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Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Titel: Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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unter der Luke gelehnt und beobachtete den Disput der Männer. Tris reagierte so, wie sie es erwartet und befürchtet hatte. Da war La Mimosa, mit dem er untrennbar verwurzelt war. Und sein Glauben an die Gerechtigkeit. Er würde nicht den sicheren Weg gehen, wenn es nur den Funken einer Möglichkeit gab, seine Unschuld vor aller Welt zu beweisen.
    »Lasst uns einen Augenblick alleine«, sagte sie zu Troy und dem Herzog. Sie blickte ihnen nach, bis sie den Raum verlassen hatten. Dann schlang sie die Finger ineinander und ging auf Tris zu. Freimütig blickte sie ihn an. »Ich verstehe dich, Tris. Ich verstehe dein Verlangen, von den Beschuldigungen reingewaschen zu werden und deine Ehre wiederhergestellt zu sehen. Ich wünschte, ich könnte dich dabei unterstützen.«
    »Das kannst du, wenn du den beiden klarmachst, dass ich mich nicht wie ein feiger Hund davonstehlen werde. Ich will eine Verhandlung.«
    »Aber diese Verhandlung ist eine Farce. Sie suchen nur ein Opfer, das sie zur Abschreckung aller Aufständischen im ganzen Land hängen können.« Sie sprach ruhig, wiederholte einfach die Fakten, in der Hoffnung, dass er sie endlich akzeptieren würde.
    Er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. »Ich kann nicht davonlaufen. Ich kann nicht ...«
    Marie unterbrach ihn. »Ich habe mir das Schreiben des Königs nicht mit meinem Körper erkauft. Ich bin auf meinen Knien gelegen und habe um dein Leben gefleht.« Sie senkte den Kopf. »Und wenn es nach dem Ergebnis geht, war ich nicht wirklich erfolgreich.«
    »Ich habe nicht angenommen, dass du dem König dieses Schreiben im Bett abgerungen hast«, sagte er, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt.
    Überrascht hob sie die Brauen. »Nein?«
    »Nein. Ich habe dir auf Belletoile gesagt, dass ich dich liebe und dass ich dir glaube. Was für eine Art von Liebe und Vertrauen wäre es, wenn ich bei der ersten Gefahr an dir zweifle? Was für ein Mann wäre ich, wenn ich das täte?«
    Vor lauter Erleichterung wurden ihr die Knie weich. Er glaubte ihr. Er machte ihre Reise nach Versailles nicht zum Streitpunkt zwischen ihnen.
    »Ich habe dir gar nicht gedankt dafür, dass du alles getan hast, was in deiner Macht steht, um mich vor dem Galgen zu retten«, fuhr er fort.
    »Das ist auch nicht nötig. Mein Handeln war egoistisch. Ich bin nicht bereit, dich hängen zu sehen. Ich habe noch so viel zu erleben, und dabei will ich dich an meiner Seite wissen. Ich brauche dich, Tris«, sagte sie inständig. »Ich brauche dich mehr, als La Mimosa dich jemals brauchen wird.« Sie ging zu ihm und legte ihm die Arme auf die Schultern. »Liebe mich. Lebe mit mir.«
    »Aber La Mimosa. Was soll werden ...«
    Sie legte den Finger auf seine Lippen. »Es geht um dich, Tris. Um dein Leben. Nicht um La Mimosa. Nicht um Troy. Nur um dich. Denk nicht immer an die anderen, denk ein einziges Mal an dich.«
    Er öffnete den Mund und strich mit der Zungenspitze über ihren Zeigefinger. Sie hielt den Atem an. Mit einem Schritt verkürzte sie die Distanz zwischen ihnen und schmiegte sich an ihn.
    »Besser?«, fragte er mit glitzernden Augen, in denen sie endlich den Schattens des Mannes erkannte, der er gewesen war, ehe man ihn von ihr getrennt hatte. Das gab ihr Hoffnung, ihn doch noch zu überzeugen, dass sie eine Chance hatten.
    »Ja, aber nicht genug. Küss mich«, befahl sie. »Wir reden schon viel zu lange.«
    Sein Mund lag auf dem ihren, kaum dass sie die letzte Silbe ausgesprochen hatte. Ihre Empfindungen brachen so unvermittelt aus ihr heraus, dass ihr die Tränen über die Wangen liefen, während sie seinen Kuss erwiderte.
    »Ich bin vor Sorge um dich fast wahnsinnig geworden. Ich wusste, dass du etwas Verrücktes tun würdest, um mir zu helfen, und ich betete jeden Tag, dass du dich dabei nicht selbst umbringst«, murmelte er atemlos.
    »Du hast es gewusst?«
    »Du legst nicht die Hände in den Schoß und akzeptierst ein Nein vom Schicksal. Das ist deine zweite Natur.«
    »Ich akzeptiere auch kein Nein von dir, Tris«, sagte sie leise. »Lass uns gemeinsam weggehen. Ich weiß, dass ich dir La Mimosa nicht ersetzen kann. Aber wir können uns ein zweites La Mimosa schaffen - wo immer es uns gefällt. Niemand kann uns verbieten, mit Troy in Verbindung zu bleiben. Niemand kann ihm verbieten, uns zu besuchen. Wegzugehen ist nicht das Ende, es ist ein Anfang.«
    Er seufzte. »Ich kann mich deinen Argumenten nur sehr schwer entziehen, wenn du mir mit jedem Zoll deines Körpers, den ich an

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