Die oder keine
sagte er leise, während er sie sanft wiegte. „Entspann dich …
Schlaf jetzt…”
„Ich kann nicht. Ich … ich …”
„Pst. Sei still. Atme ein paar Mal tief durch, dann lass locker.”
Nachdem sie einige Male tief durchgeatmet hatte, wurden ihre Arme und Be ine ganz schwer.
„Bin müde”, murmelte sie.
„Ja.” Zärtlich strich er ihr übers Haar.
Sobald sie eingeschlafen war, löste Jason sich von ihr, rollte sich auf die andere Seite und nahm die Schmerztabletten vom Nachttisch, die er bisher noch nicht angerührt hatte. Er nahm gleich drei, denn sein Arm tat höllisch weh, und sein restlicher Körper fühlte sich auch nicht viel besser an.
Doch er war zufrieden - zufriedener als je zuvor. Noch erwiderte Heather seine Gefühle zwar nicht, aber irgendwann würde sie ihn lieben lernen. Ratchitt gehörte jetzt der Vergangenheit an.
Vorsichtig legte Jason sich wieder neben Heather und legte den verletzten Arm um sie.
Zum Glück rührte sie sich nicht.
15. KAPITEL
Jason wachte im Morgengrauen auf und hatte furchtbare Schmerzen. Sein Arm fühlte sich an, als wäre er in den Reißwolf geraten, ihm brummte der Schädel, und auch sonst tat ihm alles weh.
Heather, die zusammengerollt neben ihm lag, schlief tief und fest wie ein Baby.
„Es ist alles deine Schuld”, sagte Jason leise, lächelte dabei aber ironisch. „Du hast mich fertig gemacht.”
Mühsam stand er auf und ging auf wackeligen Beinen nach unten in die Praxis, wo er die Wunde neu verband, sich eine zweite Ladung Antibiotika in die Vene jagte und noch stärkere Schmerztabletten nahm. Wäre er nicht nackt gewesen, wäre er auf die Veranda gegangen, um den Sonnenaufgang zu beobachten, doch er wollte die Einwohner von Tindley nicht noch mehr schockieren. Sicher hatte sich bereits in Windeseile herumgesprochen, was am Abend passiert war.
Aber wenigstens hatte sich alles zum Guten gewendet - in gewisser Weise jedenfalls.
Heather war wieder zu Hause, in seinem Bett, und Ratchitt, so hoffte er jedenfalls, hatte die Stadt für immer verlassen.
Jason schleppte sich wieder nach oben, wo er beinah mit Heather zusammenstieß, die ihm nackt aus dem Schlafzimmer entgegenkam.
„Oh, da bist du ja, Jason”, rief sie. „Ich bin aufgewacht, und du warst nicht da. Ich habe nur Sorgen gemacht. Was hast du unten gemacht? Brauchtest du etwas? Eine Tasse Tee vielleicht? Frühstück?”
Offenbar war sie verlegen, weil sie so drauflosplapperte. Außerdem waren ihre Wangen gerötet. Er mochte es, wenn sie errötete!
„Lass uns wieder ins Bett gehen.” Er umfasste ihren Arm und betete, dass die Schmerztabletten schnell wirkten.
Ihr Blick verriet, dass sie seinem Vorschlag nicht abgeneigt war. „Aber … was ist mit deinem Arm?” protestierte sie halbherzig.
Jason lächelte ironisch. „Heute Nacht hast du daran auch keinen Gedanken verschwendet.”
Heather errötete noch tiefer. „Das war … unglaublich, Jason. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet.”
Er zog die Augenbrauen hoch. „Ach ja? Wieso?”
„O Jason …” Sie legte ihm die Hände auf die Brust und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben. „Du hast doch selbst ge sagt, dass Sex auch dann sehr befriedigend sein kann, wenn keine Liebe im Spiel ist. Erinnerst du dich?”
Sein Magen krampfte sich zusammen. „Ja”, bestätigte Jason angespannt. „Ich erinnere mich.”
„Aber du hast zugegeben, dass es sicher noch schöner ist, wenn man verliebt ist.”
Starr blickte er sie an. Durfte er wieder hoffen? „Was willst du mir damit sagen, Heather?”
„Ich liebe dich, Jason.”
Er schluckte einige Male. „Du … du würdest das nicht sagen, wenn du es nicht ehrlich meinen würdest, oder?”
„Niemals, mein Schatz.”
Hätte sie ihn in diesem Moment nicht geküsst, wäre er vollends beschämt gewesen.
Eng umschlungen sanken sie aufs Bett, um sich ihre Liebe zu beweisen und ihr Verlangen zu befriedigen, wie Männer und Frauen es seit Adam und Eva getan hatten.
Danach lagen sie aneinander geschmiegt da, bis die Wellen der Lust verebbt waren.
Jason hatte überhaupt keine Schmerzen mehr, sondern war im siebten Himmel.
Heather liebte ihn. Alles würde gut werden.
„Wann ist dir klar geworden, dass du mich liebst?” fr agte er.
„Ich habe es schon nach dem Vorfall mit Alice vermutet”, erwiderte sie zu seiner Verblüffung, „aber ganz sicher war ich mir erst gestern Abend.”
„Wann gestern Abend?”
„Wann genau, kann ich nicht
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