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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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wenig - vor Erleichterung -, gleichzeitig gab sie den Vaada ein Zeichen, sich wieder in die Gurte zu stemmen.
    Der Transporter rollte durch das Tor; davor und dahinter kamen die Vaada und Valaada, jedoch kein einziger Aasfresser. Blaur starrte Swardheld Quale finster an. „Was ist passiert?”
    „Eingeborene, das Land und die eigene Dummheit der Schafsköpfe”, knurrte er ungeduldig, ließ den gereizten untersetzten, dikken Mann einfach stehen, ging zu Aleytys und angelte den Bunker-Schlüssel aus seiner Tasche. Als er ihr den Schlüssel reichte, murmelte er: „Komme mir vor, als würde ich auf Eiern herumspazieren.
    Bring sie nach unten, so schnell du kannst.”
    Sie sah auf das mit Schnörkeln verzierte Metallstück auf ihrer Handfläche. „Sei vorsichtig.”
    „Wem sagst du das? Hhm. Ich werde sie anbrüllen, ein paar Befehle erteilen und mich dann ganz fix in Deckung werfen.” Er lächelte verwegen. „Laß dir mit deinem Bad nicht zuviel Zeit, Lee. Eines der Dinge, die ich vergessen hatte ist, wie stark der Schweiß einer ganzen Woche riechen kann …” Er packte sie an den Schultern und schob sie zu Drij hinüber, die niedergeschlagen neben einem der Transporterräder hockte. „Beweg dich!”
    Aleytys redete Drij gut zu, war ihr beim Aufstehen behilflich, sah besorgt in die trüben Augen und führte die erschöpfte Frau zu dem niedrigen Verschlag in der Mitte des ummauerten Platzes, während Swardheld brüllte und die Hyänen von den Valaada wegtrieb, als sie diese entwaffnen wollten. Die Hände fest um Drijs Handgelenke herum geschlossen, überredete Aleytys sie, die Leiter hinunterzusteigen, und beobachtete dann, wie sie sich zögernd von Sprosse zu Sprosse bewegte … Manchmal hielt sie an, als hätte sie vergessen, wo sie war, und starrte auf die Mauer hinter der Leiter - und dann holte Aleytys sie mit einem Ruf aus der Vorhölle zurück, in der sie vielleicht gefangen war, und sie setzte sich wieder in Gang, hinunter, in die Tiefe. Draußen, auf dem Hof, stand Swardheld erst gar nicht herum und wartete, bis Fragen gestellt wurden, sondern rief Befehle und gestikulierte, bis der Transporter in eine Ecke gezogen war, wo ihn die bewaffneten Valaada umringten, während die Hyänen in eine gegenüberliegende Ecke zurückwichen. Die Männer waren mürrisch und demoralisiert und hungrig, weil die Vorräte aufgebraucht waren, die man ihnen zu Beginn der Expedition zurückgelassen hatte. Während Aleytys die Leiter hinunterkletterte, wies er die Vaada an, die wenigen übrigen Essensbehälter zum Verschlag zu tragen - und war sich dabei der Blicke der in grüblerischem Zorn dahockenden Aasfresser vollauf bewußt. Aleytys erreicht die Schachtsohle: Drij war nirgends in Sicht, und Swardheld war eine dunkle Gestalt in der Lukenöffnung. „Fang”, rief er herunter und warf den Essensbehälter.
    Aleytys fing ihn auf und ließ ihn den kleinen Seitengang entlangkullern. „Dummkopf”, beschwerte sie sich und mußte bereits den nächsten Behälter fangen. Alle bis auf zwei warf er herunter, dann drehte er sich auf der Kante um und warf diese letzten beiden Behälter zu den Aasfressern hinüber, schwang sich in den Schacht, griff nach oben und zog die Luke zu, als er die Sprossen herunterstieg.
    „Nicht.” Aleytys kam aus dem ersten Raum zurück. „Warte, bis ich eine Lampe angezündet habe.” Das Pfuhl-Netz spendete nicht mehr viel Licht, aber bei geschlossener Luke gab es noch eine ganze Menge weniger. Sie wartete, bis er das Gesicht verzog, nickte und sich abstützte. „Die Streichhölzer sind in der Küche. Gegenüber der Tür zum Schlafzimmer … weißt du noch?”
    „Richtig. Erinnere du dich lieber daran, wo du zu der Zeit gesteckt hast.” Kichernd ertastete sie sich ihren Weg durch das Arbeitszimmer in die Küche. Sie fand die hölzerne Schatulle mit den Streichhölzern, kehrte in das Arbeitszimmer zurück, blieb stehen und schaute sich um. Ein dürftiges Lichttröpfeln kam durch die Lüftungsschächte herunter, genug, um ihr verschwommene Kleckse zu zeigen, wo der Stuhl und der Tisch standen, und Flecken an den Wänden, wo die Lampen hingen. Sie hob den röhrenförmigen Flammenschutz ab, drehte den Docht hoch und vergewisserte sich, daß noch genügend Öl in dem Sockelbehältnis war. Sie steckte ein Streichholz an und hielt es an den Docht. Rauchdurchzogenes Licht flackerte hoch, dann wurde die Flamme klar, und sie drehte den Docht herunter, bis sie eine helle, reine Flamme hatte. Gleich darauf

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