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Die Nymphe Eva

Die Nymphe Eva

Titel: Die Nymphe Eva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gesagt.«
    »Und
Sie haben ihm geglaubt?«
    »Bis
zu dem Morgen nach dem Einbruch.«
    »Ach,
wirklich? Der Einbruch ließ plötzlich Fletchers erhabenes Selbstvertrauen als
Pokerspieler in einem anderen Licht erscheinen, ja?«
    »Ja.
Es wurde mir klar, warum er uns nach Pine City hatte
kommen lassen und das Pokerspiel in der vorhergegangenen Nacht arrangiert
hatte«, sagte Herb scharf. »Danach war die Sache offensichtlich.«
    »Bitte,
teilen Sie dem Gericht ihre verspäteten, aber sicherlich scharfsinnigen Schlußfolgerungen mit«, sagte Levine mit ironischer Stimme.
    »Er
wollte, daß wir ihm ein Alibi für den Einbruch geben sollten«, sagte Herb kühl.
»Aber mehr noch — Sam muß mit dem Mann, der den Einbruch ausgeführt hat, unter
einer Decke gesteckt haben, und er wollte uns als eine Art Lockvögel in der
Nähe haben! Während die Polizei also glaubte, wir seien die Schuldigen, und
ihre Nachforschungen auf uns konzentrierte, konnte der wirkliche Einbrecher
untertauchen.«
    Levines
Gesicht war weiß vor Wut, als er zu spät bemerkte, in was für eine schöne Falle
er durch den Verteidiger gelockt worden war.
    »Keine
weiteren Fragen«, knurrte er und kehrte mit leicht zitternden Händen zu seinem
Stuhl zurück.
    Cranston erhob sich mit schwachem Grinsen, um sein
eigenes Verhör fortzusetzen. »Wen, um Ihren eigenen Ausdruck zu gebrauchen, Mr.
Mandel, halten Sie für den wirklichen Einbrecher?«
    »Ich
erhebe Einspruch!« brüllte Levine. » Schlußfolgerungen des Zeugen sind nicht...«
    »Mr.
Levine«, sagte Richter Kleban frostig, »da Sie diese
spezielle Erbsenbüchse selber geöffnet haben, werden Sie leider die
Verteidigung auch den Inhalt prüfen lassen müssen. Abgelehnt.«
    »Der
Bursche, der sich bereits im Gebäude befand, als der Einbruch verübt wurde«,
antwortete Herb beglückt. »Der Bursche, der unmittelbar nach dem Einbruch
verschwand und seither nicht wieder gesehen wurde — Dane Garow !«
    »Danke«,
sagte Cranston . »Sie können den Zeugenstand
verlassen, Mr. Mandel. Ich werde jetzt Miss Eva Thyson auf rufen.«
    Das
war ein neuer Tiefschlag für mich. Ich sah, wie Eva zum Zeugenstand ging. Sie
war stilvoll in ein sittsames dunkles Kostüm gekleidet und sah eher wie das freundliche
Tennis spielende Mädchen von nebenan aus als wie die Walküre, die ihre
Leidenschaften mit einem selbst ausgesuchten Helden inmitten eines
Gewittersturms befriedigt hatte.
    Cranston umriß noch einmal
schnell die Ereignisse zwischen dem Zeitpunkt, als sie mir von Garows Farmhaus erzählt hatte,
und dem, als ich ihr gesagt hatte, er läge eine Leiche im Schlafzimmer.
    »Was
geschah dann, Miss Thyson ?« fragte er mitfühlend.
    »Der
Lieutenant schlug vor, es wäre vielleicht besser, wenn ich in die Küche ginge
und etwas Kaffee machte, während er sich etwas näher im Schlafzimmer
umschaute«, sagte Eva.
    »Aha!« Cranston nickte. »Und das haben Sie getan?«
    »Ja«,
sagte Eva mit zaghafter Stimme. »Ich wollte die Leiche im Schlafzimmer nicht
sehen.«
    »Natürlich«,
sagte er, noch immer mitfühlend. »Wie lange dauerte es, bis der Lieutenant zu
Ihnen in die Küche kam?«
    »Das
weiß ich nicht sicher. Vielleicht sieben oder acht Minuten.«
    »Und
was erzählte er Ihnen, als er in die Küche kam?«
    »Daß
es sich bei der Leiche um die eines Mannes namens Fletcher handle, den man
erschossen hatte — und er würde sofort im Büro des Sheriffs anrufen.«
    »Dann
wartete er mit Ihnen, bis die übrigen Beamten eintrafen?«
    »Ja?«
    »Er
war also für sieben oder acht Minuten mit der Leiche allein im Schlafzimmer
gewesen, während Sie in der Küche waren«, sagte Cranston rhetorisch. »Und während dieser Zeit könnte er alles aufgehoben haben, was
zufällig im Schlafzimmer lag, und in die Tasche gesteckt haben, ohne daß Sie
etwas davon gemerkt haben?«
    »Ich...«,
Eva zögerte. »Vermutlich ja.«
    »Bitte
keine Vermutungen, Miss Thyson «, sagte er scharf.
»Könnte er das getan haben oder nicht.«
    »Nun
ja, er könnte es getan haben», sagte Eva widerwillig.
    »Zum
Beispiel auch so etwas wie eine Pistole?«
    »Ich
erhebe Einspruch!« protestierte Levine. »Das ist erneut ein Versuch, die Zeugin
zu einer Schlußfolgerung zu verleiten, ohne daß der geringste Anlaß besteht—«
    »Dem
Einspruch wird stattgegeben«, sagte der Richter in scharfem Ton. »Ich warne
Sie, Mr. Cranston , ich werde solche Taktiken nicht
länger dulden.«
    »Ich
bitte um Entschuldigung, Euer Ehren.« Der Anwalt senkte den Kopf. »Ihr

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