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Die Obelisken von Hegira

Die Obelisken von Hegira

Titel: Die Obelisken von Hegira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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er.
    „Nicht sehr. Ihr habt Glück, junger Freund“, sagte Bar-Woten. Sein Gesicht war zu einem grimmigen Totenkopflächeln erstarrt. Barthel lehnte sich zurück in den Schatten der Felsbank und murmelte mit zusammengekrampften Händen Gebete. Kiril fragte sich, warum nicht auch er betete. Mediwewas provinzieller Gott schien hier keinerlei Machtbefugnisse zu haben. Er wischte sich die versengten Haare vom Kopf.
    „Und was machen wir jetzt?“
    „Warten“, sagte Bar-Woten. Er stand auf und stützte sich mit den Knien gegen die Felsbank, so daß sich sein Kopf kaum über den Rand des Felsens hob. „Männer verlassen die Schiffe. Sie haben sie auf den Strand gesetzt, und bei dreien sind die Maschinen aus. Sie tragen Waffen – Gewehre, glaube ich. Einige der Leute aus dem Lager ergeben sich. Sie schießen nicht.“
    „Also machen sie Gefangene?“ fragte Barthel.
    „Es scheint so.“ Er tauchte wieder unter. „Wir halten die Nasen ganz dicht am Boden und robben um diese Felsen, so schnell wir können. So dicht ist keiner dran.“
    „Wer sind sie?“ fragte Kiril.
    Der Ibisier zuckte die Achseln. „Die Konkurrenten sind da. Glaubt Ihr etwa, ein Knochen so groß wie der Obelisk würde nicht jeden Schakal in der Umgebung anlocken? Jetzt geht die Geschichte erst richtig los.“
    „Allah war gut zu uns, als er Euch verhaften ließ“, sagte Barthel. „Alles hat seinen Grund.“
    Bar-Woten grunzte. „Los.“
    „Kann kaum noch eine Stunde bis zum Morgen sein“, sagte Kiril, als sie über den rauhen, kiesigen Boden zwischen den größeren Blöcken krochen. „Bis dahin sollten wir hübsch weit weg von hier sein.“
    Ein ohrenzerbleuendes Whumpf durchbrach die Stille hinter ihnen. Bar-Woten stellte sich hin und sah, wie die Bruchstücke der Dreizack auf einer Blume aus Rauch und Feuer ritten. Brocken flammenden Holzes fielen auf den Strand, was die in Reih und Glied aufgereihten Gefangenen auseinanderspritzen und ihr Heil in der Flucht suchen ließ. „Es ist das Schiff“, sagte er. „Ich glaube allerdings nicht, daß die Neuankömmlinge das getan haben.“
    „Was getan?“
    „Sie ist hin.“
    Sie krochen weiter.
    „Halt!“
    Kiril blickte auf. Ein Schatten auf dem Felsen über ihnen richtete ein Gewehr in die Felsspalte.
    „Kommt da raus, alle wie ihr da seid“, sagte der Schatten.
    „Was will er?“ fragte Bar-Woten.
    „Er will, daß wir aufstehen und herauskommen“, erwiderte Kiril. „Er spricht Englisch – gutes altes Hochenglisch. Das“, er verzog das Gesicht, „war vor ein paar Jahren meine Spezialität.“ Er hob die Hände, und die andern taten es ihm gleich. „Kommen schon“, sagte er.
    „Das wollte ich auch gemeint haben. Und keine falsche Bewegung!“
    Ein Boot ruderte lautlos nahe der wasserumspülten Felsen. Es war voller in Schwarz gekleideter Männer, die allesamt mit übel ausschauenden Gewehren protzten.
    „Ins Wasser“, sagte der Mann. „Es ist flach. Vorwärts.“
    Sie wurden in das Boot gehievt und fest mit kratzigen Stricken verschnürt. Gebunden und hilflos stieß man sie dann in die Pflicht. Jemand kam und stellte sich über sie, beugte sich vor, wobei seltsame Konturen sichtbar wurden, und streckte die Hand aus, sie zu untersuchen.
    Barthel blickte der Gestalt genau ins Gesicht. Seine Haut erbleichte im Lampenschein vom Bug. Kiril lag mit dem Gesicht nach unten im Boot und konnte nichts sehen.
    „Das ist kein Mensch“, wisperte der Khemite.
    „Geht sanft mit diesen um“, sagte die Gestalt mit gedämpfter Stimme. „Sie sind verschieden von den anderen.“
    Die Riemen wurden eingezogen, und das Boot trieb mit den Flußströmungen.

 
     
21
     
     
    Kiril musterte geschwind ihre Fänger, während sie in eine Reihe mit den restlichen Gefangenen gestoßen wurden. Die Nacht verbarg die Gesichtszüge des einen, von dem Barthel gesagt hatte, er sei kein Mensch. Das Ding ging zur hintersten Linie der bewaffneten Wächter und flüsterte mehreren uniformierten Männern Anweisungen und Befehle zu. Es regte seine Glieder mit merkwürdig ruckartigen, krampfhaften Bewegungen, und seine Kleidung, die locker um es schlotterte, bildete ungewöhnliche Buckel und Einbuchtungen aus, wenn der Wind daran zerrte.
    Jene Zelte, die nicht verbrannt waren, wurden nun durchsucht. Sporadisches Gewehrfeuer setzte immer noch Akzente im Wind. Die ungeschlachten Flugschiffe pfiffen und summten. Eine Rampe wurde vom nächstgelegenen Fahrzeug herabgelassen, und man trieb die erste Reihe der

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