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Die Oger - [Roman]

Die Oger - [Roman]

Titel: Die Oger - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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unglaubwürdig wirken lassen. Außerdem empfand Mogda es als unwahrscheinlich, dass sich Drachen mit ihrem Futter unterhielten. Sein Trupp musste diesen Angriff durchführen, so oder so. Mogda wandte sich unbehaglich dem Kopf des Ungetüms zu. Unbehaglich deswegen, weil er wusste, dass aus dem Maul des Drachen der Odem kam, und das war auch genau die Stelle, in die ein Oger aufrecht hineinpasste, um gefressen zu werden. Mit beängstigender Entschlossenheit zielte Mogda auf das Auge. Der noch etwas benommen wirkende Drache überraschte ihn durch eine ruckartige Aufwärtsbewegung des Kopfes, die Mogdas Angriff vereitelte. Die Spitze seiner Hellebarde drang in den Boden ein.
    Dann überschlugen sich die Ereignisse.
    Die Schwanzspitze des Drachen peitschte seitlich unter seinem Körper heraus und fand noch genug Bewegungsspielraum, um zwei Oger von den Füßen zu heben. Sie landeten halb benommen und mit einigen gebrochenen Rippen zwischen den gespannten Tauen. Mit der vorderen rechten Kralle packte das gigantische Wesen die Spitze von Matschas Hellebarde und stützte seinen Körper darauf ab. Matscha versuchte, sie ihm zu entreißen, ohne den Schaft zu zerbrechen, doch unter dem Gewicht des Drachen hätte er auch an einem Baum rütteln können. Zwei Lindwürmer stießen aus der Luft frontal auf den Drachenkopf zu, während sich der dritte daranmachte, einen Flügel des Untiers zu bearbeiten, der unter den Seilen einen Weg in die Freiheit gefunden hatte. Panisch versuchte das geschuppte Wesen, die Möchtegerndrachen abzuschütteln. Unterdessen stach Mogda wieder mit der Waffe nach dem Drachen. Dessen Körper blähte sich auf, und kurz darauf stieß er einen Feuerstrahl aus seinem Maul. Der eine Lindwurm konnte dem Strahl ausweichen, der andere hingegen wurde voll getroffen. Ein gewaltiger Feuerball hüllte das Tier ein. Es kreischte entsetzlich im Todeskampf. Das Feuer um den Lindwurm hielt sich nicht lange, da es keine weitere Nahrung fand. Mit vollkommen zerfetzten und versengten Flügeln, zwischen denen man die filigranen Knochen sehen konnte, stürzte er tot zu Boden. Der Drache versuchte, sich nach oben zu drücken und spannte dabei die Seile um sich so stark an, dass einige der Anker losrissen und wie Geschosse auf die Angreifer zugeflogen kamen. Ein Anker knallte gegen Mogdas Schulter, und ein weiterer Oger wurde am Hinterkopf getroffen und taumelte ziellos umher.
    Der Drache fauchte. Nicht etwa so, als ob er in ernster Gefahr wäre, eher wie jemand, der sich gestört fühlte und wollte, dass der andere ihn zufriedenließ, da er sonst mit ernsten Konsequenzen rechnen müsste.
    Der andere Lindwurm saß mittlerweile auf dem Kopf des Drachen und malträtierte dessen Nüstern, während der Drache versuchte, mit wilden Bewegungen nach ihm zu schnappen. Die Oger, soweit noch einsatzfähig, hieben ohne Unterlass auf die Bestie ein. Die Ergebnisse ihres Angriffs waren allerdings nicht sehr ermutigend.
    Mogda konnte sehen, dass sie dringend eine andere Strategie brauchten. Aber welche?
    Der Lindwurm, der den Flügel bearbeitete, erzielte unterdessen einen kleinen Teilerfolg. Eine Kralle am Ende des Drachenflügels brach ab und bereitete dem Gegner anscheinend große Schmerzen. Der Drache bäumte sich mit aller Gewalt auf und schaffte es, sich aus den Seilen zu lösen. Der Kopf schnellte herum und durchtrennte den Hals des Lindwurms mit nur einem einzigen Biss. Kopf und Körper fielen getrennt voneinander zu Boden. Der Drache stellte sich auf die Hinterbeine, fauchte diesmal etwas erzürnter und trieb den nächsten Odem zwanzig Schritt hoch, direkt in den Tunnel, in dem sich eine andere Gruppe Orks aufhielt. Die Unterseite seines Körpers war farblich ein wenig matter und die Schuppen kleiner und dünner als die auf seinem Rücken. Leider war diese Beobachtung nur möglich, wenn man vor einem aufgebrachten fünfzehn Schritt hohen roten Drachen stand, der im Begriff war, wahllos alles zu töten, das sich in seiner Reichweite befand. Eine Pranke fuhr auf Mogda herab. Er rollte sich seitlich weg und entkam nur um Haaresbreite den mächtigen Klauen. Aus der Hocke heraus vollführte er einen weit ausholenden Schlag und ritzte mit der Pike der Hellebarde eine kleine Wunde in die Bauchdecke des Drachen.
    »Ihr müsst ihn an der Unterseite treffen, dort ist er verwundbar«, schrie Mogda wild, als er verstand, was er eben getan hatte.
    Doch das Kommando kam zu spät. Mit einem Satz erhob sich der Drache in die Lüfte. Sofort

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