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Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Titel: Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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Arbeit unterbrochen worden, und doch erkennt Blue an seinem Blick, dass er ihn erwartet hat, dass er sich mit der harten Wahrheit abgefunden hat, dass es ihm aber nichts mehr auszumachen scheint.
    Blue beginnt sein Geplapper über die Bürsten, zeigt auf den Koffer, entschuldigt sich, bittet eintreten zu dürfen, alles in einem Atemzug und mit der gleichen Masche, die er schon tausendmal ausprobiert hat. Black lässt ihn ruhig ein und sagt, er könne vielleicht eine Zahnbürste brauchen, und während Blue über die Schwelle tritt, leiert er seine Sprüche über Haarbürsten und Kleiderbürsten herunter, nur damit die Worte fließen, denn so kann er das Zimmer in sich aufnehmen, beobachten, was es zu beobachten gibt, und nachdenken, während er Black von seiner wahren Absicht ablenkt.
    Das Zimmer ist ungefähr so, wie er es sich vorgestellt hat, vielleicht noch nüchterner. Es überrascht ihn ein wenig, dass nichts an den Wänden hängt, da er immer dachte, es gäbe ein oder zwei Bilder, irgendetwas, was die Monotonie unterbricht, eine Landschaft vielleicht oder das Porträt von jemandem, den Black einmal geliebt hat. Blue war immer neugierig, was für ein Bild es sein mochte, denn er dachte, es könnte ein wertvoller Hinweis sein, aber nun, da er sieht, dass es keines gibt, begreift er, dass er das schon immer hätte erwarten müssen. Abgesehen davon widerspricht sehr wenig seinen früheren Vorstellungen. Es ist die gleiche Mönchszelle, die er im Geiste sah: das kleine, ordentlich gemachte Bett in einer Ecke, die Kochnische in einer anderen Ecke, alles makellos sauber, nicht ein Krümel zu sehen. In der Mitte des Zimmers, dem Fenster gegenüber, steht der hölzerne Tisch und ein einzelner Holzstuhl mit gerader Rückenlehne. Bleistifte, Federn, eine Schreibmaschine. Eine Kommode, ein Nachttisch, eine Lampe. Ein Bücherregal an der Nordwand, aber nur mit wenigen Büchern. Walden, Grashalme, Zweimal erzählte Geschichten und ein paar andere. Kein Telefon, kein Radio, keine Zeitschriften. Auf dem Tisch, säuberlich an den Kanten aufgeschichtet, Stapel von Papier, teils leer, teils beschrieben, mit der Schreibmaschine oder mit der Hand. Hunderte von Seiten, vielleicht Tausende. Aber man kann das nicht ein Leben nennen, denkt Blue. Man kann es wirklich gar nichts nennen. Es ist ein Niemandsland, der Ort, an dem man am Ende der Welt ankommt.
    Sie sehen die Zahnbürsten durch, und Black wählt schließlich eine rote. Dann beginnen sie die verschiedenen Kleiderbürsten zu prüfen, und Blue führt sie an seinem eigenen Anzug vor. Ich denke, ein Mann, der so sauber ist wie Sie, hält sie für unentbehrlich, sagt Blue. Aber Black sagt, er sei bisher ohne eine ausgekommen. Andererseits könne er vielleicht eine Haarbürste in Betracht ziehen, und so gehen sie die Möglichkeiten im Musterkoffer durch und sprechen über die verschiedenen Größen und Formen, die verschiedenen Arten von Borsten und so fort. Blue ist natürlich mit seinem eigentlichen Geschäft schon fertig, aber er setzt sein Spiel mechanisch fort, denn er will seine Sache richtig machen, auch wenn es nicht darauf ankommt. Als Black die Bürsten bezahlt hat und Blue seinen Koffer packt, um zu gehen, kann er sich jedoch eine kleine Bemerkung nicht versagen. Sie scheinen Schriftsteller zu sein, sagt er und deutet auf den Tisch, und Black sagt ja, das sei richtig, er sei Schriftsteller.
    Es sieht nach einem großen Buch aus, fährt Blue fort.
    Ja, sagt Black. Ich arbeite seit Jahren daran.
    Sind Sie beinahe fertig?
    Ich komme allmählich zum Schluss, sagt Black nachdenklich. Aber manchmal ist es schwer zu wissen, wo man ist. Ich denke, ich bin beinahe fertig, und dann erkenne ich, dass ich etwas Wichtiges ausgelassen habe, und muss wieder an den Anfang zurückgehen. Aber, ja, ich träume davon, es eines Tages zu beenden. Vielleicht schon bald.
    Ich hoffe, ich bekomme eine Chance, es zu lesen, sagt Blue.
    Alles ist möglich, sagt Black. Aber zuerst muss ich es fertig schreiben. Es gibt Tage, an denen ich nicht einmal weiß, ob ich noch so lange lebe.
    Ja, das wissen wir nie, nicht wahr?, sagt Blue und nickt philosophisch. Den einen Tag leben wir noch, und am nächsten sind wir tot. Das geht uns allen so.
    Sehr wahr, sagt Black. Das geht uns allen so.
    Sie stehen nun an der Tür, und etwas in Blue möchte weiter solch alberne Bemerkungen von sich geben. Es macht Spaß, den Hanswurst zu spielen, stellt er fest, aber gleichzeitig verspürt er den Drang, mit Black zu

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