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Die oder keine

Die oder keine

Titel: Die oder keine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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dir erzählt?” rief er.
    Heather hob das Kinn und musterte ihn verächtlich. „Ich nehme an, du sprichst von Alice, genauer gesagt, von Dr. Alice Harvey. Der Frau, mit der du drei Jahre zusammengelebt hast. Der Frau, die dich am Freitag wegen deines Bruders angerufen hat. Derselben Frau, mit der du an diesem Wochenende Stunden im Bett verbracht hast.”
    „Nein!” Jason stürmte in den Flur, umfasste ihre Arme und versetzte der Tür einen Tritt, so dass diese ins Schloss fiel. „Nein, nein, nein!” wiederholte er laut, während er sie schüttelte.
    Wütend blickte sie auf seine Hände, bis er sie losließ.
    „Was stimmt nicht, Jason?” erkundigte sie sich eisig. „Welche von den vielen Lügen, die du mir aufgetischt hast, ist keine?”
    Er verzog das Gesicht, weil ihm klar war, wie es für sie aussehen musste. „Hör mal, das Einzige, was nicht stimmte, war, dass es eine Kollegin aus einer anderen Praxis war, die mich angerufen hat. Ich hatte Angst, du könntest es falsch verstehen. Und so, wie es aussieht, hast du es falsch verstanden. Ich habe nicht mit Alice geschlafen, verdammt! Ich habe sie Freitagabend kurz im Krankenhaus gesehen, und ja, sie hat einen Annäherungsversuch gemacht, aber ich habe sie nicht angefasst. Und ich liebe sie auch nicht mehr. Vielmehr habe ich ihr einiges an den Kopf geworfen, und mir war klar, dass sie sich an mir rächen würde. Und das hat sie offenbar. Sie hat dich angerufen und dir eine Menge Lügen erzählt.”
    Schweigend sah Heather ihn an. Schließlich schüttelte sie den Kopf.
    „Ich habe nicht mit ihr geschlafen!” rief er.
    „Ich glaube dir nicht. Übrigens hat sie nicht angerufen, Jason. Sie war hier, heute Nachmittag.”
    „Verdammt!” fluchte er und stöhnte.
    „Dadurch ist mir einiges klar geworden. Sie ist alles, was ich niemals sein könnte.
    Atemberaubend schön. Unglaublich clever. Sehr weltgewandt. Kein Mann würde mich ihr vorziehen, wenn er die Wahl hätte.”
    Jason war entsetzt. Alice musste wirklich eine richtige Show abgezogen haben.
    Offenbar hatte sie sich dezenter geschminkt und gekleidet und so getan, als hätte sie Gefühle.
    „Du musstest Sydney damals verlassen, stimmt’s?” fuhr Heather fort, und er sah sie entgeistert an. „Es war dein Patient, der gestorben ist. Du warst derjenige, der sich verantwortungslos verha lten hat, nicht Alice. Sie hat mir alles erzählt.”
    „Ach ja? Sprich weiter. Es klingt wirklich faszinierend - die beste schauspielerische Leistung seit Scarlett O’Hara in Vom Winde verweht.”
    „Spotte nur, aber ich weiß, wann jemand die Wahrheit sagt. Sie hat sich die Augen ausgeweint”, fügte sie aufgewühlt hinzu. „Sie sagte, sie hätte noch nie einen Mann so geliebt wie dich, aber nach dem Tod des kleinen Jungen hätte sie nicht mehr mit dir zusammenarbeiten oder zusammenleben können. Also hat sie dich gebeten zu gehen, und das hast du dann auch getan.”
    Er traute seinen Ohren kaum. Unter anderen Umständen hätte er laut gelacht, doch er sah das Leben, das er sich erträumt hatte, in beängstigendem Tempo den Bach hinuntergehen.
    „Zu dem Zeitpunkt wusste sie, dass du sie nie richtig geliebt hast und Erfolg und Sex das Einzige waren, was du je gewollt hast. Sie sagte, deine Habgier und dein Ehrgeiz wären maßlos gewesen und du wärst so hinter dem Geld her gewesen, weil du aus ärmlichen Verhältnissen kommst. Sie meinte, sie würde nichts mehr für dich empfinden, aber als sie dich am Freitag am Krankenbett deines Bruders gesehen hat, hast du ihr Leid getan. Und du bist ja auch ein sehr attraktiver Mann, Jason.”
    Na, wenigstens etwas, überlegte er bitter.
    „Sie sagte, sie hätte dir angeboten, bei ihr zu übernachten, und als du zu ihr ins Bett gekommen bist, konnte sie dir nicht widerstehen. Sie meinte, du wärst immer ein wundervoller Liebhaber gewesen, sehr … talentiert. Am nächsten Morgen wollte sie dich bitten, zu gehen und nicht wiederzukommen, hat es aber nicht über sich gebracht.
    Nachdem du aus Sydney weggezogen warst, hat sie keinen Mann mehr gehabt, und sie war so einsam.”
    Ungläubig schüttelte Jason den Kopf, doch Heather achtete nicht darauf. Offenbar war sie entschlossen, ihm alle Lügen weiterzuerzählen, die Alice ihr aufgetischt hatte.
    „Heute Morgen hat sie sich dann zutiefst geschämt, vor allem nachdem du ihr erzählt hattest, dass du heiraten würdest - ein einfaches Mädchen vom Lande, das dich deinen Worten zufolge nach Strich und Faden verwöhnen, aber dein

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