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Die Oger - [Roman]

Die Oger - [Roman]

Titel: Die Oger - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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da ist ein Schiff hinter uns. Es verfolgt uns. Könnt ihr euch vorstellen, wer das ist? Sind sie vielleicht hinter euch her?«
    Mogda drehte sich um, sprach aber nicht mit den anderen. Die Blicke allein reichten aus, um ihre Ahnungslosigkeit auszudrücken.
    »Na ja, ich will es mal so sagen: Eigentlich sind alle hinter uns her, mit denen wir je zu tun hatten. Aber jemand mit einem Schiff war bis jetzt nicht dabei. Vielleicht ist es eines deiner nicht vorhandenen Kinder, das seine Ansprüche geltend machen will. Wann, sagst du, wird es uns einholen?«
    »So am späten Nachmittag etwa.«
    »Sag uns Bescheid, wenn es dichter dran ist.«
    Kapitän Londor verschloss die Luke wieder und begab sich zurück an Deck.
    Mogda ließ die Laterne noch brennen und setzte sich wieder auf ein leeres Fass, das unter seinem Gewicht beinahe zu zerbersten drohte. Für ihn stand außer Frage, nach wem dieses Schiff suchte, nur konnte er es sich nicht erklären, wie jemand es geschafft hatte, immer wieder auf ihre Spur zu gelangen. Die Leute aus Osberg konnten unmöglich in dieser kurzen Zeit nach Sandleg gereist sein und dort ein Schiff gechartert haben, um sie zu verfolgen. In Sandleg selber hatten sie nur Kontakt zu Londor gehabt. Er hatte sie, während die Mannschaft auf Landgang war, an Bord geschmuggelt und im Frachtraum versteckt. Bis zum heutigen Tag wussten die Seeleute an Bord nicht, was oder wen sie transportierten. Sie wussten noch nicht einmal, wohin die Reise ging. Die Möglichkeit, von einem Schiff verfolgt zu werden, dessen Besatzung aus Orks bestand, war undenkbar und auch ... unmöglich. Des Rätsels Lösung konnte also nur in Sandleg verborgen sein.
    Mogda hob die Laterne und leuchtete von einem Kameraden zum nächsten.
    »Hat irgendjemand eine Idee? Irgendeiner von euch?«
    Rator schüttelte energisch und langanhaltend den Kopf, während Kruzmak nur die Schultern hob. Der Rest der Oger, der nicht tief und fest schlief, hatte mit Übelkeit zu kämpfen. Das leichte Schwanken des Schiffes ließ die Kolosse tatsächlich aussehen wie eine Horde Halbwüchsiger nach einem Trinkwettbewerb. Cindiel, die die Zeit nutzte, solange Mogda noch die Laterne hielt, schaute nur kurz von ihrem Hexenbuch auf und sagte: »In Osberg gibt es keine Schiffe. Von dort kommen sie nicht.«
    Das war keine große Hilfe. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als abzuwarten. Mogda schloss die Blende der Laterne wieder und hörte, wie Cindiel kurz danach verärgert ihr Buch zuschlug.
    »Vielleicht ist Meister aus Sandleg, der verfolgt uns.«
    Mogda griff nach der Laterne, und hätte sie beinahe in seiner Aufregung heruntergestoßen. Wieder leuchtete er den Raum ab.
    »Wer ... wer hat das gesagt? Wo ... Matscha?«
    Hinter einem Haufen zusammengelegter Säcke erschien der Schädel von Matscha. Er zwinkerte verstohlen in das Licht.
    »Matscha, gibt es irgendetwas, das du uns sagen möchtest? Wie kommst du darauf, dass es in Sandleg einen Meister gibt?«
    »Meister in Drachenhorst mir gesagt«, gab er stolz zur Antwort.
    »Und wann, um Tabals willen, wolltest du uns davon erzählen?«
    Etwas verschüchtert kratzte sich der andere Oger am Ohr. »Morgen?«
    »Erzähl uns alles, was du darüber weißt, und wie es kam, dass der Meister dir so viel davon erzählt hat«, forderte Mogda aufgeregt.
    Etwas verstohlen blickte Matscha über die Säcke. Alle Augen ruhten auf ihm.
    »Matscha machen Kammer sauber, bei Meister. Meister sehr wütend, wegen Mädchen weg aus Gefängnis. Auf Boden zwei Orks liegen. Beide tot. Kein Fleisch mehr auf Schädel, wie Skelett. Meister sagen, sie tödlich beleidigt. Weiß nicht, was meinte. Matscha wollte nehmen mit, aber einer hielt fest Tischbein. Dann habe heruntergerissen Karte mit kleinen Steinchen. Meister wurde noch viel böser. Er geschrien, Matscha sein dumm wie Qualle, nur zu hässlich um zu leben in Wasser. Dann er gesagt, Karte sehr wichtig, weil seien alle Orte wo tragisch wichtig leben Meister in Städten von Hüttenbauer.«
    »Strategisch wichtige Orte«, verbesserte Mogda.
    »Ja, genau das haben gesagt. Strategisch wichtige Ort.«
    Brakbar, der genau neben Matscha saß, näherte sich ihm von hinten und nahm ihn in den Würgegriff.
    »Du nur denken aus, Krüppel. Willst dich machen wichtig. Du geschickt von Meister.«
    Rator stieß einen Angst einflößenden Knurrlaut aus, und Brakbar ließ sofort von Matscha ab.
    »Er nicht sagen Wahrheit«, rechtfertigte sich Brakbar.
    »Wohl.«
    Matscha holte aus seinem kleinen

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