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Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Titel: Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Hörhorn verstehen sie die eigene Sprache, mit dem mittleren Hörhorn alle ausländischen Sprachen und mit dem rechten die Sprache der Ameisen, Regenwürmer, Mäuse und Frösche.
    Und Peggi konnte sowieso fließend Englisch.
    »Da oben wohne ich«, sagte sie nun und deutete auf eines der 2000 Fenster des großen Gebäudes, das da vor ihnen in den Himmel ragte.
    Sie gingen durch eine große Glastür und fuhren mit dem Lift nach oben.

Hotdog, Cola und Handschellen zum Nachtisch

    »So, da wären wir!«, sagte Peggi und schaltete die Klimaanlage ein. »Fühlt euch wie zu Hause!«
    Das ließen sich die Olchi-Kinder nicht zweimal sagen. Zuerst testeten sie das blütenweiße Sofa im Wohnzimmer. Als sie ein wenig darauf herumhüpften, knallte die große Stehlampe neben dem Sofa auf den gläsernen Couchtisch. Der Glastisch zerbrach in tausend Stücke und die Splitter lagen überall auf dem Teppichboden herum.
    »Krötig!«, riefen die Olchi-Kinder, steckten sich das Glas in den Mund und kauten darauf herum.
    Olchi-Oma schimpfte: »Lausiger Hühnerfurz, jetzt hört doch bitte auf zu naschen! Beim Mittagessen habt ihr dann wieder keinen Appetit!«
    Peggi versuchte ruhig zu bleiben und schnell die Schuhabdrücke vom Sofa wegzurubbeln.
    »Wie wäre es denn jetzt mit einem kleinen Stadtbummel?«, schlug sie vor. »Wir könnten doch alle zusammen in den Central Park gehen.«
    Die Olchis hielten das für eine gute Idee und so machten sie sich gleich auf den Weg.
    Der Central Park lag auf der anderen Seite der Straße. Er war ziemlich groß und die New Yorker konnten sich hier prima erholen. Manche joggten über die breiten Kieswege, andere picknickten, lasen ein Buch, spielten Frisbee oder lagen auf der Wiese und schauten in die Wolken.
    Die Olchis schnüffelten und verzogen das Gesicht. Es roch unangenehm nach Gras, Blumen und frischer Luft.
    Gleich am Eingang führte ein Skateboardfahrer seine Kunststücke vor. Er konnte mit seinem Skateboard über fünf Mülltonnen springen. Viele Leute standen dabei und klatschten Beifall.
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, riefen die Olchi-Kinder. »Das können wir aber auch!« Mit einem riesigen Satz hüpften sie über den Skateboardfahrer, über die fünf Mülltonnen und noch fünf Meter weiter! Alle Leute waren begeistert und die Olchi-Kinder freuten sich.
    »Meine Güte«, sagte Peggi. »Könnten wir jetzt bitte einfach so durch diesen Park spazieren, ohne dass ihr so ein Spektakel machen müsst?«
    »Die Kinder dürfen hüpfen, wann sie wollen, sooft sie wollen und solange sie wollen!«, erklärte Olchi-Oma.
    Sie gingen weiter und trafen auf einen Saxofonspieler, der unter einem Baum stand und dort seine traurigen Lieder blies.
    »Schade, dass ich mein Grammofon nicht mitgenommen habe!«, seufzte Olchi-Oma. »Meine Musik würde gut dazu passen!«
    Dafür stellten sich die Olchi-Kinder neben den Musiker und begannen sofort aus voller Kehle ihr Olchi-Lied zu singen.
    »Fliegenschiss und Olchi-Furz,
das Leben ist doch viel zu kurz!
Wir lieben Schlick und Schlamm und Schleim,
das Leben kann nicht schöner sein!«
    Der Musiker fand das Olchi-Lied sehr lustig und spielte die olchige Melodie gleich mit. Auch Olchi-Oma sang jetzt:
    »Wenn wir Stinkerbrühe trinken
und in Matschlöchern versinken,
fühlen wir uns muffelwohl.
Das Leben ist doch wundervoll!«
    »Meine Güte«, stotterte Peggi, der das Ganze ein wenig peinlich war. »Habt ihr euch dieses Lied selber ausgedacht?«
    Peggi hatte genug vom Stadtpark. Auch die Olchis wollten jetzt lieber durch die verkehrsreichen Straßen laufen, denn da roch es einfach besser.
    Sie verließen den Park und gingen die breiten Straßen entlang, hinüber zu den Wolkenkratzern.
    »Der höchste Wolkenkratzer ist 380 Meter hoch und hat 102 Stockwerke!«, erzählte Peggi. »Es ist das Empire State Building.«
    Die Olchis standen davor und reckten staunend ihre Knubbelnasen in die Höhe.
    »Von da oben kann man bestimmt toll runterspucken!«, sagte das eine Olchi-Kind. Und schon begannen die Olchi-Kinder die Hauswand hochzuklettern.
    »Seid ihr denn völlig verrückt geworden?«, rief Peggi entsetzt. »Da drinnen gibt es einen Lift! Ihr könnt doch den Lift nehmen!«
    Die Olchi-Kinder hörten nicht auf sie. Flink wie zwei Eidechsen kletterten sie die Wand nach oben.
    »Oh, du lieber Himmel, ich kann gar nicht hinsehen!«, stöhnte Peggi und hielt sich die Hand vor die Augen.
    Olchi-Oma zeigte auf die Brille, die Peggi an einer Kordel um den Hals hängen

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