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Die Niete Im Bett

Die Niete Im Bett

Titel: Die Niete Im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Winter
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gefunden hat, der sie nicht so beschissen behandelt, wie ich es getan hab. Das wäre dann die Quittung. Ich hätte es verdient.
    Oh verdammt, ich könnte mich in den Hintern beißen. Wie habe ich das nur alles tun und zulassen können? Und warum bloß kapiere ich das jetzt erst? Jetzt, wo möglicherweise schon alles zu spät ist!
    Ich hole mein iPhone raus und rufe Mias Nummer an. Zu Hause geht niemand ran und ans Handy auch nicht. Ich hinterlasse panische Nachrichten und sage auch so dämliche Sachen wie »Ich kann alles erklären«. Aber sie ruft nicht zurück. Irgendwann dann habe ich nur noch ihre Mailbox dran. Entweder ihr Akku ist alle, oder sie hat ihr Telefon extra ausgeschaltet. Weil sie nämlich nichts mehr mit mir zu tun haben will.
    Ich mache mir doch was vor. Was will Mia denn mit mir? Das war ja wohl glasklar in der Hotelhalle, der Kuss zwischen Mia und Mark! Daran gibt es nichts zu deuteln. Ich sabbele mir da was zurecht. Mia hat einen Neuen, und das hat sie auch verdient. Und ich, verdammt noch mal, darf und werde diesem Glück nicht im Weg stehen. Nein, ich werde sie beglückwünschen und mich mit ihr freuen. Ich werde diesem Mark die Hand schütteln, ihm auf die Schulter klopfen und ihm sagen, was für eine wundervolle Frau er da gefunden hat. Natürlich möchte ich den Kerl am liebsten vergiften, aber ich werde es selbstverständlich nicht tun.
    Mein Gott, war ich dumm. Bin ich dumm, dumm, dumm.
    Schwer atmend bleibe ich vor meinem Auto stehen und versuche, mich zu sammeln, nachzudenken, klare Gedanken zu fassen. Ich werde jetzt ganz ruhig bleiben, nach Hamburg zurückfahren und keinen Unfall bauen. Ich schließe den Wagen auf und setze mich hinein. Und fühle mich wie ein alter, ausgelaugter Mann, der nichts mehr zu verlieren hat. Aber Hauptsache, Mia ist glücklich. Sie wird nie erfahren, was ich gerade durchmache. Ich werde ihr guter Freund bleiben, mehr nicht.
    Nun lasse ich den Motor an und fahre langsam los, und weil es so kalt ist, öffne ich das Handschuhfach um meine Fäustlinge herauszuholen.
    Und dann fange ich an zu schreien, und blinde Panik ergreift mich.

27
    Mia
    »Um Himmels willen, Mia, was ist das denn? Scheiße! SCHEISSE !!!«
    Mark, der kurz vorher die von innen beschlagene Windschutzscheibe sauber gemacht hat, brüllt panisch los, und nachdem ich sehe, was da gerade auf uns zukommt, tue ich es ihm nach! Ein Auto, ein Auto brettert direkt auf uns zu!
    Das ist das Ende! Das war mein Leben. Gleich ist es vorbei! Und ich werde Leonhard nie mehr sagen können, was ich für ihn empfinde.
    Dann gibt es einen ohrenbetäubenden Knall. Alle Fensterschreiben zersplittern, und ich höre eine Stimme, die nach mir ruft: »Mia! Mia, ich liebe dich!« Und dann bin ich weg.
    Zwei Tage später
    Leo
    »Eigentlich ist es gut, dass das passiert ist«, sage ich zum ungefähr hundertsten Mal, und Mia und Mark, die rechts und links von mir liegen, sagen zum hundertsten Mal: »Ja, das war super.«
    Nachdem in meinem Auto von irgendwoher Fliegen aufgetaucht und auf mich zugeflogen sind – erst konnte sich kein Mensch erklären, wo sie herkamen, dann ist Mr. Bean eingefallen, dass er ein paar übriggebliebene Frikadellen von meiner Geburtstagsfeier im Handschuhfach gebunkert und vergessen hat, habe ich panisch das Gaspedal durchgetreten, wohl weil ich dachte, dadurch vor den Fliegen fliehen zu können, was natürlich völliger Quatsch war.
    Ich bin in einem Affenzahn die Straße entlanggebrettert, und dann sind zwei der Fliegen direkt vor meinen Augen herumgeschwirrt. Ich habe nichts mehr gesehen, und dann war da dieses Auto mit dem eben noch kopulierenden Paar, das mich nun entsetzt und mit offenen Mündern durch die Scheibe anstarrte. Ich versuchte noch auszuweichen, traf den Wagen aber trotzdem mittig, und da niemand von uns angeschnallt war, gingen überall die Airbags hoch, und wir knallten mit den Köpfen drauf und dann an die Seitenfenster, die in tausend kleine Splitter zersprangen. Ich hab noch gebrüllt, dass ich Mia liebe, dann wurde plötzlich alles dunkel um mich.
    Ein alter Mann, der mit seinem inkontinenten Dackel Gassi gehen musste, hat den Unfall gesehen und gleich einen Krankenwagen gerufen. Erst im Krankenhaus habe ich erfahren, dass es sich bei dem Pärchen im Auto um Mia und ihren Jugendfreund Mark gehandelt hat.
    »Wie du geschrien hast, dass du mich liebst«, sagt Mia nun auch ungefähr zum hundertsten Mal, »das werde ich nie vergessen.«
    »Könnt ihr leiser reden? Ich habe

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