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Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Titel: Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Blick huschte zu Florence. Das war ihre Zukunft. Ein einfaches Leinenkleid mit gestärkter Schürze. Rissige Hände und abgebrochene Fingernägel statt glitzernder Ringe.
    Die Ernüchterung, die dieser Gedanke mit sich brachte, bewog sie, die schweren Ohrgehänge abzunehmen. Während Florence sie zurück in die Schatulle legte, fragte Marie langsam: »Hat dich die Marquise ebenfalls nach Paris geholt, um in ihrem Haus zu arbeiten?«
    »Nein, ich kam auf Empfehlung der Gräfin de Villiers ins Haus der Marquise de Solange. Bei der Gräfin war ich Hausmädchen gewesen, allerdings wollte ich unbedingt Zofe werden.«
    »Hausmädchen?«, wiederholte Marie, während ihr Florence aus dem Kleid half. »Was tut ein Hausmädchen?«
    »Alles, was man ihm aufträgt. Böden schrubben, die Feuerstellen reinigen, der Köchin zur Hand gehen, Einkäufe erledigen, Botendienste verrichten. Und bei all dem immer unsichtbar sein.«
    Sie hörte Florences Geringschätzung und fragte sich, was sie selbst wohl zu erwarten hatte. »Und wie wird man Zofe?«
    »Man muss über Mode Bescheid wissen, welches Rouge gerade en vogue ist, die Bedeutung der Schönheitspflästerchen. Wo man die besten Bänder und Handschuhe kriegt. Man muss sich den ganzen Tag um die Garderobe der Herrschaft kümmern, frisieren können und nachts auf die Heimkehr der Dame des Hauses warten, um ihr beim Auskleiden behilflich zu sein. Und wenn sie einmal nicht heimkommt, diskret genug sein, es nicht zu bemerken.«
    Maries Laune sank noch weiter. Sie hatte keine Ahnung von Mode, von den Geheimtipps unter den Läden der Stadt, sie kannte ja nicht einmal die verschiedenen Stoffe mit ihren Namen.
    Nachdem sie wieder ihr eigenes Kleid trug, brachte Florence den Raum in Ordnung, und gemeinsam traten sie auf den Flur hinaus. Marie wollte auf ihr Zimmer und sich die Decke über den Kopf ziehen.
    Florence wartete, bis die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, und ging dann mit beschwingten Schritten in die andere Richtung. Ohne anzuklopfen, betrat sie die Räumlichkeiten der Marquise und blieb vor dem Schreibtisch stehen, an dem diese saß.
    »Sie ist reif, Madame la Marquise.«
    Die Marquise legte den Gänsekiel zur Seite und zog eine Lade auf, aus der sie ein kleines Säckchen nahm.
    »Gut gemacht, Florence. Hier ist dein Lohn.«
    Florence griff nach dem Beutel und wog ihn in der Hand. »Die Kleine ist ungewöhnlich hübsch. Wem werdet Ihr sie zuführen?«
    »Ich weiß noch nicht. Dem Duc de Montagur vielleicht, oder dem Comte de Saint-Croix.«
    Florence ging um den Sekretär herum und blieb neben der Marquise stehen. »Saint-Croix ist auf königlichen Befehl nach London gereist. Montagur ist viel zu alt, er braucht Frauen nur mehr, um sich mit ihnen zu schmücken. Kein geheimnisvolles Potenzpülverchen kann daran etwas ändern.«
    »Na und? Ist das für Marie von Nachteil?« Die Marquise lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    »Das ist es, und Ihr wisst es.« Florence legte den Geldbeutel achtlos auf den Tisch und fing an, die Knöpfe ihres Oberteils zu öffnen. »Sie braucht einen Hengst, der sie Nacht für Nacht besteigt. Ihre Sinnlichkeit dringt aus jeder Pore, und das, obwohl sie noch nicht einmal mit einem Mann das Bett geteilt hat.« Sie ließ das Oberteil über ihre Arme nach unten gleiten. »Wenn sie erst einmal die Lust gekostet hat, die ihr ein Mann verschaffen kann, wird sie süchtig danach sein.« Sie beugte sich vor, und ihre nackten Brüste baumelten vor dem Gesicht der Marquise. »Sie ist nicht wie wir, sie wird sich nicht mit den wollüstigen Zärtlichkeiten zufrieden geben, die wir uns schenken.«
    Juliette de Solange hob die Hand und umfasste Florences rechte Brust. »Das kann man erst dann mit Sicherheit sagen, wenn sie diese Zärtlichkeiten erlebt hat.«
    »Das heißt, Ihr habt sie nicht in unsere Vergnügungen eingeführt?«, murmelte Florence. »Ich hegte schon Befürchtungen, dass ich Euch verloren hätte. Vier Tage sind seit Eurer Rückkehr vergangen, und Ihr habt mich derart ignoriert, dass ich dachte, Ihr hättet mir Euer Wohlwollen entzogen. Oder jemand anderen damit beglückt.« Sie drängte sich enger an Juliette, die anfing, sanft an ihren harten Brustwarzen zu zupfen. »Aber ich sehe, ich habe mich getäuscht.« Ihr lang gezogenes Stöhnen schwebte im Raum.
    »Das hast du, mein ungebärdiges Mädchen. Keine andere Frau hat solche Brüste, voll und reif, mit Warzen wie Himbeeren.« Sie kniff fester und verfolgte, wie ein Schauer über Florences

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