es aufschlägt, entdeckt er zu seiner Überraschung, dass der Name des Verlegers Black ist: «Veröffentlicht für den Classics Club von Walter J. Black, Inc., Copyright 1942.» Diese Übereinstimmung schockiert Blue im ersten Moment. Er denkt, dass darin vielleicht eine Botschaft für ihn verborgen ist, ein Schimmer von Bedeutung, der etwas an der Sache ändern könnte. Aber dann, als er sich von seinem kleinen Schock erholt hat, überlegt er, dass das eher unwahrscheinlich ist. Der Name ist häufig genug, sagt er sich – und außerdem weiß er sicher, dass Blacks Vorname nicht Walter ist. Es könnte allerdings ein Verwandter sein, fügt er hinzu, oder vielleicht sogar sein Vater. Während er noch über diesen letzten Punkt nachdenkt, beschließt Blue, das Buch zu kaufen. Wenn er schon nicht lesen kann, was Black schreibt, so kann er zumindest lesen, was er liest. Viel wird es nicht bringen, sagt er sich, aber wer weiß, ob er nicht einen Hinweis darauf finden wird, was der Mann vorhat.
    So weit, so gut. Black zahlt für seine Bücher, Blue zahlt für sein Buch, und die Wanderung geht weiter. Blue wartet noch immer auf ein Zeichen, auf einen Anhaltspunkt, der ihn zu Blacks Geheimnis führt. Aber er ist ein zu ehrlicher Mann, um sich selbst etwas vorzumachen, und er weiß, dass kein Sinn und Verstand in dem zu entdecken ist, was bisher geschah. Dieses eine Mal ist er deshalb nicht entmutigt. Tatsächlich bemerkt er, als er tiefer in sich hineinhorcht, dass er sich im Ganzen eher gekräftigt fühlt. Es ist etwas Schönes daran, im Dunkeln zu sein, entdeckt er, es ist erregend, nicht zu wissen, was als Nächstes geschehen wird. Es hält einen wach, denkt er, und das kann nicht schaden, oder? Hellwach und auf Draht, alles aufnehmend, für alles bereit.
    Kurz nachdem er diesen Gedanken nachhing, wird ihm endlich eine neue Entwicklung geboten, und der Fall nimmt seine erste Wendung. In der Stadtmitte biegt Black um eine Ecke, geht den halben Häuserblock entlang, zögert kurz, als suche er eine Adresse, macht ein paar Schritte zurück, geht wieder vorwärts und betritt einen Moment später ein Restaurant. Blue folgt ihm und denkt sich nicht viel dabei, denn es ist schließlich Mittag, und man muss etwas essen. Blacks Zögern scheint darauf hinzuweisen, dass er noch nie hier gewesen ist, was wiederum bedeuten kann, dass Black eine Verabredung hat. Der Raum ist dunkel, ziemlich voll, eine Gruppe von Menschen schart sich vorn um die Bar, und im Hintergrund hört man Geplauder und das Klirren von Besteck und Geschirr. Das Lokal sieht teuer aus mit der Holztäfelung an den Wänden und den weißen Tischtüchern, denkt Blue, und er nimmt sich vor, seine Rechnung so niedrig wie möglich zu halten. Es sind noch Tische frei, und Blue nimmt es als gutes Omen, dass er einen Platz in Sichtweite Blacks bekommt, nicht aufdringlich nahe, aber nicht so weit entfernt, dass er nicht beobachten kann, was er tut. Black bestellt zwei Menüs, und drei oder vier Minuten später lächelt er, als eine Frau durch den Raum geht, sich seinem Tisch nähert und ihn auf die Wange küsst, bevor sie sich setzt. Die Frau ist nicht schlecht, denkt Blue. Ein wenig zu mager für seinen Geschmack, aber gar nicht übel. Dann denkt er: Jetzt beginnt der interessante Teil.
    Unglücklicherweise wendet die Frau Blue den Rücken zu, sodass er während des Essens ihr Gesicht nicht beobachten kann. Während er sein Salisbury-Steak verzehrt, überlegt er sich, dass vielleicht seine erste Ahnung richtig war und dass es sich schließlich doch um eine Ehegeschichte handelt. Er stellt sich schon seinen nächsten Bericht vor, und es bereitet ihm Vergnügen, die Sätze zu formulieren, die er verwenden wird, um zu beschreiben, was er jetzt sieht. Da nun eine zweite Person

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