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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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jähen Nervosität auf seine Antwort, zappelte herum, versuchte einen der Knoten zu erreichen.
    „Nein.” Die knappe Verneinung schnitt jede weitere Erörterung dieser Frage ab. „Was machst du da?”
    „Knoten.”
    „Erreichst du sie?”
    Sie drehte sich, so weit sie konnte, lockerte sich dann schwer atmend. „Nein. Verflucht!”
    Swardheld bewegte sich jetzt ebenfalls. Sie konnte das leise Scheuern der Stricke an seiner Kleidung hören, dann ein bedeutsames Knurren. „Sie haben ihm das Messer aus der Gürtelschneide abgeknöpft, sieht aber so aus, als hätten ihnen Reißverschlüsse nicht sonderlich viel gesagt. Da ist etwas in der Seitentasche dieser Jacke …
    Der Reißverschluß-Schieber hängt ganz dicht bei deinen Fingern.
    Glaubst du, du kriegst ihn auf? Ein Stift vielleicht. So ziemlich alles könnte helfen.”
    „Stimmt.” Er ruckte, zerrte und stemmte sich herum, ihren Fingern entgegen, und Aleytys schabte mit ihrem Rücken über die Aststummel und gewann in den um ihren Rumpf gewickelten Seilen ebenfalls zwei oder drei Zentimeter Spielraum. Sie reckte sich dem Reißverschluß-Schieber zu, erwischte ihn mit zwei Fingern, schob ihn dann hinunter. „Die Tasche hab’ ich auf… Jetzt…” Sie wühlte ihre Finger an den scharfen Zähnen des Reißverschlusses vorbei in die Tasche und schaffte es gerade noch, einen langen, kühlen Gegenstand zu berühren, der sich an den Taschenbogen schmiegte. Sie hielt den Atem an, strengte sich an, die Finger um den weiteren Zentimeter, den sie noch brauchte, tiefer zu bekommen - und schaffte es nicht. Vor Anstrengung zitternd, schob sie sich in den Stricken zurück, damit sie Atem holen und die Schmerzen ein wenig lindern konnte. „Swardheld.”
    „Was?”
    „Mir fehlt ein Zentimeter.”
    Er erwiderte nichts. Nach einem Augenblick hörte und fühlte sie, wie er sich bewegte. Der Stamm, an den sie gebunden waren, war dort, wo er aus dem Boden wuchs, schmaler. Aleytys hatte diesen Vorteil bereits genutzt, so gut sie konnte, und wurde schließlich von einem vorstehenden Aststummel aufgehalten, der gegenwärtig schmerzhaft in ihre Hüfte stach. Swardheld schob sich näher heran, bis auch er von diesem Stummel aufgehalten wurde. „Versuch’s nochmal.”
    Dieses Mal konnte sie den Gegenstand ohne Schwierigkeiten aus der Tasche angeln. Sie reckte den Hals und schaffte es, ihn sehen zu können. Sie lächelte. „Das Glück wendet sich, alter Knurrer. Niedliches kleines Taschenmesser. Mach dich ganz dünn, wenn ich anfange, an diesen verdammten Stricken zu säbeln.”
    Er ließ seinen Kopf am Stamm ruhen. „Will dich nicht beunruhigen, Lee, aber ich habe da so ein Gefühl, als würde noch mehr auf uns zukommen.”
    „Ummh.” Sie blickte sich um. Der Nebel hatte sich dicht um sie geschlossen; obwohl das Netzwerk des Pfuhls wenigstens genügend Licht spendete, daß sie einige Dinge ganz in der Nähe erkennen konnte, war die Dunkelheit ein paar Meter entfernt undurchdringlich. Ein frischer Wind blies ein Durcheinander an Gerüchen an ihr vorbei…
    Der süß-saure Gestank der Nebelländer war unverkennbar … und mischte sich mit einem Gruch, der ähnlich war und trotzdem genügend anders, um beunruhigend zu sein. „Stimmt.”
    Mit vorsichtigen kleinen Bewegungen schaffte es Aleytys, das Messer aufzuklappen. Die Klinge stellte sich als ärgerlich stumpf heraus, und die Stricke erwiesen sich als fester, als sie aussahen, aber schließlich konnte sie den Strick um Swardhelds Handgelenke durchschneiden und machte sich daran, mit der Spitze an einem der Knoten über ihrer Hüfte herumzustochern. Sie arbeitete konzentriert, und so entging ihr anfangs der sich verstärkende, beißende Geruch in der Luft und das leise Murmeln, das allmählich zu einer Mischung aus Pfiffen, Quietschlauten und einem Prasseln wie von schweren Regentropfen anschwoll. Als der Lärm zu laut wurde, um noch überhört werden zu können, hob sie den Kopf und starrte in den Nebel.
    Der Nebelländer war eine verschwommene Form, deren Umriß deutlicher wurde, als er näher kam.
    Er hielt ein Bündel in der Krümmung seines Mittelarms geklammert, ein Bündel, in das er immer wieder seine Pranken versenkte aus dem er bluttriefende Fleischbrocken freizerrte und hinter sich auf den Boden fallen ließ. Das Maul in lautlosem, keuchendem Lachen weit geöffnet, ließ er die Überreste des blutigen Bündels vor Aleytys’ Füße fallen und huschte davon. Aleytys schnupperte in die Brise, begann dann wie rasend

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