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Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Titel: Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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hatte: »Du musst deine Brille aufsetzen, dann kannst du bestimmt besser sehen. Ich kann da ja leider nicht mehr hoch, Spotzteufel, mit meinen 968 Jahren bin ich dafür zu alt. Vor 200 Jahren hätte ich das aber noch locker geschafft!«
    Ein paar Leute blieben erschrocken stehen und zeigten auf die Olchi-Kinder, die ziemlich hoch oben an der Hauswand hingen. Auch ein Polizist kam angelaufen und sprach aufgeregt in sein Funkgerät. Immer mehr Menschen blieben stehen und reckten die Hälse.
    Die Olchi-Kinder standen jetzt auf einem Fenstersims 100 Meter über dem Boden und winkten Olchi-Oma und Peggi zu.



Peggi hatte Schweißperlen auf der Stirn und fing leise an zu beten.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte Olchi-Oma besorgt.
    Peggi hatte weiche Knie bekommen und musste sich auf den Bordstein setzen.
    »Wenn die Kinder runterfallen, dann fang ich sie doch auf«, versuchte Olchi-Oma Peggi zu beruhigen. »Das ist ganz einfach und klar wie Schleimsuppe!«
    »Das darf doch alles nicht wahr sein«, stöhnte Peggi. Sie selber war überhaupt nicht schwindelfrei. Schon wenn sie sich zu Hause aus dem Fenster beugte, bekam sie Magenkrämpfe.
    Inzwischen waren die Olchi-Kinder nur noch zwei kleine Pünktchen an der Fassade. Und bald waren sie ganz verschwunden, denn sie hatten das Dach erreicht.
    Da schoss auf einmal unter lautem Sirenengeheul ein Polizeiauto heran. Zwei dicke Polizisten sprangen heraus und liefen schnell in das Gebäude hinein.
    Es dauerte eine ganze Weile, dann kamen die Polizisten mit den beiden Olchi-Kindern wieder aus dem Gebäude. Die Polizisten hatten den Olchi-Kindern Handschellen angelegt, aber die Olchi-Kinder strahlten.
    »Muffel-Furz-Teufel, wir waren ganz oben!«, rief das eine Olchi-Kind. »Wir haben heruntergespuckt!«

    »Und wir sind mit den dicken Männern da im Lift wieder nach unten gefahren!«, erzählte das andere Olchi-Kind und zeigte auf die beiden Polizisten.
    Dann trennten die Olchi-Kinder mit einem Biss die Handschellen durch, und das ging so leicht, als wären es Butterbrezeln. Den Polizisten fiel vor Staunen die Kinnlade nach unten.
    »Gut, dass ihr wieder da seid!«, sagte Olchi-Oma. »Peggi mag es gar nicht, wenn ihr auf die Häuser klettert. Sie hat sich vor Angst in die Hosen gemacht!«
    »Ja, ich bin froh, dass euch nichts passiert ist!«, seufzte Peggi erleichtert. Etwas zögerlich streckte sie die Hand aus und streichelte dem einen Olchi-Kind über die Backe. Die olchige Haut fühlte sich an wie Tintenfisch.
    »Sind das Ihre Kinder?«, fragte nun einer der Polizisten. Er zückte ein Notizbuch und schaute Olchi-Oma dabei ziemlich streng an.
    »Das sind die Olchi-Kinder und ich bin ihre Olchi-Oma!«, erklärte Olchi-Oma.
    »Wie alt sind denn die beiden?«, fragte der Polizist.
    »Wir sind beide 45! Wir sind Zwillinge!«, riefen die Olchi-Kinder.
    »So, so, dann seid ihr ja schon längst erwachsen«, grummelte der Polizist. »Erwachsene Wolkenkratzer-Kletterer bekommen eine viel höhere Strafe als Kinder!«
    »Wusstet ihr nicht, dass das Klettern auf Wolkenkratzer strengstens verboten ist?«, fragte der andere Polizist.
    Jetzt mischte Peggi sich ein: »Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle: Ich bin die Kunsthändlerin Peggi Muckelheim. Wir haben hier eine Ausstellung im Museum und das sind die Künstler. Ich komme gerne für den Schaden auf. Haben die beiden denn etwas kaputt gemacht?«
    »Die Handschellen!«, sagte der eine Polizist. »Die kosten 100 Dollar! Und dazu kommen noch 1000 Dollar Strafe für das Klettern auf das Hochhaus.«
    »1000 Dollar?«, rief Peggi entsetzt. »Geht das nicht ein bisschen günstiger? Sie sind schließlich mit dem Lift wieder heruntergefahren.« Peggi war wirklich eine gute Geschäftsfrau.
    »Na, da haben Sie recht«, sagte der Polizist. »Halber Weg macht halben Preis, also 500 Dollar plus 100 Dollar für die Handschellen, macht zusammen 600!«
    Peggi gab ihm das Geld und die Polizisten stiegen wieder in ihr Auto.
    »Meine Güte, ihr kommt mich langsam teuer!«, sagte Peggi zu den Olchi-Kindern und wischte sich mit einem Stofftaschentuch den Schweiß von der Stirn. Jetzt reichte es ihr wirklich langsam. Und außerdem hatte sie Hunger.
    »Ich brauche dringend einen Hotdog«, sagte sie.
    »Wir haben auch Hunger!«, riefen die Olchis wie aus einem Mund. »Wir brauchen dringend Müll!«
    An der Ecke fanden sie einen Hotdog-Stand. Im Abfalleimer entdeckten die Olchis leckere Cola-Dosen, köstliche Plastikbecher und feine Papierservietten. Den blauen

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