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Die Oger - [Roman]

Die Oger - [Roman]

Titel: Die Oger - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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geben Oger nicht zu essen, nur Fleisch von Bestie und faules Wasser. Kein Wunder, sie geflüchtet. Ich spüre, beide noch in Halle. Wenn Oger klug, hier verstecken bis Nacht und dann durch Tunnel gehen. Wir müssen haben jetzt, wir brauchen Mädchen. Ich zeige, sie vertrauen können, dann kommen mit uns.«
    »Der Ork wird melden«, warf Brakbar ein. »Ich werde ablenken.«
    »Warten!«, rief Kruzmak ihm hinterher
    Brakbar ging mit ruhigen Schritten auf den Ork zu. Er umkreiste ihn zweimal und blieb dann hinter ihm stehen. Der Ork behielt Brakbar verunsichert im Auge und wandte sich ihm gleich zu.
    »Du toten Ork kennen?«, fragte Brakbar.
    »Nicht besonders gut.«
    »Du schöne Axt.«
    »Ja, hab ich einem Zwerg abgenommen, den wir für die Trolle in den Bergen gefangen haben.«
    »Nicht zu klein für dich?«
    »Nein, die Zwerge führen sie mit zwei Händen aber ich kann noch einen Schild tragen.«
    »Gutes Metall das ist.«
    »Ja, das beste. Man muss es so gut wie nie nachschleifen. Und es hat schon viel mitgemacht, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Ja, du guter Kämpfer. Für mich zu klein deine Waffe.«
    »Du bräuchtest zwei von den Dingern, aber dann wärst du unschlagbar.«
    »Darf ich halten Axt?«
    Der Ork war ein wenig skeptisch. »Klar doch. Wir sind ja schließlich so was wie ... äh, Brüder.«
    Er gab Brakbar die Axt. Sie war eindeutig zu klein für ihn. Er balancierte sie aufrecht auf einem Finger und tänzelte damit umher, bis er sicher war, die Aufmerksamkeit des Orks gebannt zu haben.
    Er ließ die Axt in die Hand zurückgleiten und vollführte einen kraftvollen Schlag diagonal auf den Hals des Orks zu. Die Axt trat mit voller Wucht in die Schulter ein und kam erst in der Mitte des Brustbeines zum Halten. Der Ork hatte seinen Gesichtsausdruck kaum verändert. Seine Augen zuckten weiter hin und her, als ob er noch immer den Oger beobachtete. Er brach zusammen, ohne einen Laut von sich zu geben.
    »Du gesagt, du nur ablenken«, rief Kruzmak Brakbar entsetzt zu.
    »Er hat gesagt wir Brüder«, rechtfertigte dieser sich
    »Und?«
    »Ich hasse Bruder. Nun kleine Hexe sehen, wir Freunde, weil Ork getötet.«
    »Oder denkt, du dummer Oger«, winkte Kruzmak ab.
    »Ich noch mehr gute Idee«, versuchte Brakbar sein Vorgehen weiter zu rechtfertigen. »Ich gesehen im Krieg. Wenn Menschen wollen nicht mehr Krieg, dann zeigen weißen Stoff und wedeln damit. Wie Fahne.«
    »Du hast Fahne? Und Stoff?«, tat Kruzmak die neue Idee mit einem Kopfschütteln ab.
    Brakbar drehte sich um und lief zum Ausgang. »Dauern nur kurze Zeit«, rief er, während er verschwand.
    Kruzmak und Druk machten sich daran, den toten Ork in eine der Gruben zu werfen und ihn mit einigen Felsbrocken zu bedecken. Dann setzten sie sich an den Rand und ließen ihre Beine in das provisorische Grab baumeln. Sie verließen sich auf Brakbar und seine Art, die Dinge anzugehen. Die Aufgaben von Kriegsogern waren meist anders gelagert. Sie befassten sich eigentlich stets mit Problemen, die nicht gelöst, sondern getötet werden mussten.
    Zur allgemeinen Verblüffung war Brakbar binnen weniger Augenblicke wieder da. Er trug stolz einen Langspeer vor sich, auf dem er ein weißes Tuch gespießt hatte. Er lief zu ihnen und schwang fröhlich die Fahne, die in seinen massigen Händen eher wie ein Wimpel aussah. Auf dem weißen Tuch war deutlich ein großer dunkelgrünlicher Fleck zu sehen, der verdächtig nach Orkblut aussah. Kruzmak saß immer noch an seinem Platz und zupfte an einer Ecke der Fahne, die Brakbar schwenkte.
    »Woher du hast?«, fragte Kruzmak ärgerlich
    »War ein Unfall«, erklärte Brakbar achselzuckend.
    »Ich nicht glaube, dass funktioniert.«
    »Wohl.« Brakbar deutete auf einen Felsen, der nicht weit von ihnen im Schatten eines Plateaus beiseitegerollt wurde. Aus dem Geröllhaufen kam die massige Gestalt eines Ogers hervor. Mit einer Hand hob er ein kleines Mädchen über die Steine hinweg.
    »Kleine Hexe?«, fragte Druk.
    Kruzmak nickte. »Ja, das Cindiel, sie wird helfen.«
    Cindiel und Mogda näherten sich langsam. Die Angst, dass es sich um eine Falle handeln könnte, ließ sie immer wieder in der Bewegung innehalten.
    »Cindiel, du helfen, Rator in Schwierigkeiten. Er von Tabal verflucht«, erklärte Kruzmak aufgeregt.
    »Wer ist Rator?«, fragte Mogda und sah zu Cindiel runter. »Und woher kennen die dich?«
    Die Geschichte war zu kompliziert und zu lang, um sie jetzt und gleich zu erzählen. Deshalb entschloss sich Cindiel, eine

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