Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)
Abfalleimer selbst durften sie allerdings nicht mitessen.
»Den lasst ihr gefälligst hängen!«, schimpfte Peggi. »Ich hab heute schon genug Strafgeld wegen euch bezahlt!«
Nach dem Essen wollten die Olchi-Kinder unbedingt noch auf die Freiheitsstatue klettern. Diese riesige Frau mit der Fackel in der Hand gefiel ihnen sehr gut. Aber Peggi fand das überhaupt keine gute Idee. Sie wollte jetzt lieber zurück in die Wohnung.
»Bis zur Ausstellungseröffnung werden wir am besten noch ein bisschen Mensch-ärgere-dich-nicht spielen«, schlug sie vor.
Die Olchi-Kinder in geheimer Mission
In der Wohnung spielten sie dann doch nicht Mensch-ärgere-dich-nicht.
Die Olchis hockten sich auf Peggis blütenweißes Sofa und schauten wie gebannt auf den Fernseher. Gerade lief ein Bericht über Amerikas Müllprobleme und Müllentsorgung. Die Olchis staunten über gigantische Müllberge und über eine neue amerikanische Müllverbrennungsanlage.
Peggi nahm inzwischen eine Dusche. Dann zog sie ein quietschgelbes Kleid an und ihre neuen hochhackigen Schuhe. Sie trug dazu eine riesige tomatenrote Halskette und passende Ohrringe.
»Wollt ihr nicht auch duschen?«, fragte Peggi die Olchis.
»Wir duschen nie!«, erklärte Olchi-Oma. »Schlimm genug, wenn wir manchmal in den Regen kommen!«
»Und ihr habt keine Lust, heute mal eine Ausnahme zu machen?«, fragte Peggi hoffnungsvoll.
»Wir machen Ausnahmen, wann wir wollen, sooft wir wollen und solange wir wollen«, sagte Olchi-Oma. »Und heute wollen wir überhaupt nicht. Muffel-Furz-Teufel, von sauberem Wasser kann man bunte Flecken bekommen!«
Peggi gab auf. In einer halben Stunde begann die Ausstellung und sie mussten sich sputen, wenn sie nicht zu spät kommen wollten.
Im Museum waren eine Menge Gäste versammelt. Alle waren fein angezogen und machten wichtige Gesichter. Peggi kannte viele von ihnen und wurde herzlich begrüßt. Sie ging mit den Olchis gleich hinüber zum großen Ausstellungsraum.
Was Olchi-Oma dort sah, konnte sie kaum glauben. »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, rief sie. »Hier steht ja mein Müll!«
Peggi lachte. »Na, was dachtest du denn?« Sie lächelte Olchi-Oma an. »Hab ich zu viel versprochen? Er sieht doch wirklich toll aus, oder?«
Mitten im Saal standen Olchi-Omas Schrotthaufen aufgereiht. Sie wurden mit Scheinwerfern angestrahlt und warfen beeindruckende Schatten auf die großen weißen Wände.
Doch die anderen Gäste interessierten sich viel mehr für die drei merkwürdigen Gestalten, die Peggi da mitgebracht hatte.
Peggi räusperte sich. »Liebe Gäste, darf ich euch jetzt die Künstlerin vorstellen!«, verkündete sie feierlich. »Das hier ist Olchi-Oma! Sie hat diese wundervollen Kunstwerke geschaffen! Extra für den heutigen Abend ist sie in Begleitung ihrer beiden Enkel aus Schmuddelfing zu uns geflogen.« Ein Raunen ging durch die Menge und dann folgte tosender Applaus.
Nun hielt Peggi Muckelheim ihre Rede. Sie erzählte viel von Kunst, die Olchis verstanden jedoch kein Wort. Sie lobte Olchi-Omas Schrott in den Himmel und am Ende wussten alle, dass Olchi-Oma und ihre Schrottkunst etwas total Fantastisches waren. Dass die Künstlerin Olchi-Oma so verrückt aussah mit ihrer grünen Haut, den zotteligen Haaren und der dicken Nase, das machte das Ganze noch zusätzlich spannend.
Olchi-Oma war der Star des Abends. Alle wollten ein paar Worte mit ihr wechseln.
»Wie schade, dass Olchi-Opa nicht dabei ist«, seufzte Olchi-Oma. »Beuliger Mäusemist, wenn er sehen könnte, wie sich hier alle um mich reißen!«
Die Leute schritten um Olchi-Omas Müllhaufen herum und betrachteten sie andächtig. »Ganz wundervoll!«, sagten die einen. »So unglaublich zeitgemäß!«, lobten andere.
Für die Olchi-Kinder war dieses Herumstehen hingegen ziemlich langweilig. Sie hockten sich in eine Ecke auf den Fußboden und muffelten vor sich hin.
»Schau dir diese Menschen an!«, knurrte das eine Olchi-Kind. »Sie stinken nach Seife!«
»Und nach Parfüm!«, brummte das andere Olchi-Kind. Beide rümpften die Nase.
Sie sahen, dass Olchi-Oma inzwischen von vielen Fotografen umringt war. Sie lächelte wie ein Filmstar in die Kameras. Auch Peggi Muckelheim sahen die Olchi-Kinder lachen. Ein strohblonder Mann gab Peggi die Hand. Sie waren anscheinend gut befreundet. Die Olchi-Kinder saßen zwar fünf Meter entfernt, doch mit ihren empfindlichen Hörhörnern konnten sie genau verstehen, was die beiden miteinander redeten.
»Mein lieber Armstrong«,
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