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Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Titel: Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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Was bedeutet das alles: Bohnen säen und keinen Kaffee trinken und kein Fleisch essen? Warum all diese endlosen Beschreibungen von Vögeln? Blue dachte, er bekäme eine Geschichte erzählt oder zumindest so etwas Ähnliches wie eine Geschichte, aber das ist nicht mehr als Geschwätz, eine endlose Tirade über nichts.
    Es wäre jedoch unfair, ihm Vorwürfe zu machen. Blue hat nie viel gelesen außer Zeitungen und Zeitschriften und gelegentlich einen Abenteuerroman, als er noch ein Junge war. Man weiß, dass sogar erfahrene und kultivierte Leser Schwierigkeiten mit Walden haben, und kein geringerer als Emerson schrieb einmal in seinem Tagebuch, dass es ihn nervös und elend stimmte, Thoreau zu lesen. Man muss es Blue hoch anrechnen, dass er nicht aufgibt. Am nächsten Tag beginnt er von neuem, und dieser zweite Durchgang ist etwas weniger steinig als der erste. Im dritten Kapitel stößt er auf einen Satz, der ihm endlich etwas sagt – Bücher müssen ebenso bedächtig und zurückhaltend gelesen werden, wie sie geschrieben wurden –, und plötzlich versteht er, dass der Trick darin besteht, langsam voranzugehen, langsamer, als er je mit Worten umgegangen ist. Das hilft in einem gewissen Maße, und manche Abschnitte beginnen klar zu werden: die Sache mit den Kleidern am Anfang, der Kampf zwischen den roten Ameisen und den schwarzen Ameisen, die Argumente gegen die Arbeit. Aber Blue findet die Lektüre noch immer mühsam, und obwohl er widerwillig zugibt, dass Thoreau vielleicht doch nicht so dumm ist, wie er dachte, nimmt er es Black übel, dass er ihm diese Tortur auferlegt hat. Was er nicht weiß, ist, dass, wenn er die Geduld aufbrächte, das Buch in dem Geiste zu lesen, in dem es gelesen werden muss, sein ganzes Leben sich verändern würde und dass er nach und nach seine Lage voll verstehen würde – das heißt Black, White, den Fall und alles, was ihn selbst betrifft. Aber verpasste Gelegenheiten sind ebenso sehr ein Teil des Lebens wie genutzte Gelegenheiten, und eine Geschichte kann nicht bei dem verweilen, was hätte sein können. Blue wirft das Buch angewidert beiseite, zieht seinen Mantel an (denn es ist jetzt Herbst) und geht aus, um Luft zu schnappen. Er ahnt nicht, dass dies der Anfang vom Ende ist. Denn gleich wird etwas geschehen, und sobald es geschieht, wird nichts mehr jemals wieder dasselbe sein.
    Er geht nach Manhattan, entfernt sich weiter von Black als je zuvor, macht seiner Enttäuschung durch Bewegung Luft und hofft, sich zu beruhigen, indem er seinen Körper erschöpft. Er geht nach Norden, allein mit seinen Gedanken, und macht sich nicht die Mühe, die Dinge um ihn herum wahrzunehmen. In der East 26th Street geht sein linker Schnürsenkel auf, und als er sich bückt, um ihn wieder zuzubinden, und ein Knie auf den Boden gesetzt hat, fällt ihm der Himmel auf den Kopf. Denn gerade in diesem Augenblick sieht er niemand anderen als die zukünftige Mrs. Blue. Sie kommt die Straße herauf und hat beide Arme in den rechten Arm eines Mannes eingehängt, den Blue nie zuvor gesehen hat, und sie lächelt strahlend, ganz in Anspruch genommen von dem, was der Mann zu ihr sagt. Blue ist so fassungslos, dass er nicht weiß, ob er den Kopf tiefer senken und sein Gesicht verbergen oder aufstehen und die Frau grüßen soll, die, wie er nun – mit einer Eindeutigkeit, die so plötzlich und unwiderruflich ist wie das Zuschlagen einer Tür – versteht, nie seine Frau sein wird. Es zeigt sich, dass er keines von beidem fertigbringt – zuerst duckt er den Kopf, aber eine Sekunde später will er, dass sie ihn erkennt, und als er sieht, dass sie ihn nicht erkennen wird, weil sie so sehr den Worten ihres Begleiters lauscht, steht Blue mit einem Ruck vom Pflaster auf, als die beiden nur noch zwei Meter von ihm entfernt sind. Es ist, als hätte plötzlich ein Geist vor ihr Gestalt angenommen, und die ehemalige zukünftige Mrs. Blue stößt einen kleinen Schrei aus, bevor sie überhaupt erkennt, wer der Geist ist. Blue sagt ihren Namen mit einer Stimme, die ihm fremd vorkommt, und sie bleibt wie erstarrt stehen. Der Schock steht ihr ins Gesicht geschrieben, bevor sie eine jähe Wut erfasst.
    Du!, sagt sie zu ihm. Du!
    Bevor er Gelegenheit hat, etwas zu sagen, macht sie sich vom Arm ihres Begleiters frei und schlägt mit den Fäusten auf Blues Brust, sie schreit ihn an wie eine Verrückte und wirft ihm ein gemeines Verbrechen nach dem anderen vor. Blue kann nichts anderes tun, als immer wieder ihren Namen zu

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