Die Nirgendwojagd
Transporter stand, und wühlte weiter herum, verstreute bei dieser Suche die Behälter achtlos. Sie hörte ein Brüllen hinter sich, drehte sich um und starrte in Quales Gesicht. Er griff nach ihr, und sie duckte sich weg, glitt zur Seite und hielt stolpernd an, völlig perplex, denn aus dem Nebel brach eine Horde stummer, grinsender Bestien - sechsbeinige Bestien, mit entsetzlichen Fangzähnen ausgestattet und mit steifem, grau-weißem Fell bedeckt.
Quale zuckte herum und riß sein Gewehr hoch. Er feuerte noch ein paar Schüsse ab, bevor das dicke Ende eines Prügels zuerst auf seinen Arm herunterkam, und dann, als er sich dem Nebelländer entgegenwarf, auf seinen Schädel krachte. Aleytys wich an eines der Räder zurück, verkrampfte sich vor lauter Anstrengung, wollte die Verneinung zusammenraffen, aber sie schaffe es nicht mehr rechtzeitig … es dauerte zu lange. Sie schnellte sich nach vorn, wollte Quales Gewehr schnappen. Eine geworfene Keule pfiff an ihrem Schädel vorbei. Mit einem erschrockenen Laut prallte sie zu Boden und kroch zu Quale hinüber. Ein grauweißer Nebelländer sprang sie an. Sie rollte sich auf den Rücken, rammte ihm die Stiefel in den Bauch und katapultierte ihn über sie hinweg - hinter ihr krachte er nieder. Noch bevor sie den Aufprall hörte, lag sie bereits wieder auf dem Bauch - eine einzige geschmeidige Bewegung hatte sie herumwirbeln lassen - und streckte die Hand nach dem Gewehr aus.
Ein runder Gegenstand krachte auf ihren Schädel herunter, es gab einen Augenblick des Schocks - dann nichts mehr …
Die Jagd
8. Aleytys
Aleytys kam aus der Schwärze heraufgetrieben, in ihrem Schädel war ein zermürbender Schmerz, und stumpfe Nadeln schienen in ihren Rücken gestochen zu werden. Undeutlich wurde ihr bewußt, daß sie irgendwo angebunden war. Als sich ihr Kopf klärte, zerrte sie an den Stricken und warf ihren Körper von einer Seite zur anderen. Beinahe augenblicklich wurde sie sich eines anderen Körpers bewußt, der mit ihr an den knorrigen Pfahl gefesselt war. Sie entspannte sich, so gut sie konnte, und wandte den Kopf.
Breite Schultern und seidige, schwarze Haare mit einem hellen Streifen - Teil einer narbigen Wange. Quale. Und sie waren an den grob abgeschälten Stamm eines toten Baumes gebunden, ein weit größerer Baum als jedes der dürren Gewächse, die sie ringsum sehen konnte, mit einem steinharten Holz, das sie nicht einmal mit ihren Stiefelabsätzen einkerben konnte. Sie lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen. Mit einem tiefen Atemzug entspannte sie sich und griff hinaus nach ihrem Wasser der Kraft, und ein sanftes Kitzeln wehte über ihr Gesicht und ihren Hals, zog den Schmerz fort und ließ nur eine angenehme Entspannung zurück. Sie sackte in den Stricke zusammen.
„Lee!” Der lautlose Ruf dröhnte durch ihren Schädel. „Freyka!
Reiß dich zusammen!”
Aleytys schreckte hoch, versuchte sich auf die zornigen schwarzen Augen zu konzentrieren, auf das Rufen, das im Innern ihres Schädels umherprallte. Ein finster dreinblickendes, vernarbtes Gesicht entstand rings um die Augen. Dann wehte das Kitzeln erneut über sie, und sie verlor das Interesse an dem Gesicht.
„Freyka, verdammt… die Schwebenden Geister …” Abrupt verblaßte die Erscheinung.
Eine Dunkelheit senkte sich über sie, eine riesige, hungrige Dunkelheit, die sie unbeweglich hielt und ein Grauen in ihr wachrief, ein Grauen, das noch wuchs, als sie Quale zu sich kommen fühlte, seinen Schock und sein Entsetzen spürte. Die neblige Kugel umfaßte sie beide, ein Schwebender Geist, größer als jeder andere, den sie bisher gesehen hatte. Abrupt pulsierte er, saugte an ihnen beiden. Swardheld wurde losgerissen. Sie fühlte, wie er aus ihr herausgezerrt wurde, versuchte ihre Qual hinauszuschreien, versuchte zuzugreifen und ihn zurückzuziehen. Der Geist pulsierte wieder. Ein Muster von Kräften, durch die Macht des Diadems ins Dasein gefroren, begann der Waffenmeister sich aufzulösen, überzog sich dann mit einer Schale und bekämpfte die Assimilation für den Augenblick erfolgreich. Dann kämpfte auch Aleytys; ärgerlich und ängstlich verwurzelte sie ihr Ich in ihrem Körper und bemühte sich, eine Schale um sich herum zu schließen, wie Swardheld es getan hatte. Der Geist pulsierte, strahlte eine gewaltige Enttäuschung aus und gab sie für den Moment auf…
obgleich die Dunkelheit um ihren Kopf und ihre Schultern geschmiegt blieb … jetzt schälte er Quale aus seinem Körper …
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